<< älterer Bericht  | zurück zur News |  neuerer Bericht >>
Start > Tour Down Under
Unheimlich starker Auftritt in Paracombe – Grundstein für Portes ersten TDU-Gesamtsieg?
Suchen Tour Down Under Forum  Tour Down Under Forum  Tour Down Under
18.01.2017

Unheimlich starker Auftritt in Paracombe – Grundstein für Portes ersten TDU-Gesamtsieg?

Info: SANTOS TOUR DOWN UNDER 2017 (2.UWT)
Autor: Felix Griep (Werfel)



Paracombe, 18.01.2017 – In den vergangenen drei Jahren gewann er am vorletzten Tag jeweils die Königsetappe am Willunga Hill, aber für den Gesamtsieg hatte das nie gereicht. 2014 fehlten ihm am Ende zehn, 2015 zwei und 2016 neun Sekunden. Doch diesmal stehen die Chancen auf den Gewinn der Tour Down Under für Richie Porte so gut wie noch nie, nachdem er schon auf der 2. Etappe zwanzig Sekunden zwischen sich und seinen ersten Verfolger legen konnte. Bei der kurzen, aber steilen Bergankunft in Paracombe degradierte der 31-jährige Australier alle Gegner zu Statisten. Simon Gerrans muss seine Hoffnungen auf einen fünften Gesamtsieg nach fast einer Minute Verlust wohl begraben; für Orica-Scott kämpft aber der Kolumbianer Johan Esteban Chaves noch um das Podium.


Das Profil der 2. Etappe der Tour Down Under

Die diesjährige Etappe mit den meisten Höhenmetern
Die 5. Etappe mit der zweimaligen Befahrung des Willunga Hill bleibt zweifelsfrei die Königsetappe der Tour Down Under, aber das 2. Teilstück von Stirling nach Paracombe war vom Gesamtprofil her das schwerste der Rundfahrt in diesem Jahr. Rund 3000 Höhenmeter kamen auf den 148,5 Kilometern zusammen – ein Glück für die Fahrer, dass das Wetter deutlich angenehmer war als gestern. Beim Start in Stirling, das erstmals seit 2008 wieder nur Start- und nicht Zielort einer Etappe war, wurden 19 Grad gemessen. Das Rennen führte zunächst fünf Mal rund um Stirling über einen sehr hügeligen 21,1 Kilometer langen Rundkurs. Einem ersten Fluchtversuch von Ondrej Cink (Bahrain-Merida) und Cameron Meyer – dem Gewinner der Tour Down Under 2011, der seit der Auflösung seines Vertrages mit Dimension Data im Juni 2016 kein Team hat und dieser Tage für die australische Nationalmannschaft antritt – wurde von Orica-GreenEdge recht schnell wieder ein Ende gesetzt, weil schon bei Kilometer 23,7 der erste Zwischensprint wartete. Allerdings konnte dort kein Orica-Fahrer eine Zeitgutschrift einheimsen – Ben Swift (UAE Abu Dhabi) gewann vor Jay McCarthy (Bora-Hansgrohe) und Sean De Bie (Lotto Soudal).

Sütterlins Solo endet schon 40 Kilometer vor dem Ziel
Der ideale Moment für einen Ausreißversuch war – genau wie im Finale der 1. Etappe für Jan Bakelants – direkt nach dem Zwischensprint, als das Tempo im Feld erwartungsgemäß merklich zurückging. Jasha Sütterlin (Movistar) setzte sich ab, blieb aber auch der Einzige, der dies tat und musste daher wie gestern Laurens De Vreese eine Soloflucht abliefern. Sein Vorsprung stieg auf fast fünf Minuten und trotzdem kam der Deutsche nicht einmal in die Nähe eines möglichen Etappensieges. Nachdem er durch den zweiten Zwischensprint nach 65,9 Kilometer, wo Michal Kolár und Rüdiger Selig (Bora-Hansgrohe) Zweiter und Dritter wurden, erstmals etwas Zeit verloren hatte, konnte er seinen Vorsprung zwar nochmals auf gut vier Minuten ausbauen, doch auf der letzten Stirling-Runde zog das Feld die Zügel an. 40 Kilometer vor dem Ziel, nur drei Kilometer nach der letztmaligen Passage der Startlinie, wurde Sütterlin bereits eingeholt. Nach einer Weile folgten vor dem ansteigenden Finale eine längere Abfahrt und ein Flachstück, wo einige Mitfavoriten für diese Etappe Defekte zu beklagen hatten: Rohan Dennis (BMC Racing) wurde von seinem Teamkollegen, dem australischen Landesmeister Miles Scotson, wieder ins Feld geleitet; beim Sky musste fast das gesamte Team helfen, um Sergio Henao nach zwei Platten – einer davon am gerade frisch montierten Ersatzreifen(!) – wieder nach vorne zu bringen.

Porte fährt am Schlussanstieg in einer eigenen Liga
Auf den letzten rund zehn Kilometern stieg die Straße gen Paracombe allmählich wieder an, doch einige Tempoverschärfungen sorgten noch nicht für eine Vorentscheidung. Die Konzentration der Favoriten lag ohnehin auf den sehr steilen letzten 1300 Metern. Dort angekommen, ließ Richie Porte (BMC Racing) keine Zeit verstreichen. Eine Angriffsversuch von Wilco Kelderman (Sunweb) diente dem Australier als Starthilfe für seine eigene Attacke, gegen die alle Gegner machtlos waren. Gorka Izagirre (Movistar) hielt noch ein kleines Stückchen mit, bevor der Spanier an der Flamme Rouge auch geschlagen war. Porte holte aus dem vergleichsweise kurzen Schlussanstieg – der Willunga Hill ist fast dreimal so lang – alles heraus, was dieser hergab und erzielte einen Vorsprung von gewaltigen 16 Sekunden auf Izagirre und Johan Esteban Chaves (Orica-Scott) sowie 19 Sekunden auf die Hauptgruppe mit 17 weiteren Fahrern, darunter auch Dennis und Henao. Durch die Zeitgutschriften sind die Abstände in der Gesamtwertung natürlich nochmals größer, auf den Zweitplatzierten Iagirre hat Porte bereits 20 Sekunden Vorsprung. Sogar 58 Sekunden sind es auf Tour Down Under-Rekordsieger Simon Gerrans, der die Kapitänsrolle bei Orica-Scott heute an Chaves verlor.

-> Zum Resultat

Die morgige 3. Etappe nach Victor Harbor ist wieder deutlich einfacher. Ein zum Schluss viermal zu absolvierender, nur leicht welliger Rundkurs legt die Erwartung einer Sprintankunft nahe.







Unheimlich starker Auftritt in Paracombe – Grundstein für Portes ersten TDU-Gesamtsieg?
Unheimlich starker Auftritt in Paracombe – Grundstein für Portes ersten TDU-Gesamtsieg?

Zum Seitenanfang von für Unheimlich starker Auftritt in Paracombe – Grundstein für Portes ersten TDU-Gesamtsieg?



Radsportnews auf Twitter - Radsport, Cycling, Radrennen live