Vorschau 32. Tour de Wallonie

Info: Tour de Wallonie (2.HC) | Startliste | Rückblick 2010
Autor: Christine Kroth (Cofitine)

Die Tour de Wallonie, auch Tour de la Région Wallonne genannt, die in diesem Jahr zum 32. Mal ausgetragen wird, startet alljährlich am vorletzten Samstag im Juli, parallel zum Ende der Tour de France. Viele Fahrer, die für die große Rundfahrt in Frankreich von ihren Teams nicht berücksichtigt wurden, stehen hier am Start und möchten ihre Chancen nutzen.

Das Rennen im französischsprachigen Teil Belgiens hat alles zu bieten, was Radsport in Belgien attraktiv macht. Die ersten beiden Etappen führen durch Terrain, das die Radprofis von Rennen wie der Flèche Wallone oder Lüttich-Bastogne-Lüttich kennen. Auf der vorletzten Etappe macht das Rennen einen Abstecher nach Frankreich. Zudem steht hier ein Pavé-Abschnitt auf dem Plan, der mehrfach befahren werden muss.
Die Vielfältigkeit der Anforderung macht dieses Rennen so einzigartig und attraktiv im Rennkalender.

Die Fahrer

Favoriten

Der Vorjahressieger Russel Downing vom Team Sky wird sicher alles daran setzen, seinen Titel zu verteidigen. Die Konkurrenz wird es ihm aber sich nicht leicht machen.
Als Topfavorit gilt der Belgier Greg Van Avermaet vom BMC Racing Team.
Beste Chancen dürfte aber auch Stijn Devolder (Vancansoleil) haben.
Pierrick Fedrigo vom Team FDJ hat aus Formschwäche auf die Tour de France verzichtet, wird aber bei diesem Rennen zeigen wollen, dass mit ihm immer zu rechnen ist. Seinem jungen Teamkollegen Yoann Offredo dürfte das Terrain aber fast noch ein wenig mehr liegen, weshalb man ihn nicht außer Acht lassen darf.
Ebenfalls zu beachten dürfte Rinaldo Nocentini vom Team Ag2R sein.
Und mit Danilo Di Luca und Sergey Ivanov hat das russische Team Katusha zwei aussichtsreiche Kandidaten im Rennen.

Starter aus Deutschland/Österreich/Schweiz

Aus deutscher Sicht haben Fabian Wegmann vom Team Leopard Trek und sein Teamkollege, der deutsche Meister Robert Wagner, sicher gute Chancen auf eine Topplatzierung.
Auch der dritte deutsche Starter, Andreas Stauff vom Team Quick Step, könnte auf sich aufmerksam machen.

Aus Schweizer Sicht dürfte Martin Elmiger vom französischen Team Ag2R die besten Chancen haben.
Außerdem sind die beiden BMC-Profis Mathias Frank und Martin Kohler am Start.

Aus Österreich ist kein Fahrer am Start.

-> Zur vollständigen Startliste

Die Etappen im Einzelnen

1. Etappe

Samstag, 23.07.11
Amay - Banneux
152,1 km

Start: 12.30 Uhr
Ziel: 16.10 - 16.27 Uhr

Streckenverlauf
Die 1. Etappe der Tour de Wallonie führt südlich von Lüttich in östlicher Richtung über 152,1 km von Amay nach Banneux. Gleich zu Beginn erwartet die Teilnehmer ein schweres Profil.
Nach dem Start geht es sogleich bergan zur ersten Bergwertung, 3. Kategorie, die bereits nach 3,2 km auf dem Programm steht. Die zweite Bergwertung folgt bereits bei Kilometer 16,5. Sie ist als 2. Kategorie klassifiziert.
Neben drei Sprintwertungen erwartet das Feld insgesamt sieben Bergwertungen (je eine der 1. und 3. Kategorie, 5 der 2. Kategorie) und ein stetiges Auf und Ab durch die Ardennen. 19,7 km vor dem Ziel steht eine Bergwertung der 1. Kategorie an und 3,5 km vor dem Ziel nochmals eine Bergwertung der 2. Kategorie. Danach geht es nur leicht abfallend ins Ziel.

2. Etappe

Sonntag, 24.07.11
Wanze - Houffalize
194,4 km

Start: 11.30 Uhr
Ziel: 16.12 - 16.34 Uhr

Streckenverlauf
Die 2. Etappe führt über 194,4 km von Wanze, nahe Huy, zuerst in südlicher, dann in östlicher Richtung nach Houffalize.
Das Profil ist nicht ganz so schwer wie am Vortag, “nur” drei Bergwertungen stehen auf dem Programm, jeweils eine der 1., der 2. und der 3. Kategorie.
Allerdings geht es auch auf dieser Etappe wieder fast von Start weg bergan zur Bergwertung der 3. Kategorie, die bereits nach 11,6 km auf dem Programm steht. Davor wartet bereits die erste von drei Sprintwertungen.
Auf welligem, aber nicht ganz so schwierigem Terrain geht es durch die Ausläufer der Ardennen. 42,1 km vor dem Ziel erreicht man die Bergwertung der 2. Kategorie.
Die letzte Bergwertung, 1. Kategorie, erwartet die Fahrer im Zielort Houffalize und ist zugleich der Schlussanstieg. Zwar ist die Steigung “nur” 1 km lang, aber durchschnittlich 11% steil. Viele Fahrer kennen den Schlussanstieg, die Côte de St. Roche, vom Frühjahrsklassiker Lüttich-Bastogne-Lüttich, wo sie als erster Berg auf dem Programm stand.

3. Etappe

Montag, 25.07.11
Sambreville - Perwez
224,4 km

Start: 11.00 Uhr
Ziel: 16.24 - 16.49 Uhr

Streckenverlauf
Die 3. Etappe ist zugleich die längste Etappe der fünftägigen Rundfahrt durch die Wallonie. Über 224,4 km bewegt sich das Rennen zwischen Charleroi und Namur, von Sambreville nach Perwez. Zuerst in südlicher Richtung, wo man auf eine Schleife einbiegt, die das Feld dann wieder Richtung Norden führt. Einige Teile der Strecke werden zweimal befahren, in unterschiedliche Richtungen. 46 km vor dem Ziel passiert man auch noch einmal den Startort.
Die Etappe ist nicht besonders schwer im Vergleich zu den beiden vorangegangen Etappen. Neben drei Sprintwertungen stehen zwei Bergwertungen der 3. Kategorie auf dem Programm, die zweite aber bereits 80,2 km vor dem Ziel.
Die Etappe dürfte somit den Sprintern vorbehalten sein.

4. Etappe

Dienstag, 26.07.11
Enghien - Mouscron
151,6 km

Start: 13.00 Uhr
Ziel: 16.40 - 16.58 Uhr

Streckenverlauf
Die 4. Etappe führt über 151,6 km von Enghien in westlicher Richtung nach Mouscron. Auf dieser Etappe macht das Rennen einen Abstecher nach Frankreich, in die Nähe von Roubaix. Und so ist es nicht verwunderlich, dass auf dieser Etappe ein Pavé-Abschnitt zu bewältigen ist.
Neben drei Sprintwertungen, die allesamt im ersten Drittel der Etappe liegen, gibt es eine Bergwertung der 3. Kategorie bei Kilometer 36,6. 76 km vor dem Ziel fährt das Feld auf einen Rundkurs ein, 70 km vor dem Ziel erfolgt die erste Zielpassage. Auf diesem Rundkurs, der 17,5 km lang ist und der insgesamt vier Mal komplett befahren wird, liegt die Passage auf französischem Gebiet sowie der 1,4 km lange Pave-Abschnitt. 11,5 km vor dem Ziel fährt das Feld letztmals auf den Pavé-Abschnitt ein.

5. Etappe

Mittwoch, 27.07.11
BSCA (Charleroi) - Thuin
154,4 km

Start: 12.45 Uhr
Ziel: 16.30 - 16.47 Uhr

Streckenverlauf
Der Parcours der 5. und letzten Etappe führt vom Norden der Stadt Charleroi zuerst in südlicher Richtung und dann in einer Schleife wieder gen Norden und endet nach 154,4 Kilometern in Thuin, das im Süden von Charleroi liegt.
Das Profil ist sehr anspruchsvoll. Nach welligem Beginn steht 53,5 km nach dem Start die erste Bergwertung, 2. Kategorie, auf dem Programm. Es folgen die drei Sprintwertungen. 24,7 km vor dem Ziel fährt das Feld auf einen Rundkurs ein, 500 Meter später erreicht man die Bergwertung der 1. Kategorie. 23,6 km vor dem Ziel erfolgt die erste Zielpassage. Der Rundkurs ist 11,8 km lang und muss zweimal komplett bewältigt werden. Es folgen somit noch zwei weitere Passagen über den Berg der 1. Kategorie, die letzte Passage 0,6 km vor dem Ziel. Die Zielanfahrt wiederum ist nicht abfallend, sondern nach kurzem Gefälle geht es zum Ziel wieder bergan.
Nach 876,9 anspruchsvollen Kilometern endet die 32. Austragung des Rennens in Thuin.