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Tour of Qatar Teaminternes Duell um Katar-Sieg: Überlegener Zeitfahrer Boasson Hagen nimmt Cavendish Gold-Trikot ab |
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10.02.2016 | ||
Teaminternes Duell um Katar-Sieg: Überlegener Zeitfahrer Boasson Hagen nimmt Cavendish Gold-Trikot abInfo: Tour of Qatar 2016 (2.HC)Autor: Felix Griep (Werfel) Lusail, 10.02.2016 – Sprinter Mark Cavendish kämpfte verbissen um sein Goldenes Trikot im Einzelzeitfahren auf der 3. Etappe der Tour of Qatar und erreichte einen starken siebten Platz, war nur 19 Sekunden langsamer als Jos Van Emden, der vielen als Referenzpunkt für den Kampf um den Tagessieg gegolten hatte. Doch einer war noch schneller als der Niederländer – und das sehr deutlich. Edvald Boasson Hagen verwies Van Emden um 25 Sekunden auf Platz zwei und übernahm die Gesamtführung von seinem Teamkollegen Cavendish. Durch den großen Vorsprung im Kampf gegen die Uhr scheint dem Norweger der Rundfahrtsieg kaum noch zu nehmen. Sein größter Konkurrent bleibt der Sprinter im eigenen Team. Boasson Hagen beim zweiten Start in Lusail der Schnellste Lusail – eine Planstadt, die seit etwa einem Jahrzehnt ein kleines Stück nördlich von Doha ensteht – war nach den Siegen von Michael Hepburn 2014 und Niki Terpstra 2015 zum dritten Mal Austragungsort eines Einzelzeitfahrens der Katar-Rundfahrt. Der technisch wenig anspruchsvolle Kurs war im Prinzip der selbe wie in den Vorjahren, mit 11,4 Kilometern nur minimal länger. Bei insgesamt nur acht Kurven ging es auf langen Geraden um diverse Sportstätten herum: die MotoGP-Rennstrecke Lusail International Circuit, die Schießsport-Anlage Lusail Shooting Complex und die Multifunktionshalle Lusail Sports Arena, wo die katarische Handballnationalmannschaft vor einem Jahr Frankreich im WM-Finale nur knapp unterlegen war. Edvald Boasson Hagen (Dimension Data) hatte die Strecke im letzten Jahr schon kennengelernt, als er mit 21 Sekunden Rückstand den achten Platz belegte. Diesmal war der norwegische Zeitfahrmeister mit weitem Abstand der Schnellste der 132 Starter und pulverisierte die vor ihm vom letztjährigen Eneco Tour-Zeitfahrsieger Jos van Emden (LottoNL-Jumbo) gehaltene Bestzeit um 25 Sekunden. Cavendish verliert trotz starker Leistung das Goldene Trikot Der Kurs in Lusail war diesmal wesentlich selektiver als in den Vorjahren, was man nicht nur anhand Boasson Hagens Ergebnis aus 2015, sondern auch durch Van Emdens Abschneiden aus 2014 sehen kann, als er mit nur 18 Sekunden Rückstand lediglich Zwölfter wurde. Diesmal reichten die 25 Sekunden Zeitverlust für den zweiten Platz, die nächstbesten Fahrer waren Manuel Quinziato und Greg Van Avermaet (beide BMC Racing) mit 29 und 32 sowie Dmitriy Gruzdev und Lieuwe Westra (beide Astana) mit 40 und 43 Sekunden Rückstand. Bei dem überlegen Sieg seines Teamkollegen konnte die starke Leistung von Mark Cavendish fast untergehen, der als bester Sprinter mit 44 Sekunden Rückstand Siebter wurde. Konkurrent Alexander Kristoff (Katusha) schnitt 14 Sekunden und sieben Plätze schlechter ab. Damit verlor Cavendish zwar die Führung in der Gesamtwertung an Boasson Hagen, bei einer Differenz von 26 Sekunden könnte es aber noch ein spannendes teaminternes Duell um das Goldene Trikot geben. Denn mit Siegen auf den letzten beiden Etappen könnte der Brite 20 Sekunden gutmachen und vier Zwischensprints mit je drei Sekunden Gutschrift für den Sieger gibt es ja auch noch. Konkurrenz kann Dimension Data-Duo nur auf der Windkante schlagen Alle anderen Teams und Fahrer können nur versuchen, Boasson Hagen und Cavendish irgendwie in einer Windkantensituation abzuhängen. Sollte das gelingen, wäre der sprintstarke Gesamtfünfte Kristoff (+0:45) wohl noch eher für den Gesamtsieg zu favorisieren als die vor ihm liegenden Quinziato (+0:32) und Van Avermaet (+0:34), die bei der Jagd auf Zeitgutschriften wohl im Nachteil sein würden. Dass Cavendish auf der Windkante durchaus anfällig sein kann, hat die 2. Etappe gezeigt, auch wenn es dort letztlich wieder zu einem Zusammenschluss aller Fahrer kam. Boasson Hagen, der bei seinem bisherigen drei Katar-Teilnahmen 2013 als Gesamtachter am besten abgeschnitten hatte, erlebte bei seiner Premiere im Jahr 2010 wie schnell es einen erwischen kann. Damals gewann er mit Sky das Mannschaftszeitfahren auf der 1. Etappe, erlebte aber am Folgetag im Leadertrikot ein Debakel. Bei der Zersplitterung des Feldes gerieten er und seine Mannschaftskollegen ins Hintertreffen, zu allem Überfluss fiel er am Ende durch einen Defekt sogar noch aus der zweiten größeren Gruppe zurück. Pech im Wind und mit dem Material für den Leader – das ist es, worauf die Gegner hoffen müssen. -> Zum Resultat Da sich die traditionelle Schlussetappe in Doha in der Vergangenheit immer wieder als reines Sprinter-Teilstück erwiesen hat, auf dem keine großen Selektionen im Feld mehr möglich sind, müssen die Gegner von Boasson Hagen und Cavendish schon morgen auf der 4. Etappe mit allem attackieren, was sie zu bieten haben. Die Strecke zwischen Al Zubarah und Madinat Al Shamal dürfte noch eher windanfällig sein. |
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10.02.2016 | ||
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