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Ein Hügelsprint in der Bretagne bringt Sagan seinen 10. Etappensieg bei der Tour de France
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11.07.2018

Ein Hügelsprint in der Bretagne bringt Sagan seinen 10. Etappensieg bei der Tour de France

Info: TOUR DE FRANCE 2018 (2.UWT)
Autor: Felix Griep (Werfel)



Quimper, 11.07.2018 – Zweistellig ist sie nun, die Anzahl der Tageserfolge von Peter Sagan bei der Frankreich-Rundfahrt, nachdem der Weltmeister auf der 5. Etappe, diesmal im Grünen Trikot, zum zweiten Mal bei der diesjährigen Austragung zugeschlagen hat. Mehr Tour-Etappensiege als Sagan haben unter den aktiven Profis nur André Greipel (11), Marcel Kittel (14) und Mark Cavendish (30), die auf der ausgesprochen hügeligen Etappe durch die Bretagne heute aber keine Rolle spielten. Philippe Gilbert und Sonny Colbrelli hießen diesmal Sagans gefährlichste, aber letztlich doch chancenlose Gegner.


Das Profil der 5. Etappe der Tour de France

Eine perfekte Ankunft für jemanden mit Sagans Qualitäten
Bei fünf kategorisierten und etlichen weiteren Steigungen war von vornherein klar, dass die reinen Sprintspezialisten auf der 5. Etappe der Tour de France keine Rolle spielen würden, weshalb sich die meisten von ihnen auch schon an den ersten Bergwertungen des Tages bereitwillig abhängen ließen. Am Ende der 204,5 Kilometer langen Hügeltour durch die Bretagne waren es lediglich noch 38 Fahrer um ausnahmslos alle wichtigen Gesamtklassements-Favoriten, die das Ziel gemeinsam erreichten. Einige weitere hatten erst auf der im Schnitt 4,8%-igen Schlusssteigung auf dem letzten Kilometer abreißen lassen, wo an der Spitze des Rennens Philippe Gilbert (Quick-Step Floors) für Trubel sorgte. Umgehende Reaktionen von Julien Simon (Cofidis) und Greg Van Avermaet (BMC Racing) sorgten jedoch dafür, dass sich der Belgier, der seinen einzigen Tour-Etappenerfolg vor sieben Jahren bei einer ähnlichen Ankunft errungen hatte, nicht entscheidend absetzen konnte. Peter Sagan (Bora-Hansgrohe) versuchte derweil, sich stets am Gelben Trikot Van Avermaets zu orientieren, bis er 200 Meter vor der Ziellinie von dessen Hinterrad aus zum Endspurt antrat. Sonny Colbrelli (Bahrain Merida) versuchte es mit dem Weltmeister aufzunehmen, musste sich Sagan aber deutlich geschlagen geben und wurde Zweiter vor Gilbert sowie Alejandro Valverde (Movistar), Julian Alaphilippe (Quick-Step Floors) und Daniel Martin (UAE Emirates).


Etappenvorschau zum Nachlesen:
Eine Strecke wie beim Amstel Gold Race


Zwei Sekunden für Van Avermaet, viele Punkte für Sagan
Van Avermaet fehlte im Sprint zum Schluss die Spritzigkeit, um vielleicht wenigstens noch eine Zeitgutschrift zu erhaschen, doch auch als Etappensiebter verteidigte er das Gelbe Trikot. Ein paar Körner hatte der Olympiasieger zwölf Kilometer vor dem Ziel an der Côte de la chapelle de la Lorette (0,7 km à 9,0%) gelassen, wo es keine Bergwertung, sondern den Bonussprint gab. Alaphilippe hatte dort attackiert und sich drei Sekunden Gutschrift geholt – Van Avermaet konnte den Franzosen zwar nicht stoppen, buchte sich aber immerhin zwei Sekunden auf sein eigenes Konto. Deshalb führt er in der Gesamtwertung nun auch mit einem ebenso hohen Vorsprung auf seinen vorher noch zeitgleichen Teamkollegen Tejay Van Garderen. Gilbert, der die Etappe hätte gewinnen müssen, um Gelb zu übernehmen, folgt mit drei Sekunden Rückstand, hat Geraint Thomas (Sky) von Rang drei verdrängt. Alaphilippe ist mit nun sechs Sekunden Rückstand weiterhin Fünfter, ihm hätte ein zweiter Platz im Ziel zur Übernahme der Führung genügt. Unmittelbar hinter Van Avermaet finishte übrigens Søren Kragh Andersen (Sunweb), der damit sein Weißes Trikot ebenfalls verteidigte. Sagan bleibt selbstverständlich in Grün, hat er doch im Ziel hervorragend punkten können, während alle seine Konkurrenten leer ausgingen – 33 Punkte liegt er jetzt vor Fernando Gaviria (Quick-Step Floors).

Chavanel mit einem weiteren (kürzeren) Auftritt als Solist
Vielleicht hätt ein fitter Michael Matthews (Sunweb) Sagan Paroli bieten können, doch den Australier gab es an diesem Tag nur in einem kranken Zustand, der sogar seinen Start verhinderte. Auch der im Finale der vorangegangen Etappe übel gestürzte Tiesj Benoot (Lotto Soudal) konnte die 204,5 Kilometer von Lorient nach Quimper nicht in Angriff nehmen. In der Ausreißergruppe, die sich nach wenigen Kilometern bildete, in der ersten Rennstunde bei noch recht flacher Strecke einen satten 47er Schnitt hinlegte und maximal gut fünf Minuten Vorsprung aufwies, befand sich Sylvain Chavanel (Direct Energie), der sich später sogar anschickte, sein langes Solo von der 2. Etappe zu wiederholen. Ziemlich genau 100 Kilometer vor dem Ziel attackierte der 39-Jährige am Fuß des Anstiegs zur ersten Bergwertung, zog danach weiter durch und überquerte die kurz darauf folgende zweite Bergwertung bereits 45 Sekunden vor seinen Verfolgern. Die nächste Bergwertung – die erste überhaupt der 3. Kategorie bei dieser Tour – folgte 64 Kilometer vor dem Ziel und wurde ebenfalls noch vom Solisten Chavanel gewonnen, kurz bevor sein Teamkollege Lilian Calmejane (Direct Energie) sowie Toms Skujins (Trek-Segafredo) und Nicolas Edet (Cofidis) wieder zu ihm aufschlossen. Die übrigen Ausreißer – Julien Vermote (Dimension Data), Jasper De Buyst (Lotto Soudal) und der gestürzt Elie Gesbert (Fortuneo-Samsic) – waren ins Feld zurückgefallen.


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Skujins macht Direct Energie einen Strich durch die Rechnung
Vier Punkte hatten die drei von ihm gewonnen Bergwertungen Chavanel eingebracht, aber für das Bergtrikot sollte das am Ende doch nicht reichen. Denn es gab 45 und 23,5 Kilometer vor dem Ziel noch zwei weitere Wertungen der 3. Kategorie, die Tour-Debütant Skujins jeweils vor Calmejane gewinnen konnte, während Chavanel den Anschluss an die Spitzengruppe schon am ersten dieser beiden Anstiege verloren hatte. Am zweiten erwischte es Edet, so dass danach nur noch Skujins und Calmejane verblieben, deren letzte Minute Vorsprung nur ganz knapp nicht genügte, um auch noch den Bonussprint vor dem Hauptfeld zu erreichen. Calmejane wurde sogar erst so knapp vor der Wertungslinie eingeholt, dass er hinter Alaphilippe und Van Avermaet noch eine Sekunde Gutschrift erhielt. Das änderte aber nichts daran, das Direct Energie trotz zwei Ausreißern an diesem Tag „leer ausging“, denn nicht nur das Bergtrikot, sondern auch die Auszeichnung für den kämpferischsten Fahrer ging an den Letten Skujins. Dazu passt dann auch, dass der Angriff des Esten Rein Taaramäe unmittelbar nach dem Bonussprint ihm zwar zwischenzeitlich 20 Sekunden Vorsprung einbrachte, der Direct-Energie-Fahrer aber sechs Kilometer vor dem Ziel auch schon wieder eingeholt wurde.

-> Zum Resultat

Die morgige 6. Etappe mag zwar insgesamt nicht ganz so hügelig sein, hat dafür in Mûr-de-Bretagne aber einen noch längeren und steileren Schlussanstieg (2,0 km à 6,9%), der den Fahrern überdies 16 Kilometer vor dem Ende schon einmal im Wege steht.

Video der Zielankunft






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