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Rally Cycling erkämpft sich am letzten Tag der Tour of California einen weiteren Etappensieg
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21.05.2017

Rally Cycling erkämpft sich am letzten Tag der Tour of California einen weiteren Etappensieg

Info: AMGEN TOUR OF CALIFORNIA 2017 (2.UWT)
Autor: Felix Griep (Werfel)



Big Bear Lake, 20.05.2017 – Der Doppelsieg auf der 4. Etappe der Tour of California hätte Rally Cycling schon zufriedenstellen können, es war der größte Erfolg, den das US-Continental Team je feierte. Doch seine Fahrer wollten sich keineswegs auf den Lorbeeren ausruhen, ganz im Gegenteil: Am Schlusstag der WorldTour-Rundfahrt gab es noch einen weiteren mit gleich drei Mann erkämpften Etappensieg, für den in letzter Instanz wieder Evan Huffmanns Sprintstärke den Ausschlag gab. Er war auf der Zielgeraden der Schnellste einer Spitzengruppe, welcher unter anderem auch Lachlan Morton angehörte, der ausreichend Zeit gutmachte, um nach dem verkorksten Zeitfahren die Rundfahrt doch noch mit einem Erfolg in Form eines Sondertrikots zu beenden.


Das Profil der 7. Etappe der Tour of California

Zeitfahr-Pechvogel Morton will Wiedergutmachung
Ein recht ungewöhnliches Profil hatte die 125 Kilometer kurze 7. und letzte Etappe der Kalifornien-Rundfahrt zu bieten, denn von der 2055 Meter hoch gelegenen Mountain High Ski Area führte sie ins nur 254 über dem Meeresspiegel liegende Pasedena und daher die meiste Zeit bergab. 20 Kilometer dauerte es, bis sich mit Truls Korsæth (Astana), Jonathan Clarke (UnitedHealthcare), Joonas Henttala (Novo Nordisk) und Ulises Castillo (Jelly Belly p/b Maxxis) die ersten Fahrer vom Feld lösen könnten. Zwar bekamen sie bald Verstärkung durch Bernhard Eisel (Dimension Data), Daniel Eaton (UnitedHealthcare) und Michal Kolár (Bora-Hansgrohe), doch nach 40 Kilometern, kurz vor dem ersten der drei Anstiege, wurden sie schon wieder eingeholt. Auf der Mount Emma Road entstand wenig später eine neue, stärkere Gruppe um Lachlan Morton (Dimension Data), der sich nicht damit abfinden wollte, durch zwei Defekte im Zeitfahren das Weiße Trikot verloren zu haben. In der Gruppe hatte der Australier die erfahrenen europäischen Profis Nicolas Edet (Cofidis) und David Lopez (Sky) an seiner Seite – und zwei Fahrer des Continental Teams Rally Cycling, die man in dieser Woche sehr gut kennengelernt hat.

Continental Team Rally Cycling zu dritt in der Gruppe
Evan Huffman und Robert Britton waren mal wieder auf der Flucht. So wie bei ihrem sensationellen Doppelsieg auf der 4. Etappe und auf der 5. Etappe zum Mount Baldy, als Britton erst im Schlussanstieg eingeholt worden war. Es kam noch wilder: Ihr am Mount Baldy besonders starker Teamkollege Sepp Kuss, der bei dieser Bergankunft Platz zehn erreicht hatte, stieß auf dem Angeles Forest Highway, dem Anstieg zur zweiten Bergwertung der Etappe, zur Spitze hinzu, wo daraufhin von sechs Fahrern die Hälfte das Rally-Cycling-Trikot trug. Daniel Jaramillo (UnitedHealthcare) hatte dort auch versucht, den Abstand von nicht einmal einer Minute zwischen Hauptfeld und Fluchtgruppe zu überbrücken, war daran jedoch gescheitert. Zum Glück für den Kolumbianer hatte es keine Auswirkungen auf den Gewinn des Bergtrikots, dass er selbst heute komplett leer ausging, während Huffmann, der das Leibchen 2016 gewonnen hatte, an allen drei Bergwertungen die Maximalpunktzahl einstrich. Am Ende haben sie somit beide 38 Punkte auf ihrem Konto. Doch zu Beginn der 5. Etappe hatte Jaramillo an einer Bergwertung der 1. Kategorie ein direktes Duell der beiden gewonnen, was ihm letztlich den Sieg bescherte, weil Huffmann keine Bergwertung höhere als Kategorie 2 gewinnen konnte.

Sagan, Degenkolb und Trentin hoffen auf Sprinterfolg
Nach 70 Kilometern, 55 vor dem Ziel, stieg der Vorsprung der Sechsergruppe erstmals über eine Minute und erreichte in der Folge ein Maximum von 1:45 Minute. Am Ende der letzten Steigung, knapp 40 Kilometer vor dem Ziel, lag das Hauptfeld allerdings wieder nur eine Minute zurück. „Hauptfeld“ – das waren nicht einmal mehr 30 Fahrer. Darunter fanden sich natürlich die Besten des Gesamtklassements wie der Träger des Gelben Trikots George Bennett (LottoNL-Jumbo) und der Zweitplatzierte Rafal Majka (Bora-Hansgrohe), die unmittelbar vor dem Beginn der langen letzten Abfahrt ohne große Mühe einen Angriff des Drittplatzierten Andrew Talansky (Cannondale-Drapac) unterbinden konnten. Mit Peter Sagan (Bora-Hansgrohe) und John Degenkolb (Trek-Segafredo) gehörten auch zwei sprintstarke Fahrer zu dem kleinen Feld, denen allerdings Helfer für eine richtige Verfolgung der Ausreißer fehlten. Quick-Step Floors hatte mit fast dem ganzen Team vergebens versucht, Marcel Kittel nach den Anstiegen wieder ans Feld heranzubringen – die letzte halbe Minute Abstand konnten sie aber nie aufholen. Dennoch hatte Kittels Mannschaft in Person von Matteo Trentin vorne einen potenziellen Siegkandidaten für einen Sprint gegen Sagan und Degenkolb, wenn es denn dazu gekommen wäre.

Erfolg der Flucht zahlt sich für Huffmann und Morton aus
Doch am Ende waren die Ausreißer erfolgreich und schafften es mit einem Vorsprung von 22 Sekunden ins Ziel. Bennett, Majka und Talansky konnte das egal sein, ihre Positionen auf dem Rundfahrt-Podium waren zu keinem Zeitpunkt gefährdet. Morton konnte in der Gesamtwertung nur Tao Geoghegan Hart (Sky) und Sam Oomen (Sunweb) überholen. Aber ausgerechnet diese beiden waren die einzigen Fahrer, die in der Nachwuchswertung vor ihm gelegen hatten, so dass er nicht nur Gesamtrang sieben eroberte, sondern sich auch auch das Weiße Trikot zurückholte. Am Sprint der Gruppe, die ein paar Kilometer vor dem Ziel Kuss verloren hatte, der viel zur Verteidigung des Vorsprung beigetragen hatte, beteiligte sich Morton nicht – ihn gewann Huffmann knapp vor Lopez und Edet, womit er seinen zweiten Sieg bei der WorldTour-Premiere der Tour of Calfornia feierte. Sagan gewann den Sprint des geschlagenen Hauptfeldes vor Trentin und Degenkolb und konnte sich zum sechsten Mal in sieben Jahren als Gewinner der Punktewertung und des Grünen Trikots ehren lassen.

-> Zum Resultat und allen Endständen

In den letzten Jahren fanden am Wochenende nach der Tour of California in den USA stets die nationalen Straßenmeisterschaften statt. 2017 ist dies jedoch nicht der Fall, die Titelkämpfe in Knoxville, Tennessee finden stattdessen am 24. und 25. Juni statt, also zur selben Zeit wie in den europäischen Ländern.

Video der Zielankunft





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