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Etoile de Bessèges: Ganna mit zweitem Etappensieg in Folge, Politt auf dem GW-Podium
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06.02.2021

Etoile de Bessèges: Ganna mit zweitem Etappensieg in Folge, Politt auf dem GW-Podium

Info: Etoile de Bessèges - Tour du Gard 2021 (2.1)
Autor: Felix Griep (Werfel)



07.02. Etappe 5: Alès - Alès/Site de l'Ermitage (10,74 km)

Politt wird Gesamtdritter hinter Sieger
Wellens – Ganna gewinnt das Bergzeitfahren

Zum zweiten Mal in Folge heißt der Etappensieger beim Etoile de Bessèges Filippo Ganna, wobei der Erfolg des 24-jährigen Italieners im Bergzeitfahren am letzten Tag der Rundfahrt weitaus weniger überraschend kam. Der Belgier Tim Wellens ließ sich den Gesamtsieg nicht mehr nehmen und stand am Ende gemeinsam mit einem Deutschen auf dem Podium.

Es war kein großes Wunder, dass das Team Ineos Grenadiers auf der letzten Etappe des Etoile de Bessèges den Ton angab. Ethan Hayter, als siebter Starter zum Einzelzeitfahren angetreten, hielt im Ziel fast zwei Stunden lang die Bestzeit, ehe ihn Benjamin Thomas (Groupama) um elf Sekunden unterbot. Doch nur wenige Minuten vergingen, bis der nochmals zehn Sekunden schnellere Filippo Ganna die Führung ins britische Team zurückholte. An diese Top3 kam danach niemand mehr heran. Für Ineos gab es neben den Plätzen eins und drei auch noch die Plätze sechs und acht durch Michal Kwiatkowski und Owain Doull. Mit seiner Zeit von 15 Minuten und 0,33 Sekunden ist Zeitfahr-Weltmeister Ganna zudem neuer Rekordhalter auf der 10,74 Kilometer langen Strecke, die mit einem zweieinhalb Kilometer Anstieg endete. Auf identischem Kurs hatten die früheren Sieger Tony Gallopin (2018/15:21), Christophe Laporte (2019/15:39) und Alberto Bettiol (2020/15:13) deutlich mehr Zeit benötigt.

15:29 Minuten betrug die Fahrzeit von Tim Wellens (Lotto), der damit Etappenvierter wurde und seine Führung in der Gesamtwertung souverän verteidigte. Es ist bei Weitem nicht der erste Rundfahrterfolg des 29-Jährigen, aber immerhin der erste seit der Tour de Wallonie 2018. Kwiatkowski, der vorher auf Rang vier gelegen hatte, verbesserte sich dank seines guten Zeitfahrens noch auf Position zwei (+0:53) und bescherte Ineos damit auch einen Platz auf dem GW-Podium. Den dritten Rang schnappte sich der Deutsche Nils Politt, der das Zeitfahren auf Rang sieben beendete und im Endklassement sechs Sekunden hinter Kwiatkowski und drei Sekunden vor dem 21-jährigen Briten Jake Stewart (Groupama), dem Gewinner der Nachwuchswertung, rangiert.

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06.02. Etappe 4: Rousson - Saint-Siffret (150,2 km)

Ausreißer Filippo Ganna ist nicht einzuholen –
verpasste Chance für Latour und Ackermann

Nach rund 130 Kilometern als Mitglied einer gut harmonierenden Ausreißergruppe schaltete Filippo Ganna für die letzten 9 Kilometer in den Einzelzeitfahrmodus und schaffte es als Einziger, das jagende Feld auf Distanz zu halten. Damit beginnt die neue Saison für den 24-jährigen Italiener wieder vielversprechend, nachdem er die letzte im Oktober mit vier Etappensiegen beim Giro d'Italia überaus erfolgreich abgeschlossen hatte.

Die letzte normale Etappe vor dem abschließenden Bergzeitfahren wurde lange Zeit von einer fünfköpfigen Spitzengruppe angeführt, deren Chancen auf Erfolg nicht besonders hoch schienen. Der Vorsprung von Filippo Ganna (Ineos), Alexys Brunel (Groupama), Anthony Perez (Cofidis), Dries De Bondt (Alpecin) und Ludovic Robeet (Bingoal) erreichte kaum zweieinhalb Minuten. An der kleinen Steigung zum Ziel, die mehrfach absolviert werden musste, waren es 21 Kilometer vor Schluss nur noch etwa 30 Sekunden, als Total Direct Energie in die Offensive ging, woraufhin es Pierre Latour und Anthony Turgis gemeinsam mit Alberto Bettiol (EF) nach vorne schafften. Doch auch mit neuer Power verbesserte sich die Lage der Gruppe nicht; zehn Kilometer vor dem Ziel war das Feld bis auf zehn Sekunden herangekommen.

Doch aufgeben wollte Ganna keinesfalls – und so tat der amtierende Einzelzeitfahr- und Einzelverfolgungs-Weltmeister, was er am Besten kann, und legte eine fantastische Solofahrt hin. Zügig hängte er die anderen Ausreißer ab und baute auch den Abstand zum Peloton wieder aus. Während seine einstigen Begleiter auf dem letzten, wieder ansteigenden Kilometer noch eingeholt wurden, kam Ganna 17 Sekunden vor dem Hauptfeld ins Ziel; Auftaktsieger Christophe Laporte (Cofidis) wurde Zweiter vor Pascal Ackermann (Bora). In der Gesamtwertung hat Ganna trotzdem noch immer einen großen Rückstand von fast drei Minuten auf den Führenden Tim Wellens (Lotto). Zehn Fahrer gibt es noch, die weniger als eine Minute Rückstand zum Belgier aufweisen, aber keiner davon weniger als 44 Sekunden.

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05.02. Etappe 3: Bessèges - Bessèges (156,9 km)

Tim Wellens distanziert eine Gruppe mit
Gegnern wie Kwiatkowski und Van Avermaet

Tim Wellens, der die vorige Saison mit zwei Fluchterfolgen bei der Vuelta a a España erfolgreich beendet hatte, hat auch im neuen Jahr gleich wieder als Ausreißer zugeschlagen. 15 Kilometer vor dem Ziel setzte sich der 29-jährige Belgier aus einer großen, stark besetzten Spitzengruppe ab und hat nun beste Aussichten auf den Rundfahrtsieg.

Am dritten Tag des Etoile de Bessèges wurde auf einer hügeligen Strecke ein sehr spannendes Rennen mit einem für den Ausgang der Rundfahrt vorentscheidendem Ausgang geboten. Im ersten Streckendrittel herrschte bei ständigem Auf und Ab von Beginn an große Unruhe, bis sich schließlich eine 17-köpfige Spitzengruppe bildete, in welcher mit Cofidis und EF-Nippo lediglich zwei der an dieser Rundfahrt teilnehmendem WorldTour-Mannschaften nicht vertreten waren. Das Hauptfeld gab sich zwar nicht auf, lag aber fortan stets rund zwei Minuten in Rückstand. So war es auch 16 Kilometer vor dem Ziel am letzten Hügel des Tages, wo die Ausreißer ihren Kampf um den Etappensieg begannen. Edward Theuns (Trek) und Michal Kwiatkowski (Ineos) probierten an der nur tausend Meter langen Steigung ihr Glück, doch erst Tim Wellens (Lotto) gelang es, in der Abfahrt, ein Loch aufzureißen.

Sein Vorsprung stieg rasant und betrug am Ende stolze 37 Sekunden – zuzüglich Zeitgutschriften nicht nur vom Ziel, sondern auch einem Zwischensprint kurz davor. So führt der Belgier in der Gesamtwertung sogar 44 Sekunden vor seinem Landsmann Theuns, der den Sprint um Platz zwei gewann. Zu der Gruppe gehörten des Weiteren unter anderem auch Wellens' Teamkollege Philippe Gilbert, Greg Van Avermaet (AG2R), Nils Politt (Bora), Michael Gogl (Qhubeka) und Egan Bernal (Ineos), wobei der zuletzt Genannte noch etwas mehr Rückstand kassierte und 1:15 Minute hinter dem neuen Leader liegt. Das Hauptfeld kam gar erst mit über drei Minuten Rückstand ins Ziel. So auch Bryan Coquard (B&B Hotels), der bei den Ausreißern gewesen war, bis er in der entscheidenden Abfahrt stürzte. Ein sechster französischer Gesamtsieg scheint seit heute mehr als unwahrscheinlich, nur Cyril Barthe (B&B Hotels) und Clément Carisey (Delko) haben noch theoretische Chancen.

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04.02. Etappe 2: Saint-Geniès-de-Malgoirès - La Calmette (153,8 km)

Ackermann und Pedersen entgehen knapp
einem Sturz - Dupont kann wieder jubeln

Nach Christophe Laporte hat mit Timothy Dupont der nächste Fahrer beim Etoile de Bessèges nach einem sieglosen Jahr 2020 wieder in Erfolgsspur zurückgefunden. Der 33-Jährige, zuletzt im Juli 2019 Gewinner einer Etappe der Tour de Wallonie, entschied einen Sprint für sich, welchem ein Massensturz vorausgegangen war.

Am zweiten Tag der Rundfahrt war die Strecke noch etwas hügeliger als zum Auftakt; es gab drei Bergwertungen, die allesamt Alexandre Delettre (Delko) gewinnen konnte. Nach der letzten dieser Bergwertungen setzte sich ein anderer der insgesamt fünf Ausreißer, Ludovic Robeet (Bingoal), von seinen Begleitern ab und wurde nach gut 30 Kilometern Alleinfahrt genau an der Zehn-Kilometer-Marke vom Peloton gestellt. Das Etappenfinale hielt dann noch einige Stürze bereit, von denen der einflussreichste nur 400 Meter vor dem Ziel in einem Kreisverkehr geschah. Mads Pedersen (Trek), der Drittplatzierte der 1. Etappe, und der deutsche Topsprinter Pascal Ackermann (Bora) konnten es zwar gerade so vermeiden, mit zu Boden gerissen zu werden, wurden aber aufgehalten und konnte nicht mehr in den Kampf um den Tagessieg eingreifen.

Etwas besser, aber keineswegs ideal, lief es für Christophe Laporte (Cofidis) und Nacer Bouhanni (Arkéa), die beiden stärksten Finisseure im ansteigenden Finale vom Vortag, die auf der flachen Zielgeraden Fünfter und Sechster wurden. Den Sieg mussten sie dem Belgier Timothy Dupont (Bingoal) überlassen, einem Teamkollegen des letzten eingeholten Ausreißers Robeet. Er lag am Ende nur einen Raddurchmesser vor Pierre Barbier (Delko), dessen Bruder Rudy (Israel) Vierter wurde; zwischen ihnen landete der Italiener Giacomo Nizzolo (Qhubeka). In der Gesamtwertung bleibt Laporte an der Spitze.

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03.02. Etappe 1: Bellegarde - Côte de la Tour (143,6 km)

Bouhanni und Laporte duellieren sich
im Hügelsprint – Großschartner gestürzt

Die französische Rundfahrt Etoile de Bessèges hat mit einem Massensprint begonnen, bei welchem zwei Fahrer dem restlichen Feld ausgesprochen deutlich überlegen waren. Nacer Bouhannis wuchtige Attacke und Christophe Laportes starker Konter brachten den Konkurrenten zwei Sekunden Rückstand ein. Laporte, der Gesamtsieger von 2019, der im letzten Jahr nicht am Start stand, trägt auf Anhieb wieder das Gelbe Trikot.

Bis zu acht Minuten Vorsprung hatten die Ausreißer auf der ersten der fünf Etappen, und dennoch ließ das Peloton zu keiner Zeit den Eindruck aufkommen, es könnte zu etwas anderem als einem Massensprint kommen. Bei der ersten Zielpassage 40 Kilometer vor dem Ende hatten Alexandre Delettre (Delko), Tom Paquot (Bingoal) und Louis Louvet (St-Michel) – so die Reihenfolge an der dort abgenommenen einzigen Bergwertung des Tages – bereits nur noch eine Minute Vorsprung; 30 Kilometer später wurden sie eingeholt. Eine weitere Bergwertung gab es im Etappenziel zwar nicht, wohl aber ein weiteres Mal den knapp einen Kilometer langen und bis zu 10% steilen Anstieg zur Côte de la Tour. Manch einer hätte sich an diesem verheißungsvoll klingenden Hügel sicher einen Schlagabtausch von Egan Bernal, Geraint Thomas (Ineos) und Vinzenco Nibali (Trek), den drei bei dieser Rundfahrt gestarteten ehemaligen Tour-de-France-Gewinnern, gewünscht – doch es waren zwei Sprinter, die dort den Sieg unter sich ausmachten.

Hobbyboxer Nacer Bouhanni (Arkéa) verpasste mit einer wilden Attacke fast allen Gegnern den Knockout, einzig Christophe Laporte (Cofidis) blieb standhaft und sprintete an Bouhanni vorbei zu seinem ersten Sieg seit der für ihn so erfolgreichen Saison 2019 (9 Siege). Ex-Weltmeister Mads Pedersen (Trek) führte das Feld als Dritter ins Ziel. So gut wie alle Fahrer wurden mit zwei Sekunden Rückstand zu Laporte und Bouhanni gewertet, obwohl einige von ihnen infolge eines Sturzes sechs Kilometer vor Schluss mit teils deutlich größerem Rückstand ins Ziel gekommen waren. Doch wegen Problemen mit der Zeitmessung bekamen sie alle die Zeit des Pelotons. Einer der Nutznießer ist Bora-Hansgrohe-Kapitän Felix Großschartner, dem damit seine Chancen auf ein gutes Abschneiden in der Gesamtwertung erhalten bleiben. Neben Stürzen bleibt auch das Coronavirus ein unangenehmes Thema: Ein COVID-19-Verdacht bei einem Mitglied der Teamleitung bewegte die Mannschaft Sport Vlaanderen-Baloise zu einer kurzfristigen Absage ihrer geplanten Teilnahme an diesem Rennen.

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Etoile de Bessèges 2021
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