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Cofis Cycling Cosmos Der LiVE-Radsport-Blog – Podiumsdamen |
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22.05.2018 | ||
Der LiVE-Radsport-Blog – PodiumsdamenInfo: GIRO D’ITALIA 2018 (2.UWT)Autor: Christine Kroth (Cofitine) 22.05.18 Irgendwie gehören sie dazu im Radsport! Aber sind sie heute noch zeitgemäß? Mancherorts wird schon auf sie verzichtet. Doch die Meinungen gehen auseinander. Wir fragen uns – was wird aus den Podiumsdamen? Noch vor einigen Jahren war es undenkbar, dass es sie nicht gibt. Die Podiumsdamen, auch Ehrendamen genannt. Hostessen die als hübsches Beiwerk auf dem Podium die Sieger und Trikotträger flankieren. Doch immer mehr Rennveranstalter verzichten auf sie, schaffen sie ab. In anderen Sportarten wird darauf längst verzichtet. Seit der „me-too-Debatte“ wird auch im Radsport darüber heiß diskutiert. Und vor Kurzem hat auch die ASO bekannt gegeben, dass man das Ganze anders handhaben wird in Zukunft bei der Tour de France, bei der Vuelta a España geht man seit letztem Jahr schon andere Wege. Doch ist es der richtige Weg? Auch in Belgien hat die Gleichberechtigung Einzug gehalten. Längst stehen bei belgischen Rennen nicht mehr nur Damen auf dem Podium, auch Männer überreichen inzwischen fotogen Preise und Blumen. Doch welches Bild wird der Öffentlichkeit da vermittelt? Mir ist es eigentlich egal, ob da eine Frau oder ein Mann steht, denn es sind Menschen, die das vermeintliche Idealbild vermitteln sollen, hübsche Gesichter, wohlgeformte, sich anmutig bewegende Körper! Models, Missen und Mister – macht sich doch toll! Die Vertreterin vom Sponsor, in den mittleren Jahren, mit ersten grauen Haaren, einigen Falten im Gesicht und leicht stämmiger Figur wird am Rande platziert. Passt irgendwie nicht ins Bild! Aber warum nicht? Warum reduzieren wir Menschen auf ihr Äußerliches? Egal ob Frauen oder Männer? Wenn man die Podiumsdamen schon abschaffen will, dann konsequent! Dann sollte man sie nicht durch Männer ersetzen, die man ebenfalls auf ihr hübsches Äußeres reduziert. Bei der Tour de Romandie wurde kein Fahrer vom Podium entlassen, ohne sich die „Double-Bissou“ abgeholt zu haben. Die man im Übrigen ja nur für die Fotografen mache, wie für meinen Geschmack einige Male zu viel betont wurde. Ich überlege inzwischen auf die Veröffentlichung solcher Bilder zu verzichten. Aus den schon erwähnten Gründen, aber auch weil sie irgendwie gestellt und künstlich wirken. Es gibt viele Momente, während denen ein Radprofi auf dem Podium steht, auf dem er natürlicher und ehrlicher rüberkommt. Und die ich deshalb lieber zeigen will. Aber vielleicht ist es auch eine Sache der gesellschaftlichen Anerkennung. In Italien ist ein Verzicht auf Podiumsdamen nahezu undenkbar. Beim Giro wird jeden Tag vor der Einschreibung der Siegerpokal von einer Aphrodite ähnlichen Schönheit präsentiert. Bilder davon kursieren täglich in den Medien. Und auf den Bildern nach der Siegerehrung ist immer ein Lippenstift-Kussmund auf der Wange des Fahrers zu sehen. Sortieren die Fotografenkollegen und Agenturen die Bilder, auf denen das nicht zu sehen ist, bewusst aus? Immerhin verzichtet man in diesem Jahr im Ziel auf das fragwürdige Spektakel, die Leadertrikots von Models im Zielbereich präsentieren zu lassen. Ein Anfang! Was mich mal interessieren würde, was die Podiumsdamen selbst dazu denken. Machen sie diesen Job gerne? Ich bin mir sicher, dass sie nicht jeden Profi gerne küssen. Und ich glaube auch, dass das Überwindung kostet. Auch wenn es ein, wohl nicht schlecht bezahlter, Job ist. Und wie sehen es die Radprofis? Auch das wäre mal interessant zu erfahren! Auch da bin ich mir sicher, dass das nicht jedem gefällt. Und manchen sieht man das auch an! Die Debatte ist sicher noch nicht zu Ende und es wird sich sicher noch einiges tun. Die Menschen sind für solche Themen sensibler geworden. „Schönheit liegt im Auge des Betrachters“ - vielleicht sollte man einfach mal den Mut haben, etwas zu verändern! Ein erster Schritt ist bereits gemacht! A bientôt |
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22.05.2018 | ||
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