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Lüttich-Bastogne-Lüttich Philippe Gilbert zum Dritten! Schleck-Brüder können ihn bei Lüttich-Bastogne-Lüttich nicht besiegen |
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24.04.2011 | ||
Philippe Gilbert zum Dritten! Schleck-Brüder können ihn bei Lüttich-Bastogne-Lüttich nicht besiegenInfo: LIÈGE - BASTOGNE - LIÈGELiVE-Ticker zum Nachlesen: Flash | Text Autor: Felix Griep (Werfel) Ans, 24.04.2011 - Philippe Gilbert (Omega Pharma-Lotto) hat sie geschafft, die perfekte Woche. Nach Amstel Gold Race und Flèche Wallonne ging auch Lüttich-Bastogne-Lüttich an den in der Form seines Lebens befindlichen Belgier, der als zweiter Fahrer nach Davide Rebellin das Ardennen-Tripel realisierte. Die Schleck-Brüder Andy und Frank (Leopard Trek) hatten an der Côte de la Roche aux Faucons 21 Kilometer vor dem Ziel angegriffen, es gelang ihnen aber nicht, Gilbert abzuhängen und so konnten sie auf dem Siegerpodest nur von beiden Seiten bewundernd zum großen Star des Frühjahrs aufschauen. Nur Gilbert ist dem Angriff der Schlecks gewachsen Das Starterfeld von "La Doyenne", dem ältesten Klassiker, war hochklassig, aber nur zwei Fahrer konnten dem großen Favoriten Philippe Gilbert (Omega Pharma-Lotto) Paroli bieten. Mit ihrem Angriff war er jedoch nicht in die Knie zu zwingen, sie taten ihm vielleicht sogar einen richtig großen Gefallen. Schauplatz der Vorentscheidung beim 97. Lüttich-Bastogne-Lüttich war die Côte de la Roche aux Faucons, rund 21 Kilometer vor dem Ziel. Den im Schnitt fast zehn Prozent steilen Anstieg hatten sich die Schleck-Brüder (Leopard Trek) für einen Angriff ausgesucht. Andy attackierte und nur sein Bruder Frank und Gilbert konnten Anschluss halten. Genau an dieser Stelle hatte der Jüngere der Schlecks vor zwei Jahren angegriffen, den vorausfahrenden Gilbert überholt und als Solist mit über einer Minute Vorsprung gewonnen. Auf ihrem Weg den Berg hinauf erreichten die drei Enrico Gasparotto (Astana), Greg Van Avermaet (BMC Racing Team) und Jérôme Pineau (Quick Step), die letzten Übriggebliebenen einer nicht lange zuvor noch 13 Fahrer großen Spitzengruppe. Das kleine Hauptfeld lag schnell eine halbe Minute zurück und es war klar, dass nur noch die beiden Luxemburger Gilbert den Sieg streitig machen konnten. Dass ihre Attacke alle anderen Gegner Gilberts eliminiert hatte, konnte diesem nur recht sein. Gasparotto und Pineau konnte kurz darauf nicht mehr mithalten und so blieben nur noch vier Fahrer im Finale übrig. Im Sprint schlägt der Champion die Luxemburger Herausforderer Sechs Kilometer vor Schluss bot sich an der Côte de Saint-Nicolas die wohl letzte Chance, Gilbert zu schlagen. Andy Schleck verschärfte das Tempo, was das Ende für Außenseiter Van Avermaet bedeutete. Gilbert hingegen zeigte keinerlei Schwäche und setzte sogar zu einer Konterattacke an, durch die Andy Schleck zurückfiel. Frank konnte Gilbert aber folgen und auch Andy kam nach dem Anstieg wieder heran. Den 1500 Meter langen Schlussanstieg im Zielort Ans fuhr Andy fast komplett von vorne. Gilbert wusste, dass er im Sprint beiden überlegen ist, und daher nicht selbst die Initiative ergreifen, sondern höchstens reagieren musste. Frank Schleck lauerte in letzter Position des Trios, aber ein weiterer Angriff blieb aus. So kam es, wie es kommen musste. In der letzten Kurve lancierte Gilbert 200 Meter vor der Ziellinie seinen Endspurt und Frank und Andy Schleck waren geschlagen. Als Zweiter und Dritter schafften sie es aufs Podium, aber ganz oben stand wieder einmal Philippe Gilbert, dieser 28-Jährige aus der Provinz Lüttich, der sich mit dem Gewinn aller Ardennen-Rennen innerhalb einer Woche selbst ein Denkmal gesetzt hat. Das Ardennen-Triple gelang zuvor nur Davide Rebellin im Jahr 2004. Da gerät fast in Vergessenheit, dass er vor Amstel Gold Race, Flèche Wallonne und Lüttich-Bastogne-Lüttich auch den Brabantse Pijl gewann und daher gleich vier Mal innerhalb von nicht einmal zwei Wochen seine Klasse eindrucksvoll demonstrierte. De Gendt erneut Bergpreissieger, Schweizer Frank lange in der Spitzengruppe Gilberts Mannschaft Omega Pharma-Lotto wusste um die Stärke des Kapitäns, der Lüttich-Bastogne-Lüttich als das wichtigste Rennen seiner Karriere bezeichnet hatte. So nahm sie schon das Heft in die Hand, als die frühe Ausreißergruppe stand. Der Vorsprung der Zehnergruppe, zu der auch der Schweizer Mathias Frank (BMC Racing Team) gehörte, wurde konstant zwischen drei und vier Minuten gehalten, um ja keine Gefahr durch diese Flucht aufkommen zu lassen. Einem dieser Ausreißer, dem Paris-Nizza-Etappensieger Thomas De Gendt (Vacansoleil-DCM), gelang etwas Besonderes. Er war Erster auf sechs der zehn Anstiege des 255,5 Kilometer langen Rennens und wiederholte damit seinen Sieg in der Bergwertung vom vergangenen Jahr. An der 85 Kilometer vor dem Ziel gelegenen Côte de la Haute-Levée nahm die Spannung zu, weil munter aus dem Feld angegriffen wurde und die Spitzengruppe zu bröckeln begann. Nach dem folgenden Col du Rosier bestand die erste Gruppe nur noch aus fünf Fahrern: De Gendt, Frank, Eduard Vorganov (Katusha), Jesus Herrada (Movistar) und Tony Gallopin (Cofidis). Die neun Verfolger Enrico Gasparotto (Astana), Kanstantsin Siutsou (HTC-Highroad), Juan Manuel Garate, Laurens Ten Dam (beide Rabobank), Greg Van Avermaet (BMC Racing Team), Dario Cataldo, Jérôme Pineau (beide Quick Step), Damiano Caruso (Liquigas) und Blel Kadri (Ag2r) schlossen 60 Kilometer vor Schluss am Col du Maquisard die Lücke, als Herrada abreißen lassen musste. Kreuziger holt Platz vier, Martens als bester Deutscher knapp an den Top10 vorbei Diese 13 Mann lagen noch eine Minute vor dem Feld und konnten ihren Vorsprung sogar etwas weiter ausbauen. An der Côte de la Redoute, wo 35 Kilometer vor dem Ende die heiße Phase des Rennens begann, blieben nur noch sieben vorne, die anderen wurde unter dem Druck Leopard Treks vom Feld eingeholt. Gasparotto, Siutsou, Garate, Ten Dam, Van Avermaet, Pineau und Kadri waren es, die weiterhin vorausfuhren, bis im nächsten Anstieg nur Gasparotto, van Avermaet und Pineau übrig blieben und die Schleck-Brüder sich mit Gilbert auf den Weg machten. Die anderen sogenannten Favoriten waren letztlich nur Statisten. An der Côte de Saint-Nicolas setzten sich fünf weitere Fahrer ab, die aber nicht mehr ernsthaft auf der Verfolgung des Spitzentrios waren, sondern nur noch um Platz vier kämpften. 24 Sekunden nach dem Sieger kamen sie an, Roman Kreuziger (Liquigas) wurde Vierter vor Rigoberto Uran (Sky), Chris Sörensen (Saxo Bank), Van Avermaet und Vincenzo Nibali (Liquigas). Wie schon bei Amstel und Flèche war Paul Martens (Rabobank) bester Deutscher, nach zwei zehnten Plätzen wurde es diesmal Rang 13. Joaquin Rodriguez (Katusha), zuvor zwei Mal in Folge Zweiter bei Gilbert-Siegen, kam über Platz 26 nicht hinaus. Titelverteidiger Alexandre Vinokourov (Astana) wurde 32., nach der Côte de la Roche aux Faucons hatte ihn ein Defekt heimgesucht. -> Zum Resultat |
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24.04.2011 | ||
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