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Etixx-Duo Richeze/Gaviria schlägt Tour de Suisse-Dominator Sagan auf der letzten Flachetappe
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14.06.2016

Etixx-Duo Richeze/Gaviria schlägt Tour de Suisse-Dominator Sagan auf der letzten Flachetappe

Info: TOUR DE SUISSE 2016
Autor: Felix Griep (Werfel)



Champagne, 14.06.2016 – Ein dritter Tagessieg in Folge bei der Tour de Suisse wäre ein Novum für Peter Sagan gewesen, aber am Ende der 4. Etappe war es einmal nicht der Slowake, der jubeln durfte. Er wurde Dritter hinter Ariel Maximiliano Richeze und Fernando Gaviria, die für Etixx-Quick Step einen Doppelsieg einfuhren, der freilich an Sagans Gesamtführung nichts änderte. Gaviria hatte das Finale eigentlich als Anfahrer bestritten, doch Gaviria war nicht egoistisch und überließ dem Teamkollegen den Etappensieg, als er sich sicher war, dass Sagan nicht mehr genügend Power hatte, um den Erfolg noch zu gefährden.

Keine Chance für Ausreißer auf letzter Flachetappe
Die 193 Kilometer lange 4. Etappe von Rheinfelden nach Champagne war die letzte flache dieser Tour de Suisse und wurde vom Peloton daher entsprechend gut kontrolliert, um eine Sprintankunft zu sichern. Über lange Zeit sorgte dafür hauptsächlich Tinkoff, die Mannschaft des Gesamtführenden, bis im Finale immer mehr Etixx-Quick Step die Oberhand gewann. Die Ausreißer, vier an der Zahl, hatten keine Chance gegen die Verfolgung, teilten sich aber die Prämien der Etappe gut untereinander auf. Der Niederländer Nick Van Der Lijke (Roompot-Oranje Peloton) gewann die frühe erste Bergwertung, während sich die Gruppe nach und nach einen Vorsprung von vier Minuten erarbeitete. Die 35,4 und 24 Kilometer vor dem Ziel gelegenen Sprintwertungen gewannen der Schweizer Lukas Jaun (Roth) und der Ire Matt Brammeier (Dimension Data). In diesem Bereich lag das Feld noch eineinhalb bis zwei Minuten in Rückstand, holte anschließend aber schneller auf. Als Jérémy Maison (FDJ) 10,5 Kilometer vor Schluss die zweite Bergwertung gewann, war kaum noch eine halbe Minute Vorsprung übriggeblieben und kurz hinter der Vier-Kilometer-Marke wurden die letzten drei Ausreißer eingeholt – Jaun hatte schon nach dem zweiten Sprint abreißen lassen.

Richeze wird vom starken Vorbereiter zum souveränen Sieger
Der Anstieg nach Orges zur letzten Bergwertung (1,7 km à 4,6%) verkleinerte das Hauptfeld zwar ein wenig, war aber nicht schwer genug, um irgendwelche wichtigen Sprinter oder Gesamtsieg-Favoriten in Schwierigkeiten zu bringen. Kniffliger war schon die kurvige Streckenführung des Finals, die in einer 90-Grad-Rechtsbiegung 150 Meter vor dem Ziel gipfelte. Etixx-Quick Step gelang eine perfekte Vorbereitung auf diese entscheidende Stelle, was vor allem der starken Tempoarbeit von Ariel Maximiliano Richeze zu verdanken war, an dessen Hinterrad sich Teamkollege Fernando Gaviria eine aussichtsreiche Position gesichert hatte. Peter Sagan (Tinkoff), der solche technisch anspruchsvolle Finals bei der Tour de Suisse in früheren Jahren schon souverän gewinnen konnte, versuchte in der Kurve innen an dem Etixx-Gespann vorbeizukommen, was dem Weltmeister aber nicht gelang. Er reihte sich daraufhin zu Beginn der kurzen Zielgerade wieder hinter Gaviria ein, welcher Richeze gewähren ließ, nachdem er sich umblickte und sah, dass von Sagan keine Gefahr mehr ausging. Ein „geschenkter“ Sieg war es für Richeze aber nur bedingt, denn der 33-jährige Argentinier legte bis zum Ende ein solch hohes Sprinttempo vor, dass man durchaus anzweifeln darf, ob Gaviria selbst bei vollem Einsatz noch an ihm hätte vorbeiziehen können.

Etappendritter Sagan behält das Leadertrikot
Für Richeze, der auf den beiden vorherigen Etappen schon stark war und Zweiter bzw. Vierter wurde, war es nicht nur der erste Sieg in einem WorldTour-Rennen, sondern auch der erste überhaupt seit 2012, als er sich mit einer starken Saison beim Team Nippo für höhere Aufgaben empfohlen hatte und fortan drei Jahre bei Lampre-Merida fuhr, ehe Etixx-Quick Step ihn in diesem Jahr für den eigenen Sprintzug anwarb. Der Rest des Feldes spielte nach der finalen Kurve bei der Entscheidung um den Etappensieg gar keine Rolle mehr, hatte sogar zwei Sekunden Rückstand auf die Top3. Danny Van Poppel (Sky) entkam in der Kurve sogar nur dank ausgezeichneter Radbeherrschung einem Sturz, Tom Van Asbroeck (LottoNL-Jumbo) wurde Vierter, Jürgen Roelandts (Lotto Soudal) nur Neunter. In der Gesamtwertung liegt Roelandts nun, wie auch der Schweizer Silvan Dillier (BMC Racing), neun Sekunden hinter Sagan, Richeze folgt mit 17 Sekunden Differenz auf dem vierten Platz.

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Der morgige erste Tag der 80. Tour de Suisse in den Bergen ist kurz, aber sehr intensiv. Auf den 126,4 Kilometern der 5. Etappe müssen zunächst Furkapass und Gotthardpass gemeistert werden, bevor der circa 10 Kilometer lange und 8% steile Schlussanstieg nach Carì den krönenden Abschluss bildet.





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