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Ein ganz besonderes Rennen …
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09.05.2016

Ein ganz besonderes Rennen …

Info: Bildergalerie
Info: LIÈGE - BASTOGNE - LIÈGE 2016
Autor: Christine Kroth (Cofitine)
Bericht: Albasini führt Vorentscheidung herbei – doch Poels sprintet vor ihm zum Sieg



… ist Lüttich-Bastogne-Lüttich ohnehin immer! Es ist der letzte Klassiker des Frühjahrs, ehe die Saison der Grand Tours beginnt. Und ich komme immer gerne in die Wallonie. Aber das, was ich am letzten Wochenende im April 2016 erlebt habe, ist auch für mich noch etwas Neues und Besonderes gewesen. In jeder Hinsicht!

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Vprjahressieger Alejandro Valverde
Bereits am Samstag bei der Teampräsentation war vieles anders als sonst. Ich war früh da und als Erstes sind mir die Sponsorenzelte aufgefallen, die, anders als in den letzten Jahren, auf dem Platz aufgebaut waren. Im Innenhof des Justizpalastes waren sie sonst, da wo auch die Präsentation stattfindet. Die findet da immer noch statt, wie ich schnell herausfand, aber es durfte nur eine begrenzte Anzahl an Personen rein. Und auch nur nach vorheriger Personenkontrolle.
Zu Beginn konnten wir noch unbehelligt an den Sponsorenzelten vorbeiflanieren, später musste man dann durch eine Kontrolle durch. Zuerst weigerte ich mich, meine Tasche kontrollieren zu lassen und bin da nicht mehr rein. Später hab ich mich dann mit der Situation arrangiert.
Wir platzieren uns direkt am Eingang zum Hof, hier müssen die Fahrer zweimal vorbei. Neben mir steht ein schwer bewaffneter Soldat mit Maschinengewehr. Mein persönlicher Bodyguard, wie ich ihn später bezeichne, auch, um die Sache mit Humor nehmen zu können.
Fotos konnte ich aber an diesem Samstag reichlich machen. Und auch, wie ich es erhofft hatte, mit Stefan Denifl sprechen, um einen Interview-Termin mit ihm zu arrangieren.
Die Teampräsentation wird zudem nach draußen übertragen. Das ist neu. Wir sind also trotzdem mittendrin.


Geburtstagsständchen für Rein Taaramäe
Am nächsten Morgen auf der Anfahrt zum Start beginnt es plötzlich heftig zu schneien. Zwar war ich auf kalte Temperaturen eingestellt, aber das Gerücht, dass es schneien soll, hatte ich bis zuletzt als schlechten Scherz abgetan.
Zur Einschreibung muss man wieder durch eine Polizeikontrolle durch. Inzwischen gehe ich offensiv damit um und zeige dem Polizisten bereitwillig den Inhalt meiner Tasche.
Bei der Einschreibung selbst ist dann alles wie immer. Wir stehen in der ersten Reihe und müssen eine halbe Stunde warten, bis der erste Bus um die Ecke kommt. Zu meinem Erstaunen ist es der Bus von Cofidis. Nachdem die Werbekarawane durchgezogen ist, sind es dann aber die Fahrer von Etixx-Quickstep, die als Erstes zur Einschreibung erscheinen.
Ich lasse meine Kamera heißlaufen. Die Einschreibung ist auch deshalb äußerst unterhaltsam, weil die Sprecher häufig Fahrer interviewen, die vielleicht nicht so bekannt sind. Und weil einer von ihnen plötzlich ein Geburtstagsständchen auf das Geburtstagskind Rein Taaramäe anstimmt. Der Este steht etwas verlegen auf dem Podest. Ich kann leider nicht mitsingen, da ich den Text von „Happy birthday“ auf Französisch nicht beherrsche. Außerdem sind wir der Meinung, dass auch Geburtstagskind Nr. 2, José Mendes, ein Ständchen verdient gehabt hätte. Der war schon da, man hat ihm aber immerhin gratuliert.
Auch die ASO geht mit der Zeit, die gute alte Einschreibeliste auf Papier hat ausgedient. Die Fahrer unterschreiben jetzt digital. Da am Ende wieder fast alle gleichzeitig sich einschreiben wollen, gibt es eine lange Schlange auf dem Podest. Das hat sich nicht geändert! Ist aber perfekt für Fotos!
Da die Fahrer auf dem Weg zum Start noch alle an uns vorbeimüssen, ergeben sich da auch noch einige tolle Fotos.


Dick eingepackt an der Côte de Saint-Roch
Nach dem Start geht es für uns weiter nach Houffalize zur Côte de St. Roche, meinem Lieblingsanstieg in den Ardennen. Auf dem Weg dorthin schneit es. Und auch am Anstieg ist es alles andere als angenehm. Wir nehmen unser Mittagessen im warmen Auto ein und trauen uns erst wieder raus, als das erste Begleitmotorrad der Werbekarawane an uns vorbeifährt. Wir müssen uns ohnehin darauf verlassen, denn die Marschtabelle hab ich daheim liegen lassen. Nachdem wir mit einigen Werbegeschenken versorgt sind, verkriechen wir uns wieder im Auto, von wo wir die Ankunft einiger Kleinbusse mit VIP’s und einiger Teamfahrzeuge beobachten.
Kurz bevor die Fahrer kommen, beziehen wir Position. Frau Holle auch! Denn pünktlich zur Ankunft der Spitzengruppe beginnt es wieder heftig zu schneien. Das Hauptfeld hat wenig später aber auch nicht mehr Glück.
Wir machen uns auf den Weg zum Ziel nach Ans, wo uns, als wir uns auf den Weg vom Auto zum Ziel machen wollen, wieder ein heftiger Graupelschauer heimsucht. Also, wieder ins Auto! Wir sind hart im Nehmen, aber allem muss man sich nicht aussetzen!
Aber an diesem Sonntag zeigt der April, dass er seinen Ruf nicht umsonst hat. Nach 10 Minuten scheint wieder die Sonne und wir machen uns auf dem Weg zum Zielbereich. Dort wird wieder meine Tasche kontrolliert und wir müssen uns einer Leibesvisitation unterziehen.
Wir verfolgen das Rennen auf der Videoleinwand. Ich behalte aber den Schlussanstieg im Blick. Aber es stehen da noch nicht viele Leute, wir können uns Zeit lassen, bis wir dort Position beziehen. Inzwischen kommt der nächste Schauer runter. Wir stellen uns unter und verfolgen weiterhin das Rennen.


Die Spitzengruppe um Albasini in Ans
Gut 10 km vorm Ziel suchen wir uns dann aber einen Platz am Schlussanstieg. Von da kann man aber auch die Videoleinwand recht gut sehen. Durch den großen Zoom der Kamera kann ich auch die Kilometer-Angabe gut erkennen.
Das Finale ist spannend und ich feuere Michael Albasini an, während ich mit meiner Kamera voll draufhalte.
Wir warten, bis alle Fahrer im Ziel sind, dann machen wir uns auf den Weg ins Fahrerlager. Der Besenwagen ist schon durch, wir haben gerade unseren Platz verlassen, da kommt noch ein IAM-Fahrer um die Ecke. Es ist Clement Chevrier, der das Ziel außerhalb der Karenzzeit erreicht.
Im Fahrerlager schauen wir kurz bei IAM vorbei und bummeln durch die Busse der anderen Teams. Beim Bus von Wanty halte ich kurz inne. Im Frontfenster hängt gut sichtbar ein Foto von Antoine Demoitié. Der vor vier Wochen tödlich Verunglückte fährt also immer noch mit. Eine schöne Geste, wie ich finde. Und irgendwie passend zu einem Rennen, das in vielerlei Hinsicht so besonders und einzigartig war, dass es noch lange in Erinnerung bleiben wird.





Warren Barguil plaudert gut gelaunt am Tag vorm Rennen mit den Fans
Warren Barguil plaudert gut gelaunt am Tag vorm Rennen mit den Fans

Patrick Konrad nach der Teampräsentation
Patrick Konrad nach der Teampräsentation

immer nett und freundlich - Nicolas Edet am Tag vor dem Rennen
immer nett und freundlich - Nicolas Edet am Tag vor dem Rennen

Team Lampre auf dem Weg zur Teampräsentation von Lüttich-Bastogne-Lüttich
Team Lampre auf dem Weg zur Teampräsentation von Lüttich-Bastogne-Lüttich


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