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Haussler legt in Katar nach - Boonen wegen Defekt zurückgefallen
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09.02.2011

Haussler legt in Katar nach - Boonen wegen Defekt zurückgefallen

Info: Tour of Qatar (2.1)
Autor: Felix Griep (Werfel)



Mesaieed, 09.02.2010 – Die Tour of Qatar neigt zu Extremen. Die 1. Etappe wurde durch den Wind zu einem wahren Krimi, das 2. Teilstück war windstill und eine 0815-Flachetappe. Heute wehte es wieder aus allen Richtungen durchs Peloton, was für ein sehr anstrengendes Rennen sorgte. Aus der kleinen Hauptgruppe sprintete Heinrich Haussler (Garmin-Cervélo) zu seinem zweiten Etappensieg und übernahm darüber hinaus auch die Gesamtführung, da Tom Boonen (Quick Step) nach einem Platten nicht wieder zurück an die Spitze kam.

Unerbittlicher Wind sorgt abermals für Chaos
Der Wind in Katar ist launisch. Nachdem er gestern Gnade walten ließ und ein normales Rennen ermöglichte, verhalf er heute der 3. Etappe wieder zu deutlich mehr Dramatik. So stark wie am Montag riss er das Feld auseinander. Wie auf einer Bergetappe bildete sich sogar ein Gruppetto, das mit 65 Fahrern mehr als die Hälfte aller am Rennen Beteiligten umfasste. Dieses Gruppetto erreichte das Ziel mit 32:50 Minuten Rückstand - außerhalb des offiziellen Zeitlimits! Wie in solchen Fällen üblich, gab es aber statt des Rennausschlusses nur Abzüge in der Punktewertung. Die 150,5 Kilometer lange Etappe pendelte mehrfach zwischen Al Wakra und Mesaieed hin und her, womit sich Rücken-, Seiten- und Gegenwind mehrfach abwechselten. Nach 36 Kilometern, als sich das Feld nach ersten Teilungen langsam wieder zusammenfand, setzten sich Stijn Neirynck (Topsport Vlaanderen), Russell Downing (Sky), Andrew Fenn (An Post), Alexander Kristoff (BMC), Tanel Kangert (Astana) und Ronan Van Zandbeek (Skil-Shimano) ab. Ihr Vorsprung stieg wahrlich in Windeseile auf 12:15 Minuten, noch bevor Downing bei Kilometer 52 den ersten Zwischensprint gewann. Das Peloton löste sich kurze Zeit später endgültig auf.

Boonen fällt nach Defekt aus der entscheidenden Gruppe zurück
Nach hundert Kilometern wurde die erste Ausreißergruppe eingeholt und es startete eine neue mit dem Gesamtzehnten Dominique Rollin (FDJ) und neun weiteren Fahrern. Ihr Vorsprung auf ein etwa 30 Fahrer starkes Verfolgerfeld blieb aber immer unter einer Minute. Tom Boonen (Quick Step) befand sich darin an der Seite seiner Kontrahenten um den Gesamtsieg, erlitt dann aber einen Platten. Einmal zurückgefallen gab es keine Chance mehr für den Belgier, wieder vorne ranzukommen. Besonders Garmin-Cervélo mit Heinrich Haussler dürfte diese Situation gefreut haben. Die zehn Ausreißer wurden bald von der Hauptgruppe um Haussler eingeholt und 33 Kilometer vor dem Ziel gab es noch einen Zwischensprint. Haussler interessierte sich für die dort verteilten Boni nicht, HTC-Highroad hingegen wollte sie unbedingt haben. Mark Renshaw fuhr mit Bernhard Eisel und Danilo Hondo (Lampre) kurz einmal ein wenig voraus und zog durch drei Sekunden Zeitgutschrift gesamt mit Haussler gleich. Da Boonen nun schon fast eine Minute zurücklag, würde einer der beiden das Goldene Trikot übernehmen. Nur Simon Clarke (Astana) versuchte sich vier Kilometer vor Schluss aus der Hauptgruppe noch einmal abzusetzen. Der Australier wurde aber an der Flamme Rouge wieder gestellt, bevor seine beiden Landsleute um den Sieg sprinteten.

Haussler mit zweitem Sieg und führend in Gesamt- und Punktewertung
Heinrich Haussler gewann das Duell gegen Mark Renshaw und spurtete diesmal klar zu seinem zweiten Tagessieg. Daniele Bennati (Leopard Trek) belegte Platz drei vor Rollin, Prolog-Sieger Lars Boom (Rabobank) und Hondo. Die erste Gruppe war zum Zeitpunkt, als sie das Ziel erreichte, nur noch etwa 20 Mann groß, einige wie beispielsweise Mark Cavendish (HTC-Highroad) hatten dem immensen Tempo am Ende nicht mehr folgen können. Die Boonen-Gruppe, die auch nicht bedeutend größer war, hatte die Qualen des Tages mit 3:02 Minuten Rückstand hinter sich gebracht, was dem entthronten Leader alle Chancen auf den vierten Gesamtsieg raubte. Durch die Zeitgutschriften im Ziel liegt Haussler jetzt vier Sekunden vor Renshaw, Bennati hat als Dritter schon 15 Sekunden Rückstand. Renshaw darf morgen vertretungsweise das Silbertrikot anziehen, obwohl Haussler in der Punktewertung mittlerweile eine mehr als komfortable Führung genießt. Sein Garmin-Team, heute mit vier Mann an vorderster Front dabei, zog zudem in der Mannschaftswertung an Leopard Trek vorbei. Ein kleiner Trost für Quick Step ist Nikolas Maes, der seine Position als bester Nachwuchsfahrer verteidigen konnte.

-> Zum Resultat

Zwei Etappen stehen bei der Katar-Rundfahrt noch bevor, doch niemand weiß, was sie noch bringen mögen. Die 4.Etappe führte zunächst nach Norden, verläuft im zweiten Teil dann aber südwärts. Auch morgen muss also mit wechselnden Windverhältnissen gerechnet werden.





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