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Shortnews Italien: Wettmafia stand hinter Pantanis Giro-Ausschluss 1999 – "es war einfach Korruption" |
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15.03.2016 | |
Italien: Wettmafia stand hinter Pantanis Giro-Ausschluss 1999 – "es war einfach Korruption"Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)Einem Bericht der "Gazzetta dello Sport" zufolge geht die italienische Polizei mittlerweile davon aus, dass der Ausschluss Marco Pantanis aus dem Giro d'Italia 1999 von der Mafia gesteuert wurde. Ermittler in Forlí sind zu der Erkenntnis gekommen, dass das medizinische Personal, welches auf Auftrag der UCI die Hämatokrit-Werte der Fahrer ermittelte, von der Camorra bestochen worden sei. Mithilfe der sogen. Deplasmationsmethode hätten sie daraufhin den Hämatokrit Pantanis über die Schwelle von 50 getrieben. Offenbar standen hohe Geldbeträge auf dem Spiel, die die Wettmafia im Falle eines Giro-Siegs von "Il Pirata" verloren hätten. Pantani trug zum Zeitpunkt des verhängnisvollen Tests die Maglia Rosa; Beobachter gehen davon aus, dass der Rauswurf seine Karriere zum Schlechteren wendete und seine letztlich tödliche Kokain-Sucht mitbedingte. Neue Hinweise, dass an der bereits 1999 kolportierten Geschichte von einer Mafia-Verwicklung etwas dran sein könnte, waren im September letzten Jahres aufgetaucht. Im November wurden die Ermittlungen, die seinerzeit ergebnislos geendet hatten, wieder aufgenommen. Die "Gazzetta" zitiert einen Chef-Mafioso aus Neapel mit den Worten: "Ich sprach mit mehreren anderen Bossen und sie haben mir gesagt, dass die Gefahr eines Bankrotts und eines Verlust von mehreren Millionen bestand, wenn Pantani den Giro gewonnen hätte, genau wie es mit Maradonna und der neopolitanischen Fußballmannschaft in den 80ern der Fall war. Ich kann sagen, dass der Clan die Leute, die die Kontrollen durchführten, kontaktiert und bestochen hat. Ich schließe aus, dass sie bedroht wurden, es war einfach Korruption." Dass die Staatsanwaltschaft in der Sache noch tätig werden und sogar Schuldsprüche erwirken kann, ist gleichwohl unwahrscheinlich, da die mutmaßlichen Straftaten verjährt sind. |
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15.03.2016 | |
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