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Feillu gewinnt am Mittelmeer auch Sprint bergauf - dritter Sieg in Folge
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12.02.2011

Feillu gewinnt am Mittelmeer auch Sprint bergauf - dritter Sieg in Folge

Info: Tour Méditerranéen Cycliste Professionnel (2.1)
Autor: Felix Griep (Werfel)



Biot, 12.02.2011 - Die 4. Etappe der Mittelmeer-Rundfahrt wäre wieder eine klare Angelegenheit für die Sprinter gewesen, hätten die Streckenplaner das Ziel nicht an das Ende eines steilen letzten Kilometers gesetzt. Romain Feillu (Vancansoleil-DCM) meisterte aber auch diese Herausforderung und schaffte seinen dritten Sieg hintereinander, was es zuletzt vor 16 Jahren gab. Damit behält er weiterhin das Gelbe Trikot, in dem er morgen auf dem Mont Faron aber wirklich chancenlos sein sollte.

Thiré gewinnt Bergwertungen und stürzt, Roux kämpft gegen das Feld
So nah wie heute kamen die Fahrer der Tour Méditerranéen dem Mittelmeer noch nicht, die Strecke der 4. Etappe führte in der Nähe von Saint-Tropez ein Stück direkt an der Côte d’Azur entlang. 155 Kilometer mussten zwischen La Londe Les Maures und dem Zielort Biot zurückgelegt werden, die bisher längste Distanz. Die zwei Bergwertungen des Tages auf dem Col du Pas du Cerf und dem Col de la Taillude wurden früh im Rennen überquert, das unmittelbar nach dem Start ansteigende Terrain trug zur raschen Bildung einer Ausreißergruppe bei. Diese bestand aus dem Franzosen Jonathan Thiré (Big Mat), der beide Bergwertungen gewann, dem Spanier Enrique Sanz Unzue (Movistar) und dem Litauer Evaldas Siskevicius (Velo-Club La Pomme Marseille). Die Freude über die gewonnenen Prämien wehrte für Thiré nicht lange, denn in der Abfahrt des zweiten Berges kam er zu Fall und musste schweren Herzens das Rennen mit einer Verletzung am linken Handgelenk aufgeben. Für die anderen beiden war es nur eine kurzzeitige Schwächung, denn sie bekamen von hinten Verstärkung in Form von Anthony Roux (FDJ). Im Finale hängte der seine Begleiter mit einer Tempoverschärfung ab und kämpfte alleine gegen das Feld, in dem Vacansoleil, Europcar und Ag2r an der Einholung des nun solo fahrenden Vuelta-Etappensiegers von 2009 arbeiteten.

Feillu kontert Angriffe und spielt seine Sprintstärke aus
Zwei Kilometer vor dem Ziel endete die Flucht von Roux und ein kompaktes Feld nahm die Schlusssteigung in Biot in Angriff. Der letzte Kilometer hatte es mit teils zweistelligen Steigungsprozenten in sich und brachte noch einige kleinere Abstände zustande. Da es kein ideales Terrain für eine Sprintankunft war, gab es Fahrer, die sich mit Attacken in den Rampen absetzen wollten. Daniel Martin (Garmin-Cervélo) und Alessandro Proni (Acqua & Sapone) forcierten das Tempo, auch Jérémie Galland (Saur-Sojasun) beteiligte sich an dem Angriff. Zwei Sprinter ließen sich jedoch nicht abhängen, bewiesen ihre Bergfestigkeit: Davide Appollonio (Team Sky) und Romain Feillu (Vacansoleil-DCM). Der Sieger der beiden vorangegangenen Etappen fügte seiner Erfolgsbilanz eine dritte hinzu, ließ den italienischen Sprintkonkurrenten und die drei enttäuschten Angreifer hinter sich. Ein besonderer Sieg für Feillu, den dessen Frau mit dem zweieinhalb Monate alten Sohn live vor Ort miterlebte, und für die Mittelmeer-Rundfahrt. Denn seit Mario Cipollini im Jahr 1995 war keinem Fahrer mehr ein Etappen-Hattrick gelungen. Thomas Voeckler (Europcar) führte den ersten Teil des Feldes mit vier Sekunden Rückstand ins Ziel und belegt in der Gesamtwertung damit nun Rang drei, 21 Sekunden hinter Feillu, drei hinter Appollonio.

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Entscheidung morgen am Mont Faron
Feillu und Appollonio werden ihre Positionen morgen auf der letzten Etappe nicht verteidigen können. Die Tour Méditerranéen wird wieder auf dem Mont Faron entschieden, dem rund fünf Kilometer langen und zehn Prozent steilen Berg bei Toulon. Für den französischen Meister Voeckler wäre ein Sieg ein riesiger Erfolg, aber Gegner gibt es genug. Der Ire Dan Martin, der nur fünf Sekunden hinter ihm liegt, gewann 2009 als Gesamtdritter die Nachwuchswertung und bewies letzten August bei der Tour de Pologne, dass er Rundfahrten gewinnen kann. Auf Platz sieben liegt derzeit Rémi Pauriol (FDJ), der den Sieg in der Bergwertung schon so gut wie sicher hat, am Faron aber noch mehr erreichen könnte. Mit 13 Sekunden Rückstand lauern auch noch Fahrer wie David Moncoutié (Cofidis) und Rinaldo Nocentini (Ag2r), der Gesamtsieger des letzten Jahres. Diesen Titel bekam der Italiener damals aber erst knapp drei Monate später zugesprochen, als Alejandro Valverde, gegen den er um zwei Sekunden verloren hatte, wegen Dopings gesperrt und ihm der Sieg aberkannt wurde. Ein potentieller Mitfavorit wäre auch Christophe Le Mevel (Garmin-Cervélo) gewesen, der aber bereits am Freitag nach einem Sturz ausschied. Schmerzen in der rechten Hand erwiesen sich zumindest glücklicherweise nicht als Bruch.





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