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Thibaut Pinot siegt bei der Tour Romandie erstmals in einem WorldTour-Zeitfahren
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29.04.2016

Thibaut Pinot siegt bei der Tour Romandie erstmals in einem WorldTour-Zeitfahren

Info: TOUR DE ROMANDIE 2016
LiVE-Ticker zum Nachlesen: Flash | Text
Autor: Felix Griep (Werfel)



Sion, 29.04.2016 – Dass Thibaut Pinot an seinen Zeitfahr-Qualitäten gearbeitet hat, ist längst kein Geheimnis mehr. Der Etappensieg beim Critérium International und der sechste Platz bei der Baskenland-Rundfahrt waren seine ersten kleinen Achtungserfolge. Sein vorläufiges Meisterstück lieferte der 25-jährige Franzose auf der 3. Etappe der Tour de Romandie ab, bescherte Tom Dumoulin nach dem Prolog einen weiteren zweiten Platz und ließ auch Zeitfahr-Spezialisten wie Bob Jungels, Chris Froome und Jérôme Coppel hinter sich. In der Gesamtwertung rückte Pinot von Rang vier auf zwei vor, ist nun 23 Sekunden hinter Nairo Quintana erster Verfolger des weiterhin führenden Kolumbianers. Mathias Frank hielt sich auf dem sechsten Rang, bester Schweizer des Tages war aber der aus der Romandie stammende Steve Morabito.

Froome, Jungels und Coppel nur durch Sekundenbruchteile getrennt
17 Grad und Sonnenschein in Sion – das Wetter in der Westschweiz hat sich auf frühlingshaftem Niveau stabilisiert und gab den Fahrern ideale Voraussetzungen für das Einzelzeitfahren, welches sie auf der 3. Etappe der Tour de Romandie zu absolvieren hatten. 280 Höhenmeter waren auf der 15,11 Kilometer langen Strecke, die in Sion begann und dort auch endete, zu bewältigen. An der Zwischenzeit bei Kilometer 8,98 hatte man sie fast alle schon hinter sich, denn dieser Zeitmessung befand sich auf dem Kulminationspunkt einer Steigung, die nach rund fünf Kilometern begann. Nachdem er bei der gestrigen Bergankunft in Folge seines Defekts enorm viel Zeit verloren hatte, startete Chris Froome (Sky) schon als 57. der noch 149 Fahrer und stellte mit 20:30 Minuten früh eine Bestmarke auf, an der sich alle nachfolgenden Sieganwärter orientieren konnten. Bob Jungels (Etixx-Quick Step) war der Erste, der Froomes Zeit gefährlich wurde – und der Luxemburger stellte sie sogar ein. Hinter seinen 20:30 standen aber nur sechs Hundertstelsekunden, bei Froome waren es 56, womit es einen Führungswechsel gab. Eine 20:30 fuhr anschließend auch Jérôme Coppel, der mit einer 72 hinter dem Komma aber nur Platz drei einnahm. Eine solch knappe Entscheidung um einen Zeitfahrsieg hätte wohl schon historische Ausmaße gehabt, Jungels war am Ende aber nicht der Gewinner dieses Wettkampfes.

Pinot überrascht die Zeitfahrfavoriten, Dumoulin erneut nur Zweiter
Dass es schneller ging als 20:30, das zeigte Tom Dumoulin, der das zeitgleiche Trio um sieben Sekunden unterbot und hoffte, damit endlich den ersten Saisonerfolg für sein 2016 noch siegloses Team Giant-Alpecin zu holen, den er drei Tage zuvor als Prolog-Zweiter auch schon angepeilt, aber um sechs Sekunden verpasst hatte. Die Zeit des Zitterns begann für den Niederländer, als Thibaut Pinot (FDJ) seine Bestmarke an der Zwischenzeit förmlich pulverisierte. Der Franzose holte an der Steigung zehn Sekunden Vorsprung heraus. Dass ihm dieser Streckenteil deutlich besser lag als die folgende Abfahrt, war nicht überraschend, aber auch diese absolvierte Pinot in einer guten Zeit und verteidigte einen Vorsprung von 1,54 Sekunden, mit dem er Dumoulin einen weiteren zweiten Platz bescherte. Rundfahrt-Leader Nairo Quintana (Movistar) schien auch noch mitmischen zu können, als er den Kulminationspunkt der Steigung mit acht Sekunden Rückstand auf Pinot und somit ebenfalls knapp vor Dumoulin passierte, aber auch er schaffte am Ende „nur“ eine Zeit von 20:30 Minuten. Dank 89 Hundertsteln landete er hinter dem Trio Jungels, Froome, Coppel auf Etappenplatz sechs. Nur einen Platz hinter Quintana brachte Ilnur Zakarin (Katusha) das Zeitfahren zu Ende, doch der Russe kassierte acht Sekunden Verlust auf den in der Gesamtwertung weiterhin in Führung liegenden Kolumbianer.

Frank bleibt Gesamtsechster – Morabito „zu Hause“ in den Top10
Zudem musste Zakarin, der nun 26 Sekunden von einer Titelverteidigung entfernt liegt, den zweiten Rang an Pinot abtreten, dem 23 Sekunden zum Gelben Trikot fehlen, das fest auf Quintanas Schultern sitzt. Hinter Quintanas Teamkollegen Ion Izagirre (+0:29) und Dumoulin (+0:50), der einen großen Satz von Rang 13 auf fünf machte, liegt Mathias Frank (IAM Cycling) unverändert an sechster Position. Für den bestklassierten Schweizer vergrößerten sich aber sowohl der Abstand zu Rang eins (von +0:37 auf +1:06) als auch der Abstand zur untersten Podiumsstufe (von +0:17 auf +0:40). Frank beendete das Zeitfahren auf dem 19. Platz, 38 Sekunden hinter Pinot, war damit drittbester Schweizer des Tages. Sébastien Reichenbach (FDJ) schnitt vier Plätze und fünf Sekunden besser ab, kletterte in der Gesamtwertung von Rang 15 auf zwölf (+1:25) und hat die Top10 in Reichweite. Stärkster heimischer Zeitfahrer war aber Steve Morabito (FDJ). Der Walliser erzielte in der Hauptstadt seines Geburtskantons mit dem neunten Platz ein starkes Ergebnis. Führungswechsel gab es in der Punktewertung, die nun Izagirre statt Marcel Kittel (Etixx-Quick Step) anführt, und beim Nachwuchs, wo Damien Howson (Orica-GreenEdge) zwei Sekunden vor Pierre-Roger Latour (AG2R La Mondiale) liegt und der vorherige Spitzenreiter Davide Formolo (Cannondale) mit 13 Sekunden an dritter Position folgt.

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Auf der morgigen 4. Etappe, dem vorletzten Teilstück der Tour de Romandie, wird sich wohl schon der Gesamtsieg entscheiden. Die Königsetappe führt über drei Berge der 1. Kategorie: den Col des Planches (10,4 km à 8,9%) und dann zweimal nach Barboleusaz (8,9 km à 7,8%). Die letzte Bergwertung befindet sich 4,1 teils leicht ansteigende, teils flache Kilometer vor dem Ziel in Villars.





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