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E3 Harelbeke Boonen knüpft beim E3 Prijs an alte Glanzzeiten an |
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23.03.2012 | ||
Boonen knüpft beim E3 Prijs an alte Glanzzeiten anInfo: E3 PRIJS VLAANDEREN - HARELBEKELiVE-Ticker zum Nachlesen: Flash | Text Autor: Felix Griep (Werfel) Harelbeke, 23.03.2012 – Bei seiner Premiere als WorldTour-Rennen fand der E3 Prijs Vlaanderen ein ungewöhnliches Ende. Eine Sprintentscheidung aus einem Feld gab es bei dem Rennen rund um Harelbeke letztmals im Jahr 2004. Damals feierte Tom Boonen (Omega Pharma-Quick Step) seinen ersten von vier aufeinanderfolgenden Siegen. Nun legte der Belgier den fünften nach, gewann ein Kopf-an-Kopf-Duell haarscharf vor Oscar Freire (Katusha). Der Österreicher Bernhard Eisel (Sky ProCycling) zeigte als Dritter, dass seine Form für die Klassiker stimmt und der Deutsche John Degenkolb (Project 1t4i) verbuchte als Sechster ein weiteres achtbares Resultat, während der Schweizer Fabian Cancellara (RadioShack) eher durch Stürze und Defekte auffiel. Farnese Vini und besonders Gatto stark als Ausreißer Der E3 Prijs feierte sein WorldTour-Debüt mit fast derselben Strecke wie im Vorjahr, als das Rennen noch in der Kategorie 1.HC zuhause war. In der Region West-Flandern wurden rund um die Stadt Harelbeke 203 Kilometer gefahren, auf den letzten 85 Kilometern gab es dieselben zwölf Hellingen wie schon 2011. Neu hinzu kam allerdings die Mauer von Geraardsbergen bei Kilometer 99, die von der Flandern-Rundfahrt in diesem Jahr nicht befahren wird. Mit einem 50er Schnitt raste das Feld, angetrieben durch Omega Pharma-Quick Step, los, was es für Fabian Cancellara (RadioShack-Nissan) nicht einfach machte, nach einem frühen Sturz wieder heranzukommen. Der Schweizer hatte in den vergangenen beiden Jahren den E3 Prijs gewonnen, 2011 nach einem beeindruckenden Solo mit einer Minute Vorsprung. Erst Mitte der zweiten Rennstunde kam eine Ausreißergruppe zustande, in welcher Farnese Vini mit drei Fahrern – Luca Ascani, Oscar Gatto und Kevin Hulsmans – den Ton angab. Gert Dockx (Lotto Belisol), Gregor Gazvoda (Ag2r la Mondiale), Michael Mørkøv (Saxo Bank), Nico Sijmens (Cofidis), Sébastien Delfosse (Landbouwkrediet) und Damien Gaudin (Europcar) hießen die Fahrer vier bis neun. Weil das Feld an einem Bahnübergang Halt machen musste, stieg der Vorsprung in Windeseile auf fast sieben Minuten, an der Muur waren es aber schon wieder nur vier. Die Gruppe schrumpfte später auf sechs Fahrer, wobei das Farnese-Trio weiterhin dabei war. Am Paterberg, dem kürzesten, aber steilsten der Anstiege, setzte sich 40 Kilometer vor dem Ziel Gatto ab und versuchte alleine, seine Zeit an der Spitze noch möglichst lange auszudehnen. Cancellara im Pech: Erst Defekt und dann ein Sturz Der erste Angriff eines Favoriten wurde am Taaienberg verzeichnet, Helling Nummer sieben 55 Kilometer vor dem Ziel. Es war Tom Boonen (Omega Pharma-Quick Step), der Stärke demonstrieren wollte, und Sep Vanmarcke (Garmin-Barracuda) war derjenige, der ihm noch am ehesten Paroli bieten konnte. So war es auch schon beim Omloop Het Nieuwsblad, den Vanmarcke überraschend gewonnen hatte. Nach dem Anstieg kamen immer mehr Fahrer wieder heran, Cancellara gehörte zu den ersten. Nach kurzer Zeit ging die Boonen-Gruppe wieder ins Hauptfeld auf. Auf dem bereits erwähnten Paterberg angekommen, hatte Solist Gatto nicht einmal mehr eine halbe Minute Vorsprung auf das Feld, in dem Boonen und Vanmarcke abermals den stärksten Eindruck machten. Gatto konnte seinen Vorsprung nochmals etwas ausbauen, als es direkt danach über den Oude Kwaremont ging. An dieser drittletzten Helling entstand auf Druck von Cancellara eine kleine Gruppe mit ihm, Boonen, Vanmarcke, Filippo Pozzato (Farnese Vini) und Daniel Oss (Liquigas). Dann ereilte den Schweizer großes Pech, wegen einem Platten fiel er weit zurück. Als er dann sein Rad wechseln wollte, kollidierte sogar noch Carlos Barredo (Rabobank) mit ihm und einem Zuschauer. Nach dem Kwaremont wuchs die Gruppe um Boonen wieder etwas an, bis daraus Sylvain Chavanel (Omega Pharma-Quick Step), Dmitriy Muravyev (Astana) und Simon Spilak (Katusha) angriffen. Chavanel und Muravyev schafften es auf dem Knokteberg an die Spitze des Rennens, wo Gattos Flucht unglücklich mit einem Defekt endete. Gut 20 Kilometer vor Schluss lag daher nun das Duo Chavanel/Muravyev in Führung, hinter dem sich wieder ein großes Feld formierte, an das auch Cancellara Anschluss gefunden hatte. Boonen ringt Freire im Sprint nieder – gute Ergebnisse für Eisel und Degenkolb Die letzte Möglichkeit für Angriffe bot sich am Tiegemberg, der sich 15 Kilometer vom Ziel entfernt befand. Dort forcierte Stijn Devolder (Vacansoleil-DCM) das Tempo und auch Pozzato, der E3-Sieger von 2009, attackierte. In der Abfahrt versuchte Vincent Jérôme (Europcar) zu entkommen, aber immer wieder heftete sich Niki Terpstra (Omega Pharma-Quick Step) an ihre Fersen. Der Sieger von Dwars Door Vlaanderen stellte sich ganz in den Dienst Boonens, der sich bereits auf eine Sprintankunft vorbereitete. Zu dieser kam es dann auch, nachdem Chavanel und Muravyev sieben Kilometer vor dem Ende eingeholt wurden. Boonen, der an den Hellingen immer zu den Besten gehörte, hatte noch genug Power, um bei der Ankunft des knapp 50 Fahrer umfassenden Feldes den Spanier Oscar Freire (Katusha) in einem dramatischen Duell niederzukämpfen. Erst das Zielfoto gab Gewissheit über seinen fünften Sieg beim E3 Prijs, obwohl Boonen selbst bei Überquerung der Ziellinie siegesgewiss jubelte und man an Freires Mimik schon seine Niederlage erkennen konnte. Boonen ist nun alleiniger Rekordsieger, hat Rik Van Looy (1964-1966 und 1969) hinter sich gelassen. Platz drei belegte Bernhard Eisel (Sky ProCycling), der bewies, dass er bereit ist für die großen Klassiker, obwohl seine bisherige Saison nur von Helferdiensten für Mark Cavendish geprägt war. Erfreulich aus deutscher Sicht war das Abschneiden John Degenkolbs (Project 1t4i), der nur einen Platz schlechter war als bei Mailand-Sanremo, wo er Fünfter wurde. Zudem hatte sich der 23-Jährige auch während des Rennens immer wieder in der Nähe der Topfavoriten gezeigt. -> Zum Resultat Im letzten Jahr hatte Boonen den E3 Prijs schweren Herzens auslassen müssen, weil dieser damals am Tag direkt vor Gent-Wevelgem stattfand. Vor dem nächsten WorldTour-Rennen ist diesmal ein Tag Pause, am Sonntag geht es dann über elf Hellingen. |
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