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Vos vorzeitig Radcross-Weltcup-Gesamtsiegerin – Van Aert nimmt Aerts die Führung ab
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20.01.2019

Vos vorzeitig Radcross-Weltcup-Gesamtsiegerin – Van Aert nimmt Aerts die Führung ab

Info: Radcross: WELTCUP PONT-CHÂTEAU 2019 | Ranglisten Radcross-Weltcup 2018/19
Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)



Pont-Château, 20.01.2019 – Mit seinem ersten Weltcup-Sieg in dieser Saison hat Wout van Aert die Weltcup-Gesamtführung von Toon Aerts (Telenet Fidea Lions) übernommen. In Pont-Château setzte der amtierende Weltmeister sich knapp vor Aerts und Michael Vanthourenhout (Marlux-Bingoal) durch. Bei den Frauen hat Marianne Vos derweil schon Nägel mit Köpfen gemacht und mit dem Tagessieg – ihrem vierten nach Waterloo, Bern und Zolder – auch den Pokalgewinn sichergestellt. Die Gesamtsieger in den Kategorien U23 und U19 stehen ebenfalls bereits fest.


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Nach 8 Jahren wieder Pont-Château
In Pont-Château im äußersten Westen Frankreichs, wo der Radcross-Weltcup letztmals 2011 zu Gast war, spielte sich eines der offensten und spannendsten Männer-Elite-Rennen der ganzen Saison ab. Hauptgrund dafür war die Abwesenheit des allzeit dominierenden Mathieu van der Poel, der sich im Trainingslager befindet. Es kam hinzu, dass der Gesamtweltcup zwischen Toon Aerts und Wout van Aert noch völlig offen war und dass eine Revanche für die belgische Meisterschaft, wo Aerts Van Aert entthront hatte, in der Luft lag. Der Parcours war hartgefroren, relativ trocken und schnell, weswegen nicht weniger als 11 Runden veranschlagt wurden. Zu einer ersten Selektion trug ein Sturz Lars van der Haars (Telenet Fidea Lions) an der Treppe mit ihren flachen, zum Bunnyhoppen geeigneten Stufen wesentlich bei. Vier Fahrer setzten sich ab: Wout van Aert, Toon Aerts, Michael Vanthourenhout und der heute erstaunlich starke Jens Adams (Pauwels Sauzen-Vastgoedservice).

Spannung bis zum Schluss
Auf der siebten Runde schafften Lars van der Haar und Adams' Teamkollege Laurens Sweeck den Anschluss an die Gruppe. Im Folgenden schien sich zweimal eine Vorentscheidung zu Gunsten des Weltmeisters und des Weltcup-Führenden zu ergeben, doch nicht zuletzt dem Eifer von Sweeck, der einmal an den Hindernisbalken schwer stürzte, war es zu verdanken, dass die Sechsergruppe zunächst immer wieder zusammenkam. In Runde 10 nutzte Aerts eine kleine Unsicherheit von Van Aert, um sich abzusetzen, er wurde vom Weltmeister aber wieder eingeholt. Diese beiden waren jetzt wirklich klar am Drücker, doch es blieb spannend bis zuletzt, da Michael Vanthourenhout sich kurz vor dem Ziel mit einem geschickten Manöver noch mal an die Spitze schmuggeln konnte. Völlig ausgepumpt ging der Vizeweltmeister dann auf die Schlussgerade und wusste dort dem Sprint von Van Aert noch weniger entgegenzusetzen als Aerts. Letzterer musste sich auch relativ deutlich geschlagen geben und verlor das weiße Trikot, wobei nur drei (!) Punkte die beiden Belgier trennen. Der Showdown folgt in Hoogerheide kommenden Sonntag. Hinter Vanthourenhout wurde Van Der Haar Vierter, Adams Fünfter, Sweeck Sechster und David van der Poel unter den Augen seines Großvaters Raymond Poulidor Siebter. Kevin Pauwels (Marlux), der letzte Weltcup-Gewinner von Pont-Château holte immerhin Platz acht.

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Die Niederländerinnen dominieren
Dem Frauenrennen, das von Weltmeisterin Sanne Cant zugunsten des Trainingslagers ausgelassen wurde, drückten die Niederländerinnen von Anfang an ihren Stempel auf – und das obwohl auch Lucinda Brand fehlte. In der ersten Runde bestimmten Marianne Vos (die übrigens schon 2011 in Pont-Château siegte!), Ceylin del Carmen Alvarado (Corendon-Circus) und Annemarie Worst (Steylaerts-777) das Geschehen. Dann kamen auch Denise Betsema (Marlux-Bingoal) und Maud Kaptheijns (Team Charles) immer stärker auf und es gelang ihnen, sich zusammen mit Vos abzusetzen. Eine Verfolgergruppe, in der sich u. a. US-Meisterin Katie Compton befand, kam zwischenzeitlich fast wieder heran, was das Signal für Vos war, mal etwas mehr für die Pace zu tun. Kaptheijns, die am Anfang viel gearbeitet hatte, musste jetzt Federn lassen und konnte trotz einer vorübergehenden Erholungsphase nicht mehr in die Entscheidung eingreifen.

Vos' erster Weltcup-Gesamtsieg
Vos und Betsema blieben bis in die siebte und letzte Runde zusammen. Erst kurz vor dem Ziel, an den Hindernisbalken, sah die Frau im weißen Trikot ihre Chance gekommen. Sie hängte Betsema ab und fuhr mit ihrem vierten Weltcup-Saisonsieg ihren ersten Sieg im Gesamtweltcup nach Hause. Denn mit einem Vorsprung von 132 Punkten (auf Annemarie Worst) kann sie in Hoogerheide niemand mehr von der Spitze verdrängen. Betsema kam mit 8 Sekunden Rückstand ins Ziel, Kaptheijns mit 36 Sekunden. Es folgten Alvarado, die das Nachwuchsklassement weiter anführt, und eine sichtlich zufriedene Ellen van Loy (Telenet Fidea Lions), die beste Belgierin des Tages. Überschattet wurde das Rennen übrigens von teils recht schweren Stürzen in immer derselben Kurve.

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Pidcock mit Tagessieg U23-Weltcupgewinner
Vor dem U23-Rennen hatte nur Weltmeister Eli Iserbyt (Marlux-Bingoal) überhaupt noch die Chance, Thomas Pidcock (TP Racing) den Gesamtweltcup streitig zu machen, da in dieser Kategorie nur die besten 4 Resultate gezählt werden. Doch der Belgier sah sich nach einem starken Beginn durch zwei Reifenpannen um ein sehr gutes Resultat gebracht und wurde nur Fünfter. Pidcock ging nach der Hälfte des Rennens zum Angriff über und schüttelte alle anderen ab. Lokalmatador Antoine Benoist wurde Zweiter (+0:09), der Italiener Jakob Dorigoni Dritter (+0:26). Pidcock, der britische Meister und U23-Europameister, steht vorzeitig als Weltcup-Gesamtsieger fest, weil er auch in Tabor, Koksijde und Namur erfolgreich war, Iserbyt hingegen "nur" in Bern und Zolder.

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Meeussen reicht der 2. Platz hinter Nys
In der Kategorie U19, wo ebenfalls nur die besten 4 Resultate zählen, musste Witse Meeussen, der Sieger von Bern und Tabor, vor allem noch den belgischen Meister Ryan Cortjens fürchten, den Sieger von Namur und Zolder. Der aber erwischte den schlechtesten Tag seit Langem und kam knapp unter die Top30. Erst in der Schlussphase des wenig selektiven Rennens bildete sich eine Spitzengruppe. Aus dieser ging Thibau Nys als Sprintsieger hervor, womit er als erst fünfter Fahrer in seinem ersten Juniorenjahr einen Weltcup-Sieg feiern durfte. Der Sohn des großen Sven eifert seinem Vater immer mehr nach. Landsmann Meeussen, der spanische Meister Carlos Canal und der Italiener Tommaso Bergagna belegten die Plätze 2, 3 und 4. Dem Niederländer Luke Verburg, der theoretisch auch noch Chancen auf den Gesamtsieg gehabt hätte, reichte ein 5. Platz nicht.

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Marianne Vos holt sich vorzeitig den Radcross-Gesamtweltcup 2018/19 (Foto: Weltcup Bern, Christine Kroth)
Marianne Vos holt sich vorzeitig den Radcross-Gesamtweltcup 2018/19 (Foto: Weltcup Bern, Christine Kroth)

Wout van Aert nimmt Toon Aerts in Pont-Château die Weltcup-Gesamtführung ab (Foto: Weltcup Bern, Christine Kroth)
Wout van Aert nimmt Toon Aerts in Pont-Château die Weltcup-Gesamtführung ab (Foto: Weltcup Bern, Christine Kroth)

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