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Gilberts Serie reißt nicht ab... Terpstra verpasst Revanche bei Ster ZLM Toer
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19.06.2011

Gilberts Serie reißt nicht ab... Terpstra verpasst Revanche bei Ster ZLM Toer

Info: Ster ZLM Toer (2.1)
Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)



Etten-Leur, 19.06.2011 - Am letzten Tag der Ster ZLM Toer hat sich Philippe Gilbert (Omega Pharma-Lotto) den Gesamtsieg nicht mehr nehmen lassen und seinen Vorsprung auf seinen ärgsten Verfolger Niki Terpstra (Quick Step) dank Zeitbonifikationen sogar noch auf drei Sekunden ausbauen können. Die 5. Etappe mit Start und Ziel in Etten-Leur (Nordbrabant) endete nach 192 Kilometern im Massensprint und mit dem ersten Saisonerfolg des Australiers Leigh Howard (HTC-Highroad). Sebastian Haedo (Saxobank-Sungard) wurde Zweiter, vor Tyler Farrar (Garmin-Cervelo).

Duplizität der Ereignisse - mit umgekehrten Vorzeichen
Bis einschließlich der dritten Etappe, welche mit dem Sprintsieg Juan Jose Haedos (Saxobank-Sungard) endete, hatte Zeitfahrsieger Patrick Gretsch (HTC-Highroad) die Gesamtführung der Ster ZLM Toer (ehemals Ster Elektrotoer) innegehabt. Doch auf der vierten Etappe zwischen Verviers und dem Stausee La Gileppe wurde das Hauptklassement neu gestaltet. Philippe Gilbert (Omega Pharma-Lotto) gehörte zur entscheidenden siebenköpfigen Gruppe, die den Tagessieg unter sich ausmachte - einen Tagessieg, den der aktuelle Weltranglistenführende sich mit seinem berühmten explosiven Antritt auf dem letzten Kilometer sicherte. Genau die gleiche Etappe hatte Gilbert bereits vor zwei Jahren gewonnen, im Unterschied zu damals aber übernahm er heuer zugleich das Leadertrikot. Sein Vorsprung auf den Etappenzweiten Niki Terpstra (Quick Step) betrug allerdings gerade mal eine Sekunde. Zusätzliche Würze ergab sich aus der Tatsache, dass 2009 eben jener Terpstra mit dem Gelben Trikot in die Schlussetappe gegangen war, und zwar zeitgleich zu Gilbert, welcher ihm am letzten Tag den Gesamtsieg noch vor der Nase wegschnappte.

Terpstra punktet - aber Gilbert auch
Die Voraussetzungen also waren geschaffen für eine Revanche und für einen spannenden Verlauf des mit 191,9 Kilometern längsten Abschnitts dieser Austragung. Einen ersten Dämpfer erhielten die Erwartungen, als kurz nach dem Start schon eine dreiköpfige Spitzengruppe weggelassen wurde, diese fast vier Minuten Vorsprung herausfahren und sich den ersten Zwischensprint nach 67 Kilometern unter den Nagel reißen konnte. Die Spannungskurve baute sich indessen wieder auf, als am Oesterdam nur zehn Kilometer später die Flüchtlinge eingefangen waren und das Rennen quasi von Neuem gestartet wurde. Tatsächlich erreichte das Peloton geschlossen den 160. Kilometer, an dem erneut Bonussekunden winkten, und tatsächlich holte sich Niki Terpstra als Sprintdritter die eine Sekunde, die ihm zu Philippe Gilbert fehlten. Der Haken an der Geschichte: Omega Pharma hatte den Belgier so exzellent in Position gefahren, dass er den Wertungsstrich als Erster passierte - und so auf einmal den dreifachen Vorsprung sein Eigen nannte. Terpstras Widerstand schien nun gebrochen. Stattdessen versuchte der Gesamtdritte Ramunas Navardauskas (Garmin), 15 Sekunden hinter Gilbert zurück, ein Attentat auf das Leadertrikot und beteiligte sich an einer neuen Fluchtgruppe. Doch Gilberts Team bereinigte die Situation 10 Kilometer vor dem Ziel. Wie um seine totale Überlegenheit zu unterstreichen, ging der Belgier im finalen Massenspurt als Erster in den Wind, bevor die eigentlichen Sprinter zu ihrem Recht kamen.

Hinter Leigh Howard (HTC-Highroad) und dem Argentinier Lucas Sebastian Haedo (Saxobank) holte sich der Sieger der zweiten Etappe, der US-Amerikaner Tyler Farrar (Garmin-Cervelo) Platz drei und setzte damit den Schlussstrich unter seinen Triumph in der Punktewertung. Seine Mannschaft entscheidet die Teamwertung für sich. Bereits gestern hatte der Niederländer Huub Duyn (Donckers Koffie) das Bergtrikot unter Dach und Fach gebracht. Der nimmermüde Gilbert, der außer dem Gelben auch das Weiße Trikot für den Sprintbesten mit nach Hause nimmt, muss seine hervorragende Form jetzt "nur noch" bis zur Tour de France konservieren, die in knapp zwei Wochen gestartet wird. Die Spekulationen um seine berufliche Zukunft (Omega-Pharma? Quick Step? oder doch BMC?) werden durch seinen zweiten Rundfahrtsieg innerhalb eines Monats (nach der Tour de Belgique) sicherlich noch angeheizt werden.

-> Zum Resultat und allen Endständen





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