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Landesmeister Ackermann gewinnt Eschborn-Frankfurt im Sprint vor Degenkolb und Seriensieger Kristoff
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01.05.2019

Landesmeister Ackermann gewinnt Eschborn-Frankfurt im Sprint vor Degenkolb und Seriensieger Kristoff

Info: ESCHBORN-FRANKFURT 2019 (1.UWT)
Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)



Frankfurt, 01.05.2019 - Landesmeister Pascal Ackermann (Bora-Hansgrohe) hat beim Radklassiker Eschborn-Frankfurt einen Heimsieg gefeiert und damit die jahrelange Serie von Alexander Kristoff (UAE-Emirates) bei dem Maifeiertagsrennen beendet. Der Norweger wurde noch Dritter, dazwischen platzierte sich John Degenkolb (Trek-Segafredo) - der zuvor letzte deutsche Gewinner in der Mainmetropole. Für Ackermann, der bei der Tour of the Alps kürzlich schwer gestürzt war, handelte es sich um den dritten Saisonerfolg. Er vollendete nach 187,5 Kilometern die schwere Arbeit seiner Mannschaft und bügelte sogar eine nicht ganz optimale Sprintvorbereitung aus.


Das Profil von Eschborn-Frankfurt

Frühjahrsklassiker bei Frühlingswetter
Dem WorldTour-Rennen von Eschborn durch den Taunus nach Frankfurt, welches nach dem erklärten Willen der Veranstalter die Frühjahrssaison beenden soll und sich selbstbewusst „Der Radklassiker“ nennt, wurde wie im vergangenen Jahr bei herrlichem Wetter ausgetragen. Gegenüber 2018 hatte man die Streckenführung noch mal leicht verändert, hatte den Kurs etwas verkürzt, etwas schwerer gestaltet und im Finale eine neue Mainschleife eingefügt, dabei aber zwischen dem letzten Anstieg und dem Ziel noch so viel Abstand gelassen, dass eine Massensprintentscheidung immer noch wahrscheinlich war. Schon kurz nach dem Start entstand eine Fluchtgruppe mit sieben Fahrern aus sechs Ländern, darunter der Österreicher Sebastian Schönberger vom Neri Sottoli Selle Italia Team. Er und die beiden Belgier Dimitri Peyskens (Wallonie-Bruxelles) und Mathias van Gompel (Sport Vlaanderen), der Russe Evgeny Shalunov (Gazprom), der Kasache Artyom Zakharov (Astana), der Däne Casper Pedersen (Sunweb) sowie der Franzose Yoann Offredo (Wanty-Gobert) kamen vier Minuten weit weg. Dann verschärfte Katusha-Alpecin, mit dem Paris-Roubaix-Zweiten Nils Politt in seinen Reihen, die Nachführarbeit und auf einmal waren im Anstieg zum Feldberg nur noch etwa anderthalb Minuten übrig.

Katusha-Alpecin macht das Rennen schwer
Nach dem Feldberg, der höchsten Erhebung des Taunus, folgte die erste Passage über den Ruppertshain, wo Shalunov und Peyskens sich absetzten. In der Abfahrt ließen sie ihre Begleiter wieder herankommen, genauer gesagt vier von ihnen, denn Offredo, der sein erstes Rennen seit seinem schrecklichen Sturz beim GP Denain bestritt, musste erst das Vorderrad wechseln und fiel dann ins Feld zurück. Der Vorsprung der Spitzengruppe stieg nun wieder über die 4-Minuten-Grenze, da Ruhe ins Feld eingekehrt war. Kurz vor der ersten Passage des Mammolshainer Stichs (2,3 km à 8,2%) zeigte Bora-Hansgrohe sich erstmals vorne, im Bemühen die Pace für Kapitän Pascal Ackermann zu kontrollieren. Katusha ließ sich jedoch nicht ins Bockshorn jagen und machte das Rennen bei der schon kurz darauf folgenden zweiten Passage wirklich schwer. Ein Mann wie Alexander Kristoff, der Eschborn-Frankfurt seit 2014 viermal in Folge gewonnen hatte (2015 fiel es aus), musste schon auf die Zähne beißen. Auch der Abstand zu den Ausreißern schrumpfte beträchtlich und betrug in der Abfahrt von der Billtalhöhe nur noch wenige Sekunden. Nun stand erneut Ruppertshain auf dem Plan, wo wiederum, Duplizität der Ereignisse, Shalunov und Peyskens ihre Begleiter stehenließen – diesmal aber endgültig.

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Bora-Hansgrohe kontrolliert und führt nach
75 Kilometer vor dem Ziel, und damit erstaunlich früh, trat Nils Politt in Aktion und wollte eine vorentscheidende Selektion herbeiführen, was ihm allerdings selbst nichts einbrachte. Stattdessen setzten vier andere Fahrer - Geoffrey Soupe (Cofidis), Davide Ballerini (Astana), Kristian Sbaragli (Israel Cycling) und Francois Bidard (Ag2r) – sich ab und frischten die vorne verbliebene Zweiergruppe Shalunov/Peyskens mit neuen Kräften auf. Nach der dritten Mammolshain-Passage, bei der im Feld nicht viel passierte, schloss außerdem der slowenische Meister Matej Mohoric (Bahrain-Merida) zum Sextett auf. Der Vorsprung bewegte sich zwischen 30 und 45 Sekunden. Ein viertes und letztes Mal musste man nun über den Mammolshainer Stich, wo Soupe abreißen ließ und das Peloton hinten ausdünnte – aber sehr prominente Opfer gab es keine. So versuchte Politt erneut das Geschehen zu animieren, bekam aber keine Schützenhilfe von gleichartig Gesinnten. Als man zurück in Eschborn war, hatte Bora-Hansgrohe bereits wieder das Kommando übernommen und führte entschieden nach. Die Fluchtgruppe – sie bestand noch aus 5 Mann – harmonierte nicht mehr gut, dem eisernen Willen von Mohoric aber war es zu verdanken, dass bei der ersten Zielpassage immerhin noch 15 Sekunden Vorsprung zu Buche standen und man 6,5 Kilometer später auch die zweite Zielpassage vor dem Feld absolvierte.

Ackermann auf den Spuren von Wegmann
Mohoric wehrte sich bis zuletzt, aber 4,3 Kilometer vor dem Ziel musste auch er sich in das von Bora vorgesehene Schicksal fügen. Ein einzelner Astana-Fahrer probierte einen Vorstoß, der aber natürlich misslang. Bora, Katusha – nun für Marco Haller – und Israel Cycling Academy sowie die Trek-Segafredo Mannschaft von John Degenkolb, vor 8 Jahren letzter deutscher Triumphator in Frankfurt, formierten ihre Züge. Ackermann hatte noch zwei Männer vor sich, als es auf die Zielgerade ging, aber dann lief das Ganze aus dem Ruder. Alexander Kristoff tauchte auf und trennte den Landesmeister von Rüdiger Selig ab. Ackermann musste an der rechten Seite vorbeigehen, sich gegenüber Davide Cimolai (Israel Cycling) behaupten und sich auch noch den Sieger von 2011 vom Leib halten – was ihm gelang! Der 25-Jährige belohnte die stundenlange Arbeit seiner Mannschaft und beendete die Serie des Norwegers, welcher hinter Degenkolb und vor Cimolai Dritter wurde. Haller kam auf den neunten Platz. Zuletzt war 2009 Fabian Wegmann, jetzt im Organisationsteam des Rennens, ein Sieg im Trikot des deutschen Meisters in Frankfurt gelungen.

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Video der Zielankunft






Ackermann gewinnt Eschborn-Frankfurt Degenkolb und Kristoff (Foto: D-Tour 2018, Christine Kroth, cycling-and-more)
Ackermann gewinnt Eschborn-Frankfurt Degenkolb und Kristoff (Foto: D-Tour 2018, Christine Kroth, cycling-and-more)

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