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Frank Schleck erklettert Gesamtführung bei Critérium International
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26.03.2011

Frank Schleck erklettert Gesamtführung bei Critérium International

Info: Critérium International (2.HC)
Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)



26.03.2011 - Col de l'Ospedale: Bei der zweitägigen Mini-Rundfahrt Critérium International hat Frank Schleck (Leopard-Trek) seinen ersten Saisonsieg gefeiert. Der luxemburgische Meister griff auf der 14km langen Schlusssteigung an und fuhr 16 Sekunden Vorsprung auf den nächsten Verfolger heraus, den Weißrussen Vasil Kiryienka (Movistar). Dritter der Bergankunft auf dem Col de l’Ospedale wurde der Este Rein Taaramae (Cofidis). In der Gesamtwertung liegt Schleck 20 Sekunden vor Kiryienka. Die Etappe wurde in Porto-Vecchio gestartet und führte über fast 200 gebirgige Kilometer.

Leopard-Trek prägt die Etappe von vorne bis hinten
Zum zweiten Mal nach 2010 wurde das Critérium International, das im kommenden Jahr sein 80. Jubiläum feiern wird, auf der französischen Mittelmeerinsel Korsika ausgetragen. Und zum zweiten Mal sollte der Col de l'Ospedale für eine Vorentscheidung in der nur drei Etappen umfassenden Rundfahrt sorgen. Auch zuvor waren die 123 Teilnehmer mit großen Herausforderungen konfrontiert - z. B. in Gestalt des Col de Saint-Eustache (km 102,5; 11 km à 5,4%), des Col de Bacinu (km 156,5; 10km à 4,5%) sowie fünf weiterer Bergwertungen. Critérium-Rekordsieger Jens Voigt (Leopard-Trek) persönlich erreichte den Schlussanstieg - 6,2% Durchschnittssteigung auf schier endlos erscheinenden 14,2 Kilometern - als Erster. Der Routinier, der anscheinend auch im Alter von 39 Jahren nichts von seiner Angriffslust und seinem Durchhaltevermögen eingebüßt hat, kämpfte als letzter Überlebender einer Ausreißergruppe, zu der auch sein deutscher Landsmann Simon Geschke (Skil) gehört hatte, vor dem Feld, welches im Übrigen nicht annähernd vollzählig, sondern auf gut 20 Fahrer reduziert am Fuß des Col d'Ospedale ankam. Voigts Regentschaft an der Spitze neigte sich dem Ende, als Saur-Sojasun - für Kapitän Jerome Coppel - das Tempo bei den Verfolgern noch einmal erhöhte. Zudem ergriff Remy di Gregorio (Astana), dem sein Etappensieg bei Paris-Nizza offensichtlich mächtig Auftrieb gegeben hat, die Initiative und zog am fünffachen Critérium-Champion vorbei. Nun übernahmen hinten die vier verbliebenen Mannen von Leopard-Trek das Kommando und führten die immer kleiner werdende Gruppe wieder an di Gregorio heran. Dessen Einholung wurde zum Startsignal von zunächst Andy Schleck und - als der Luxemburger wieder eingeholt war - von seinem Bruder Frank. Tatsächlich konnte nur Rein Taaramae (Cofidis) das Hinterrad des Leopard-Profis halten.

Frank Schleck mit Zeitpolster vor dem Zeitfahren
Dahinter bildete sich eine Verfolgergruppe bestehend aus Samuel Sanchez (Euskaltel), David Lopez Garcia, Vasil Kiryenka (beide Movistar) und Alexandre Geniez (Skil-Shimano), aus der heraus Geniez als Erster den beiden Spitzenreitern nachsetzte. Es war aber der Weißrusse Kiryenka, der Frank Schleck letztlich am nächsten kommen sollte, welcher seinerseits zwei Kilometer vor dem Gipfel seinen Begleiter Taaramae stehen ließ. Der Este fiel noch hinter Kiryenka zurück und erreichte das Ziel 22 Sekunden hinter dem luxemburgischen Meister und sechs Sekunden hinter Kiryenka. Lopez ersprintete sich mit knapp einer Minute Rückstand Platz vier gegen Geniez, während Sanchez zuvor völlig eingebrochen war und bis auf Rang 18 durchgereicht wurde (+ 1:48). Ebenso wie der Olympiasieger mussten sich weitere Favoriten vom Gedanken an den Gesamtsieg früh verabschieden: Christophe Le Mevel (Garmin-Cervelo) wurde 16ter (+ 1:46), Alexandre Vinokourov (Astana) 20ter (+2:46), Andreas Klöden (Radioshack) 23ter (+ 3:27). Titelverteidiger Pierrick Fedrigo (FDJ) kam immerhin als Neunter ein, verbuchte aber 1:09 Minuten Rückstand. Hinzu kommen noch die 10 Malussekunden durch die Zeitgutschrift des Siegers. Zeitfahren zählt zwar nicht zu Frank Schlecks Stärken, doch spätestens seit der Luxemburger im vergangenen Jahr seinen Tour de Suisse-Gesamtsieg im abschließenden Kampf gegen die Uhr heroisch verteidigte, kann sich die Konkurrenz auf diese angebliche Schwäche nicht mehr verlassen. Am gefährlichsten dürfte dem 30-Jährigen der Portugiese Tiago Machado, ein Teamkollege Klödens werden, der 1:19 Minuten aufzuholen hat. Der Niederländer Pim Ligthart (Vacansoleil), einer der Ausreißer des Tages, führt die Bergwertung an, während Taaramae, 23 Jahre alt, vorerst Nachwuchsbester ist.

-> Zum Resultat

Das Critérium International stellt gleichsam die Quintessenz einer Rundfahrt dar - eine Bergetappe, eine Flachetappe, ein Zeitfahren. Dem gebirgigen Abschnitt folgt morgen der Part für die Sprinter: 75 wenig anspruchsvolle Kilometer rund um Porto Vecchio. Start ist um 9 Uhr. Der alles entscheidende Kampf gegen die Uhr umfasst 7,8 Kilometer, weist einen kleinen Anstieg auf und wird um ca. 16 Uhr beendet sein.





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