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Matthews gewinnt Neuauflage der TdF-Ankunft in Bern im Rahmen der Tour de Suisse – Küng verliert Gelb

12.06.2017

Matthews gewinnt Neuauflage der TdF-Ankunft in Bern im Rahmen der Tour de Suisse – Küng verliert Gelb

Info: TOUR DE SUISSE 2017 (2.UWT)
Autor: Felix Griep (Werfel)

Bern, 12.06.2017 – Im Juli 2016 bei der Tour de France hatte Peter Sagan die Ankunft in der Schweizerischen Bundesstadt Bern für sich entschieden. Ein knappes Jahr später konnte der Weltmeister diesen Erfolg im Rahmen der Tour de Suisse nicht wiederholen, kam nur auf den zweiten Platz hinter dem überlegenen Sieger Michael Matthews, der den Sprint von Nikias Arndt perfekt angefahren bekommen hatte. An einer Steigung kurz vor dem Ziel zerfiel das Feld, so dass Stefan Küng Zeit auf die ersten 37 Finisher verlor. Das Gelbe Trikot hätte Matthews ihm dank der Zeitgutschrift für den Etappensieg aber ohnehin abgenommen.

Das Profil der 3. Etappe der Tour de Suisse
Hansen sammelt weiter Punkte fürs Bergtrikot
Das Bergtrikot der Tour de Suisse hat lange schon kein richtiger Bergspezialist mehr gewonnen. 2016 hatte der Niederländer Antwan Tolhoek während mehrerer Fluchtversuche genügend Punkte gesammelt, um die Fahrer, denen das Gesamtklassement ohnehin wichtiger war, weit hinter sich zu lassen. Seine Vorgänger hießen Stefan Denifl, Björn Thurau, Robert Vrecer und Matteo Montaguti – sein Nachfolger könnte Lasse Norman Hansen (Aqua Blue Sport) werden. Der Däne, der auf der 2. Etappe schon drei von vier Bergwertungen gewonnen hatte, griff auf der 3. Etappe sofort nach dem scharfen Start erneut an und konnte in der Folge alle drei Bergwertungen dieses Tages für sich entscheiden. Mit insgesamt 33 Punkten hat er nun schon eine höhere Ausbeute, als der Sieg an einer Kategorie HC und einer 1. Kategorie zusammen wert sind (siehe Reglement). Mit dem Niederländer Elmar Reinders (Roompot-Nederlandse Loterij) hatte Hansen auf seiner heutigen Flucht nur einen einzigen Begleiter. Das Duo verzeichnete nach einer 30 Kilometer langen Auftaktrunde um den Startort Menziken einen Vorsprung von mehr als acht Minuten, den das Peloton dann aber unter Kontrolle brachte.

Aargauerstalden sorgt erneut für große Selektion
Das BMC Racing Team tat seine Pflicht als Mannschaft von Leader Stefan Küng, aber vor allem Bora-Hansgrohe, Sunweb und Trek-Segafredo arbeiteten daran, den Rückstand auf die beiden Ausreißer fortlaufend zu verringern. Warum, das zeigte das Ergebnis am Ende der Etappe, denn jede dieser Mannschaften stellte einen der Top3 im Zielort Bern. Bei noch viereinhalb Minuten Abstand rund 40 Kilometer vor dem Ziel forcierten diese Teams das Tempo und als 25 Kilometer vor dem Ziel Reinders nicht mehr folgen konnte, blieben Solist Hansen bereits weniger als drei Minuten. Er schaffte es letztlich gerade noch über die letzte Bergwertung in Gümligen, bevor das Feld ihn 13,5 Kilometer vor Etappenschluss einholte. Geschlossen fuhr das Feld daraufhin nach Bern hinein, vorbei an Sehenswürdigkeiten wie Zytglogge und Bundesplatz. Das Highlight der Strecke war jedoch der Aargauerstalden – jene rund 600 Meter lange ansteigende Straße, die bei der Tour de France 2016 das Feld kurz vor dem Ziel geteilt hatte. Und genau so ereignete es sich auch diesmal: nach Tempoverschärfungen von Trek-Segafredo und Domenico Pozzovivo (AG2R La Mondiale) kamen nur 37 Fahrer zeitgleich im Ziel auf der Papiermühlestrasse an.

Lopez verliert Sekunden, Reichenbach Minuten
Die flache Zielgerade nach der Steigung war mit 600 Metern ein wenig kürzer als damals bei der Tour de France, aber immer noch lang genug, dass Nikias Arndt seinem Teamkollegen Michael Matthews (Sunweb) äußerst wertvolle Hilfe leisten konnte. Der Deutsche zog den Sprint bis 150 Meter vor der Ziellinie mustergültig an, woraufhin der Australier souverän den Sieg einfuhr. Der in dieser Saison zuvor nur einmal bei der Baskenland-Rundfahrt erfolgreiche Australier verwies Peter Sagan (Bora-Hansgrohe) und John Degenkolb (Trek-Segafredo) auf die Plätze zwei und drei – sie alle hatten auch schon bei der Frankreich-Rundfahrt zu den fünf Schnellsten in Bern gehört. Auch wenn Küng an den beiden Zwischensprints jeweils eine Sekunde Gutschrift mitgenommen hatte, war klar, dass der vorherige Zweitplatzierte Matthews ihn durch die Sieg-Bonfikation in der Gesamtwertung überholen würde. Weil Küng mit 19 Sekunden Rückstand nur in der zweiten Gruppe ankam, rutschte er sogar auf Rang zwölf zurück. Matthews‘ erster Verfolger ist sein zehn Sekunden zurückliegender eigener Teamkollege Tom Dumoulin. Vorjahres-Gesamtsieger Miguel Angel Lopez (Astana), der im Verlauf der Etappe einmal gestürzt war, kassierte 26 Sekunden Rückstand, während sich der von einem Magen-Darm-Infekt geplagte Sébastien Reichenbach (FDJ) mit über acht Minuten Verlust komplett aus dem Kampf um die vorderen Plätze verabschiedete.

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Auf der 4. Etappe geht es erstmals bei dieser Tour de Suisse richtig in die Berge: 34 Kilometer vor dem Ziel überquert man den Col des Mosses, bevor zum Schluss der rund elf Kilometer lange und im Schnitt gut sieben Prozent steile Anstieg nach Villars-sur-Ollon die wahre Form der Favoriten offenbaren wird.

Video der Zielankunft