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Tour de Suisse Sagan gewinnt Königsetappe der Tour de Suisse - Cunego fährt ins Gelbe Trikot |
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13.06.2011 | ||
Sagan gewinnt Königsetappe der Tour de Suisse - Cunego fährt ins Gelbe TrikotInfo: TOUR DE SUISSELiVE-Ticker zum Nachlesen: Flash | Text Autor: Felix Griep (Werfel) Grindelwald, 13.06.2011 - Nur ein wenig mehr als drei Stunden dauerte die Königsetappe der Tour de Suisse, das 3. Teilstück über Grimselpass und Grosse Scheidegg nach Grindelwald. In dieser Zeit boten die Fahrer ein äußerst packendes Rennen. Peter Sagan (Liquigas) und Damiano Cunego (Lampre) hatten am Ende beide etwas zu jubeln. Der Slowake gewann die Etappe im Zweiersprint gegen den Italiener, der mit einer beeindruckenden Leistung das Gelbe Trikot an sich riss. Der zuvor in der Gesamtwertung führende Juan Mauricio Soler liegt jetzt auf Rang zwei und hat schon 54 Sekunden Rückstand. Leopard Trek bestimmt das Geschehen am Grimselpass Die Streckenplaner der Tour de Suisse können vollauf zufrieden sein mit der ungewöhnlichen Entscheidung, eine nur 107,6 Kilometer lange Etappe in ihre Rundfahrt einzubauen. Über zwei große Pässe hinweg entwickelte sich eine fantastische Königsetappe. Schon vor dem frühen ersten Zwischensprint ergab sich eine ungewöhnliche Rennsituation mit einer 31 Fahrer zählenden Gruppe, die sich langsam vom Feld absetzen konnte. Immerhin war in ihr rund ein Fünftel aller Teilnehmer vertreten und nur das Team Sky war außen vor geblieben. Zwei Mannschaften zeigten hingegen besondere Präsenz: Leopard Trek war mit Arbeiter Jens Voigt, Andy Schleck und Jakob Fuglsang dafür verantwortlich, dass die Gruppe sich überhaupt absetzen konnte. Die drei Liquigas-Fahrer Peter Sagan, Dominik Nerz und Cristiano Salerno hofften, von der Situation profitieren zu können. Gefährlichster Mann in der Gesamtwertung für Leader Juan Mauricio Soler (Movistar) - den ersten Kolumbianer, der das Leadertrikot der Tour de Suisse trug - war Laurens Ten Dam (Rabobank), der einen Platz vor Fuglsang Zwölfter war. Movistar und Lampre vom Gesamtzweiten Damiano Cunego hielten den Rückstand bis Kilometer 40, wo der Anstieg zum Grimselpass begann, bei eineinhalb Minuten. Voigt opferte sich in der Tempoarbeit auf, die dazu führte, dass der Vorsprung über drei Minuten anstieg. Oben hinaus zeigten sich der jüngere Schleck und Fuglsang sehr stark, erreichten den Gipfel gemeinsam mit Sagan, Ten Dam und Wout Poels (Vacansoleil-DCM). In einem niederländischen Duell holte sich Poels den Sieg an der Bergwertung der 1. Kategorie vor Ten Dam. Cunego fliegt federleicht über die Grosse Scheidegg Während der Steigung auf den Grimsel hatte Regen eingesetzt und sorgte in der langen Abfahrt für schlechte Verhältnisse. Ein Großteil der Ausreißer fand sich auf dem Weg ins Tal wieder zusammen an der Spitze ein, bevor Jan Bakelants (Omega Pharma-Lotto) davon rollte und an der Sprintwertung in Innertkirchen eine Minute Vorsprung hatte. Da die erste Sprintwertung von Voigt gewonnen wurde, blieb Lloyd Mondory (Ag2r) Führender in dieser Sonderwertung. Ohne Verschnaufpause ging es die Grosse Scheidegg hinauf, einen Anstieg, der bei der Tour de Suisse bisher nur in den Jahren 1996 und 1999 befahren wurde. Auf den 18 Kilometern zur HC-Bergwertung verbesserte sich das Wetter erheblich, der Regen hörte auf. Nach der Hälfte der Steigung wurde Bakelants von seinen Verfolgern eingeholt. Andy Schleck unterstützte in der Helferrolle den Kapitän Fuglsang. Nur Sagan, Ten Dam, Giampaolo Caruso (Katusha) und Francis De Greef (Omega Pharma-Lotto) konnte den beiden Leoparden Paroli bieten. In der Gruppe um das Gelbe Trikot und die weiteren Klassementfahrer, die zweieinhalb Minuten zurücklag, forcierte Danilo Di Luca (Katusha) gleich zweimal das Tempo. Vier Kilometer vor der Passhöhe attackierte Damiano Cunego (Lampre) und begann eine bemerkenswerte Aufholjagd. Er überholte viele zurückgefallene Ausreißer und sogar noch kurz vor der Bergwertung die Führenden. Ten Dam wurde wie schon auf dem Grimselpass Zweiter und hatte damit das Bergtrikot gesichert. Soler hatte zunächst versucht, Cunego nach dessen Antritt alleine zu verfolgen, kam aber 45 Sekunden nach Cunego in Begleitung von unter anderem Fränk Schleck (Leopard Trek) und Tejay Van Garderen (HTC-Highroad) über die Bergwertung. Sagan Bester in Abfahrt und Sieger im Sprint - Cunego nun in Gelb In der glücklicherweise trockenen Abfahrt nach Grindelwald - elf Kilometer lang, sehr steil und technisch anspruchsvoll - schloss nur Sagan das Loch, welches Cunego auf den letzten Metern der Steigung zur großen Scheidegg aufgerissen hatte. Ab drei Kilometer vor dem Ziel fuhren beide zusammen und sorgten zum Ende einer ohnehin ereignisreichen Etappe für eine Sprintentscheidung um den Tagessieg. Bei der Tour de Romandie konnten beide schon Erfolge vorweisen, bei der Tour de Suisse trug sich aber nur einer erstmals in die Siegerliste ein - Sagan als erster slowakischer Etappensieger überhaupt. Cunego wurde wie gestern nur Zweiter - aber analog zu Ten Dam, der mit zweiten Plätzen an den Bergpreisen heute ins Grüne Trikot fuhr, war die Gesamtführung der Lohn für den Italiener. 21 Sekunden nach den beiden Gewinnern der Etappe kamen Fuglsang und Ten Dam ins Ziel, nach 48 Sekunden Caruso. Die nächste Gruppe, die mit 1:04 Minute Verlust gestoppt wurde, umfasste Soler, Fränk Schleck, Van Garderen, De Greef sowie Bauke Mollema und Steven Kruijswijk (beide Rabobank). In der Gesamtwertung haben Cunego und Soler die Plätze getauscht, der Abstand zwischen dem neuen Träger des Gelben Trikots und dem Zweitplatzierten beträgt schon 54 Sekunden. Die Fahrer auf den Rängen drei und vier stellt das starke Rabobank-Team, das in der Mannschaftswertung führt, mit Mollema (+1:16) und Ten Dam (+1:19). Es kommen danach Van Garderen (+1:21) und erst dann mit Fränk Schleck (+1:25) und Fuglsang (+1:32) zwei Fahrer des Leopard-Teams, dessen Offensive heute nicht das gewünschte Ergebnis brachte. Durchwachsenes Rennen, aber nicht zu hohe Verluste für die Schweizer Für die besten Schweizer Kletterer gab es einen Dämpfer. Einziger Eidgenosse in der großen Fluchtgruppe war Michael Albasini (HTC-Highroad), der dem Leopard-Tempo an der Grossen Scheidegg nicht folgen konnte und schlussendlich als 24. das Ziel mit 3:45 Minuten Rückstand als drittbester Schweizer erreichte. Als die BMC-Teamkollegen Mathias Frank und Johann Tschopp einsehen mussten, dass sie nach Cunegos Attacke nicht mit den Besten mithalten konnten, bündelten sie ihre Kräfte und fuhren die Etappe Seite an Seite zu Ende. Sie kamen noch unter die Top20 und verloren nur 2:02 Minuten auf Sagan und Cunego. Für Frank bedeutet dies ein Abrutschen von Gesamtrang acht auf zwölf, wohingegen Tschopp nur eine Position verlor und 16. ist. Der nun 23. Albasini konnte sogar neun Plätze gutmachen. -> Zum Resultat Nach zwei sehr schweren Bergetappen wird es in den kommenden beiden Tagen etwas leichter. Die 4. Etappe führt über eine Bergwertung der 2. Kategorie und im Finale um Huttwil über zwei Anstiege der 4. Kategorie. Die letzten zwei Kilometer ins Ziel führen ebenfalls leicht bergan. |
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