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CAS verurteilt Jan Ullrich wegen Blutdopings
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09.02.2012

CAS verurteilt Jan Ullrich wegen Blutdopings

Autor: Felix Griep (Werfel)



09.02.2012 – Der Internationale Sportgerichtshof CAS befreite den Radsport in dieser Woche von einem zweiten lange schwebenden Verfahren. Nach Alberto Contador erhielt nun auch Jan Ullrich einen Schuldspruch. Es sei zweifelsfrei nachgewiesen, dass der Tour-Sieger von 1997 mindestens seit Mai 2005 mit Eufemiano Fuentes zusammenarbeitete und mit seiner Hilfe Blutdoping betrieb. Alle danach noch erreichten Erfolge wie der dritte Platz bei der Tour de France 2005 und der Sieg bei der Tour de Suisse 2006, wurden dem heute 38-Jährigen aberkannt.

Langes Warten auf Urteil nach dem Fuentes-Skandal von 2006
Fast sechs Jahre ist es her, dass der Fall Ullrich seinen Anfang nahm. Am 26. Juni 2006, fünf Tage vor Beginn der Tour de France, wurde bekannt, dass die spanische Guardia Civil ihm die Decknamen „Hijo Rudicio“ (Rudis Sohn) und „Jan“ zuordnete, die auf der Liste des Madrider Arztes Eufemiano Fuentes standen und mit Blutdoping in Verbindung gebracht wurden. Ullrich wurde daraufhin vom Team T-Mobile entlassen und gab im Februar 2007 sein Karriereende bekannt. Nachdem Swiss Cycling im Jahr 2009 seine Untersuchungen gegen Ullrich, der in der Schweiz lebte und daher eine Schweizer Lizenz besaß, einstellte, wendete sich die UCI an den Internationalen Sportgerichtshof. Der CAS kam nun zum dem Urteil, dass Jan Ullrich mindestens seit Mai 2005 mit Fuentes zusammenarbeitete und Blutdoping betrieb. Der Mediziner soll von Ullrich Zahlungen in Höhe von mehr als 80.000 Euro erhalten haben. Ullrich, der zwischenzeitlich unter Burn-out litt, äußerte sich in den letzten Tagen angesichts des angekündigten Urteilsspruchs erleichtert, dass der Fall nun ein Ende habe und kündigte eine Stellungnahme zu der CAS-Entscheidung an.

Geldstrafe, Sperre und aberkannte Ergebnisse
Der CAS verhängt gegen gegen Ullrich zum einen eine Strafe in Höhe von 10.000 Schweizer Franken, welche an die UCI zu zahlen sind. Zudem wird gegen ihn eine zweijährige Sperre verhängt, als deren Beginn man den 22. August 2011 festlegte, als Ullrich vom CAS verhört wurde. Einer lebenslangen Sperre entging Ullrich, weil der CAS ihn nicht als Wiederholungstäter wertete, obwohl er 2002 eine sechsmonatige Sperre verbüßte, nachdem er positiv auf Amphetamine getestet wurde, während er sich nach einer Knie-Operation in der Rehabilitation befand. Nicht zuletzt werden Ullrich sämtliche Ergebnisse aberkannt, die er seit Mai 2005 – dem Zeitpunkt des Beginns seiner Zusammenarbeit mit Fuentes – noch einfuhr, was einige große Erfolge umfasst. So verliert er unter anderem den dritten Platz bei der Tour de France 2005 und den Gesamtsieg bei der Tour de Suisse 2006.

Ullrichs aberkannte Erfolge:
Tour de Suisse 2005: 3. Platz Gesamtwertung und Sieg 2. Etappe (EZF)
Tour de France 2005: 3. Platz Gesamtwertung
Deutschland-Tour 2005: 2. Platz Gesamtwertung und Sieg 8. Etappe (EZF)
Giro d'Italia 2006: Sieg 11. Etappe (EZF)
Tour de Suisse 2006: Gesamtsieg und Sieg 9. Etappe (EZF)





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