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Rodriguez´ zweiter Coup am Berg und Wiggins´ Gesamtsieg setzen Schlusspunkt bei Dauphiné-Rundfahrt
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12.06.2011

Rodriguez´ zweiter Coup am Berg und Wiggins´ Gesamtsieg setzen Schlusspunkt bei Dauphiné-Rundfahrt

Info: CRITÉRIUM DU DAUPHINÉ
LiVE-Ticker zum Nachlesen: Flash | Text
Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)



La Toussuire, 12.06.2011 - Mit einem weiteren Etappensieg des Spaniers Joaquin Rodriguez (Katusha Team) ist das 63. Critérium du Dauphiné zu Ende gegangen. Ebenso wie bei der gestrigen Bergankunft hatte der 32-Jährige auch auf La Toussuire die meisten Kräfte übrig und ließ wenige Meter vor dem Ziel die Favoritengruppe hinter sich. Zweiter wurde Thibaut Pinot (FDJ), der ausdauerndste Ausreißer des Tages, vor dem Niederländer Robert Gesink (Rabobank). An der Spitze der Gesamtwertung gab es keine wesentlichen Veränderungen mehr, sodass Bradley Wiggins (Sky Professional Cycling Team) den Gesamtsieg davonträgt - als dritter Brite in der Geschichte der Rundfahrt.

Katusha setzt früh auf Rodriguez - zum Schaden von 11 Ausreißern
Kurz aber knackig lautete die Devise für die siebte und letzte Etappe der Dauphiné. Nur 117 Kilometer lang führte sie über bzw. auf drei der bekanntesten Gipfel Ostfrankreichs, den Col du Glandon, den Col de la Croix de Fer - über 2000 Meter hoch und damit das "Dach der Tour" - sowie La Toussuire, wo es zur dritten Bergankunft in Folge kommen sollte. Die ersten 53 Kilometer nach dem Start in Pontcharra verliefen hingegen weitgehend flach. Dieses noch harmlose Gelände nutzte eine elfköpfige Spitzengruppe, um sich abzusetzen. Am bemerkenswertesten war dabei die Präsenz von Bergtrikot-Inhaber Leonardo Duque (Cofidis), der mit Tristan Valentin gleich noch einen Teamkollegen mitgebracht hatte. Auch Francaise des Jeux war mit Jeremy Roy und Thibaut Pinot doppelt vertreten. Duques Ziel musste der Col de la Croix de Fer nach 78 Kilometern sein, denn auf dem vorgelagerten Glandon wurden keine Bergpunkte vergeben. Als die Spitzengruppe mit 4:45 Minuten Vorsprung in den ersten Anstieg hineinging, konnte der Kolumbianer noch zuversichtlich sein - doch unmittelbar darauf schlug Katusha hinten im Feld ein strenges Tempodiktat an, ungeachtet der Tatsache dass es mit dem russischen Meister Alexandre Kolobnev einen Mann vorne hatte. Offenbar setzte man ab diesem Zeitpunkt ganz auf die Karte Rodriguez.

Alles auf Etappensieg - Wiggins darf Gelb nach Hause fahren
Dementsprechend dauerte es nicht lange, bis eben jener Joaquin Rodriguez, der Etappensieger von gestern, einen Angriff lancierte und damit das Peloton endgültig auseinanderriss. Zwar hatte sich zuvor schon ein Trio um den französischen Meister Thomas Voeckler (Europcar) allein auf die Verfolgung der Spitzengruppe gemacht, doch verpuffte diese Aktion, als die anderen Favoriten Rodriguez nachsetzten. Aufgrunddessen sahen sich auch die Ausreißer deutlich vor der Croix de Fer gestellt - nur einer überlebte, nämlich Pinot, der sich rechtzeitig aus dem Staub gemacht hatte. In der Abfahrt wurde er von seinem Landsmann Voeckler ein- und überholt, während sich die Favoritengruppe dahinter wieder leicht auffüllte auf ca. 20 Fahrer. Mit dabei waren die Top10 der Gesamtwertung, allen voran Bradley Wiggins (Sky Team), der sogar noch eine Weile auf die Helferdienste von Rigoberto Uran bauen konnte. Voeckler erreichte den Schlussanstieg als Solist, doch als sich Robert Gesink aus der Verfolgergruppe verabschiedete und mit dem immer noch dazwischenliegenden Pinot zusammenspannte, zeichnete sich ab, dass der Angriff des französischen Meisters diesmal zu früh erfolgt war. Nachdem Gesink und Pinot Voeckler aufgefahren hatten, schaffte auch noch Chris Anker Sörensen (Saxobank) den Sprung nach vorne. Drei Kilometer vor dem Ziel gestaltete sich der Kampf um den Etappensieg auf einmal noch offener, da die Wiggins-Gruppe das Quartett einkassierte. Wurmartig zog sich das Feld der 13 Athleten die letzten Kilometer empor, an hinterster Position das Gelbe Trikot, das sich immer fester auf die Schultern seines Trägers legte und tatsächlich nicht mehr angegriffen wurde.


BMC Racing Team: Evans Zweiter bei Critérium du Dauphiné

Rodriguez' Bilanz: 2 Etappensiege und 2 Trikots. Europcar ist beste Mannschaft
Die kurze und knackige Etappe wurde durch einen eben solchen Antritt entschieden, als Joaquin Rodriguez an der 800-Meter-Marke seine Begleiter stehenließ. Durch seinen zweiten Sieg am Berg in Folge eroberte der 32-jährige Spanier zu guter Letzt noch das gepunktete Trikot und sicherte sich außerdem souverän das giftgrüne Trikot der Punktewertung. Ebenfalls beeindruckend war der Auftritt des erst 20-jährigen Pinot, der sich trotz der vielen Fluchtkilometer mit sieben Sekunden Rückstand Platz zwei erkämpfte und dabei Robert Gesink zuvorkam. Bradley Wiggins erreichte den Gipfel in derselben Zeit wie Cadel Evans (BMC), d.h. mit 10 Sekunden Rückstand, sodass sich am Abstand zwischen dem Ersten und dem Zweiten der Gesamtwertung - übrigens belegt Evans diesen Rang schon zum 4. Mal in 5 Jahren - nichts mehr änderte (+1:26). Alexandre Vinokourov (Astana), Fünfter auf der Toussuire hinter Jurgen van den Broeck (Omega Pharma), machte noch drei unwesentliche Sekunden gut (+1:49). Wiggins ist der dritte Brite, der die Dauphiné als Gesamtsieger verlässt: Vor ihm schrieben sich Brian Robinson (1961) und Robert Millar (1990) in die Geschichte dieser Rundfahrt ein. Der 31-Jährige, der sich in den letzten Jahren vom Bahn- und Zeitfahrer zum Podiumskandidaten bei den Grands Tours gemausert hat, verbucht damit seinen dritten Gesamtsieg; zuletzt holte er Platz eins bei der Herald Sun Tour 2009. Die Nachwuchswertung geht an Jérôme Coppel (Saur-Sojasun); der 24-jährige Franzose wurde heute 19ter auf der Toussuire (+2:37) und büßte dadurch insgesamt noch zwei Plätze ein, verteidigte aber das Weiße Trikot. Beste Mannschaft nach acht Tagen und 1064 Kilometern ist Europcar, das sich durch seine aktive Fahrweise hervorgetan hat und 10 Minuten vor den besten ProTeams liegt.

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Joaquin Rodriguez gewinnt in La Toussuire auch die 7. Etappe des Critérium du Dauphiné (Foto: www.letour.fr)
Joaquin Rodriguez gewinnt in La Toussuire auch die 7. Etappe des Critérium du Dauphiné (Foto: www.letour.fr)

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