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Tour de Pologne: Daniel Martin nach Sieg auf 6. Etappe in Führung, aber Sagan noch nicht geschlagen
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05.08.2011

Tour de Pologne: Daniel Martin nach Sieg auf 6. Etappe in Führung, aber Sagan noch nicht geschlagen

Info: TOUR DE POLOGNE
Autor: Felix Griep (Werfel)



Bukowina Tatrzańska, 05.08.2011 - Es war der Tag des Daniel Martin (Garmin-Cervélo), der im Finale mit Bergen gespickten 6. Etappe alles versuchte, seinen Gesamtsieg von 2010 bei der Polen-Rundfahrt zu wiederholen. Der Ire schaffte es auch, sich den Tagessieg und das Gelbe Trikot zu holen, kann sich des erneuten finalen Erfolges bei nur drei Sekunden Vorsprung auf Peter Sagan (Liquigas) und Marco Marcato (Vacansoleil-DCM) aber noch nicht sicher sein. Eine Entscheidung fiel zumindest schon in der Bergwertung, die nach einer punkteträchtigen Flucht der Pole Michal Golas (Vacansoleil-DCM) gewinnen wird.

Pidgornyy reicht Bergtrikot an Golas weiter
Die 6. Etappe war das vorletzte Teilstück der Tour de Pologne und das dritte in Folge, das durch die Berge im Süden des Landes führte. Rund um Bukowina Tatrzańska gab es auf den 207,7 Kilometern ein unaufhörliches Auf und Ab: 15 Anstiege zählte der Kurs, elf davon mit Bergwertungen der höchsten Kategorie versehen. Bevor diese Auswirkungen auf das Gesamtklassement haben sollten, waren sie natürlich ideal für Ausreißer, um ihrem Fluchttrieb nachzukommen. Angriffe gab es in der hektischen Anfangsphase viele und es zog sich eine Weile hin, doch dann hatte sich eine zehnköpfige Gruppe etabliert, die mit bereits vier Minuten Vorsprung nach 38 Kilometern zum ersten Mal das Ziel passierte. Patxi Vila (De Rosa), Morris Possoni (Sky), Diego Ulissi (Lampre), Jacek Morajko (CCC Polsat), Thomas Rohregger (Leopard Trek), Nelson Oliveira (RadioShack), Oscar Pujol (Omega Pharma-Lotto), Laurent Didier (Saxo Bank) und Simon Geschke (Skil-Shimano) waren im Nachhinein gesehen nur Statisten, lediglich Michal Golas (Vacansoleil-DCM) hinterließ auch in den Ergebnislisten einen bleibenden Eindruck. Was sein Teamkollege Ruslan Pidgornyy auf der 5. Etappe tat, das machte ihm der Pole nach - er gewann den Großteil der Bergwertungen und übernahm das Rosa Trikot, das man ihm nicht mehr nehmen kann. Für einen Tag hatte er es schon zu Beginn der Rundfahrt getragen, nachdem er auf der 1. Etappe die einzige Wertung an einer kleinen Welle gewann.

Martin attackiert und Sagan kommt in Schwierigkeiten
Nach der ersten Zielpassage teilte sich die restliche Distanz in drei Runden auf einer 56,5 Kilometer langen Strecke mit drei Anstiegen ein. Durch zielstrebige Arbeit des Astana-Teams betrug zu Beginn der letzten Runde der Rückstand des Hauptfeldes schon nur noch zwei Minuten. Früh im ersten der drei Anstiege machte sich die beschwerliche Fahrt bei den Ausreißern bemerkbar, als erst Didier und dann auch Ulissi und Possoni die Segel streichen mussten. Die verbliebenen Sieben hielten bei wegen der späten Uhrzeit einsetzender Dämmerung und dem Beginn von leichtem Regen auch nicht mehr lange durch. Rohregger versuchte es auf eigene Faust, aber noch vor der Bergwertung, von der aus es 24 Kilometer bis ins Ziel waren, wurde auch der Österreicher gestellt. Die beiden Polen Jaroslaw Marycz und Rafal Majka (beide Saxo Bank) führten das Feld über den Berg und der Erstgenannte setzte sich in der Abfahrt ab. Während des nächsten Anstieges in das kleine Dorf Gliczarów Dolny, dem schwersten der Runde, fuhr Geoffroy Lequatre (RadioShack) zu Marycz auf, ehe das Feld wieder Anschluss fand. In den bis zu 25% steilen Rampen hatte der Gesamtführende Peter Sagan (Liquigas) sichtliche Probleme, was für Daniel Martin (Garmin-Cervélo) der perfekte Moment für eine Attacke war. Der Ire passierte diese letzte Bergwertung des Tages, die zwölf Kilometer vor dem Ziel lag, mit zehn Sekunden Vorsprung auf eine Verfolgergruppe, wobei Sagan noch ein Stück hinter dieser zurücklag.

Etappenerfolg und knappe Führung für den Vorjahressieger
Sagan konnte auf die Hilfe seines Teamkollegen Vincenzo Nibali bauen, der ihm half, alle Vorausfahrenden inklusive Martin in der letzten Abfahrt wieder einzuholen. Ein Angriff von Marek Rutkiewicz (CCC Polsat) war schön anzusehen, jedoch konnte auch er nichts daran ändern, dass seit 2005, als die Polen-Rundfahrt in die ProTour aufgenommen wurde, kein Pole eine Etappe gewinnen konnte. In der ersten Hälfte der vier Kilometer langen Schlusssteigung wurde er eingefangen. Obwohl die durchschnittliche Steigung mit fünf Prozent nicht besonders hoch war, entwickelte sich ein heißer Endkampf. Zwei Kilometer vor dem Ziel konnte der Schweizer Oliver Zaugg (Leopard Trek) kurz einigen Vorsprung erreichen, doch der starke Martin führte, mit Sagan am Hinterrad, die anderen Topfahrer wieder heran. An der Flamme Rouge trat Stephen Cummings (Sky) an, bis er nach wenigen Momenten einbrach. Wout Poels attackierte, um für das immer präsente Team Vacansoleil-DCM endlich einen Tagessieg zu holen, war gegen Martin im Sprint auf die Ziellinie zu aber machtlos. Poels‘ Teamkollege Marcato fuhr vier Sekunden später noch dazu auf den dritten Platz. Die Fahrer bis Platz 14 hatten nur maximal sechs Sekunden Rückstand; da sich in dieser Gruppe nicht der Mann im Gelben Trikot befand, konnte Martin das Leibchen, das er 2010 gewann, wieder an sich reißen. Auf Sagan verzeichnete Martin 13 Sekunden Abstand plus die Zeitgutschrift für den Sieg, womit er jetzt drei Sekunden vor dem Slowaken liegt. Drei Sekunden Rückstand hat auch Marcato, der Dritte der Gesamtwertung.

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Mit der 7. Etappe endet am Samstag die 68. Tour de Pologne. Obwohl das flache Rennen durch Krakau eines für die Sprinter ist, kann sich in der Gesamtwertung noch etwas tun. Bei einem Zwischensprint und im Ziel gibt es Zeitgutschriften, durch die Sagan und Marcato Martin noch abfangen könnten. Dabei müssen sie sich aber erst noch gegen die Sprinter um den dreifachen Etappensieger Marcel Kittel (Skil-Shimano) durchsetzen.





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