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Die zwei Sieger von Krakau: Sagan gewinnt noch die Tour de Pologne, Kittel seine vierte Etappe
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06.08.2011

Die zwei Sieger von Krakau: Sagan gewinnt noch die Tour de Pologne, Kittel seine vierte Etappe

Info: TOUR DE POLOGNE
Autor: Felix Griep (Werfel)



Krakow, 06.08.2011 - An den vergangenen drei Tagen hatte man Marcel Kittel (Skil-Shimano) kaum wahrgenommen, aber nach den Bergetappen schlug der Sprintkönig der Polen-Rundfahrt auf der 7. Etappe noch einmal zu und feierte seinen insgesamt vierten Etappensieg. Zweiter wurde Peter Sagan (Liquigas), der Daniel Martins (Garmin-Cervélo) schlimmste Befürchtung wahr werden ließ, indem er ihm durch die Zeitgutschrift die Titelverteidigung noch vermasselte.

Am Zwischensprint verteidigt Haussler noch Martins Führung
Ihr Ende fand die 68. Tour de Pologne auf einem Rundkurs durch Krakau, der bei zehn Umfahrungen nur zu einer Gesamtlänge von 128 Kilometern führte. Zu Beginn setzte sich Jacek Morajko (CCC Polsat) in Szene, als er eine Weile als Solist mit bis zu zwei Minuten Vorsprung in Führung lag. Der Moldawier Alexandr Pliuschin (Katusha) leistete ihm zur Mitte des Rennens Gesellschaft, vier Runden vor Schluss wurden sie aber vom Feld schon eingeholt. Pliuschin bildete mit Daniele Righi (Lampre), Luca Paolini (Katusha) und Tomasz Marczynski (CCC Polsat) gleich wieder eine neue Gruppe, die nicht lange an der Spitze geduldet wurde. Denn auf der 8. Runde gab es die einzige Sprintwertung des Tages, an der für den Sieger drei Sekunden Zeitgutschrift zu holen waren. Mit dem klaren Ziel vor Augen, den Gesamtsieg noch zu erringen, holte Liquigas die Ausreißer ein und Peter Sagan sprintete um den Bonus. Leader Daniel Martin (Garmin-Cervélo) selbst ist nicht sprintstark genug und schickte deshalb seinen Teamkollegen Heinrich Haussler nach vorne, um Sagan wenigstens den Sieg zu nehmen. Dies gelang dem Australier auch, der nach einem packenden Duell, bei dem Sagan in einer Kurve sehr weit an die Innenseite drängte, knapp die Nase vorn hatte. So wurden es nur zwei Sekunden Gutschrift für Sagan, dessen Rückstand in der Gesamtwertung noch eine Sekunde betrug.

Doch im Ziel reißt Sagan hinter Seriensieger Kittel Gelb an sich
Nach dem Zwischensprint wurde im Feld kurz Tempo rausgenommen und es gab neue Angriffe. Wiederum setzte sich Marczynski ab, mit dem Portugiesen Nelson Oliveira (RadioShack) im Schlepptau. Ihr Vorsprung stieg sogar über eine Minute, was auf der letzten Runde aber nicht reichen sollte. Als Oliveira schon die Beine hochnahm, zog der polnische Meister weiter durch, wurde erst zwei Kilometer vor Schluss gestellt. Im Sprint hängte sich der vielseitige Sagan, der auf so gut wie jedem Terrain gute Qualitäten besitzt, voll rein. Einer der ersten drei Plätze musste es sein, damit er sich den Gesamtsieg holt. An Marcel Kittel (Skil-Shimano) war auch für ihn kein Vorbeikommen, für die deutsche Sprintentdeckung des Jahres gab es nach Siegen auf den Etappen eins bis drei den vierten Sieg in einer Woche. Er war aber nicht der einzige der jubelte, auch Sagan ballte die Siegerfaust, er war als Zweiter ins Ziel gekommen. Leigh Howard (HTC-Highroad) wurde Dritter, Haussler kam nur auf Platz vier und konnte seinem Kapitän diesmal nicht mehr helfen. Martin wurde 25. und muss Sagan den Gesamtsieg mit fünf Sekunden Rückstand überlassen. Auch Marco Marcato (Vacansoleil-DCM) hatte noch versucht, sich zu verbessern, konnte als Fünfter aber keine Gutschrift mehr einheimsen und bleibt Dritter in der finalen Rangliste.

Gute Leistungen der Polen bei ihrem Heimrennen
Für die Polen reichte es gegen die starke internationale Konkurrenz wieder einmal nicht zu einem Etappensieg. Seit dem Jahr 2005, als die Tour de Pologne in die ProTour eintrat, gab es keinen Heimerfolg mehr. Gute Leistungen gab es dennoch einige. Bester in der Gesamtwertung wurde als Siebter Bartosz Huzarski, der NetApp-Fahrer, der für die Nationalmannschaft antrat. Marek Rutkiewicz (CCC Polsat) wurde Zehnter und schaffte es damit zum vierten Mal in Folge in die Top10 seiner Heimatrundfahrt. Nicht zu vergessen ist auch der Sieg in der Sprintwertung, den sich Adrian Kurek (Nationalmannschaft) auf den ersten Etappen verdient hatte. Das Bergrikot hat sich ebenfalls ein Pole geholt, Michael Golas vom starken Team Vacansoleil-DCM, das die Mannschaftswertung gewann und neben dem Gesamtdritten Marcato auch noch den Vierten Wout Poels in seinen Reihen hat. Einziges Manko bleibt ein trotz zahlreicher Topplatzierungen verpasster Etappensieg. In der Punktewertung thront Gesamtsieger Sagan an der Spitze, der sich mit seiner Vielseitigkeit nach dem Giro di Sardegna den zweiten Rundfahrtsieg in diesem Jahr verdiente. Insgesamt hat der slowakische Meister nun elf, Kittel zwölf Saisonsiege. Nur der Iraner Mahdi Sohrabi (Tabriz Petrochemical) mit 13 und Philippe Gilbert (Omega Pharma-Lotto) mit 14 Erfolgen stehen noch vor ihnen.

-> Zum Resultat und allen Endständen

Ein Nachspiel für Haussler
Nach erneutem Studium der TV-Bilder erkannte die Jury Haussler nachträglich noch den Sieg am Zwischensprint ab. Zu gefährlich sei sein Einsatz gegen Sagan gewesen, der so noch eine weitere Sekunde Gutschrift anerkannt bekam. Sein Vorsprung gegenüber Martin vergrößerte sich damit noch von fünf auf sechs Sekunden





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