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Cancellara setzt bei E3 Harelbeke ein Zeichen für die Ronde
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22.03.2013

Cancellara setzt bei E3 Harelbeke ein Zeichen für die Ronde

Info: E3 HARELBEKE 2013
LiVE-Ticker zum Nachlesen: Flash | Text
Autor: Felix Griep (Werfel)



Harelbeke, 22.03.2013 – Neun Tage vor dem nächsten großen Ziel, das für die Klassikerspezialisten den Namen Ronde van Vlaanderen trägt, hat Fabian Cancellara (RadioShack-Leopard) bei E3 Harelbeke ein deutliches Zeichen gesetzt und nachgewiesen, dass seine Form kaum noch etwas zu wünschen übriglässt. Am Oude Kwaremont machte sich der Schweizer auf zu einer 35 Kilometer langen Alleinfahrt, die an große Triumphe erinnerte, welche er in der Vergangenheit auf diese Weise gefeiert hatte. Vorjahressieger Tom Boonen (Omega Pharma-Quick Step) war als erster Favorit aktiv geworden und belebte mit einer frühen Attacke das Rennen, kam am Ende des Tages aber nicht über Platz sieben hinaus.

Boonen greift erneut schon früh am Taaienberg an
Am heutigen Freitag versammelte sich die Weltelite der Klassikerjäger in Harelbeke zum E3-Preis, einem Rennen, das 2012 den Aufstieg in die WorldTour schaffte und der Startpunkt eines historischen Siegeszuges war. Tom Boonen gewann damals den Sprint des Feldes und räumte danach bei Gent-Wevelgem, Flandern-Rundfahrt und Paris-Roubaix weitere Siege ab, was nie zuvor jemandem gelungen war. Über das Wetter konnte man sich nicht beschweren, die Temperatur lag leicht über fünf Grad und vor allem blieb es trocken. Auch wenn der Wind recht stark wehte, waren es doch bessere Bedingungen als am vergangenen Sonntag bei Mailand-Sanremo oder vor zwei Tagen bei Dwars door Vlaanderen, wo viele starke Fahrer vorsorglich auf einen Start verzichtet hatten. Die erste von fünf Rennstunden verbrachte das Peloton noch geschlossen, erst dann erzielte ein Angriff von Eloy Teruel (Movistar) Wirkung. Der Spanier, Ruslan Tleubayev (Astana), Anders Lund (Saxo-Tinkoff), Wouter Mol (Vacansoleil-DCM), Stefan van Dijk (Accent.jobs) und Koen Barbé (Crelan-Euphony) erarbeiteten sich einen Vorsprung von maximal dreieinhalb Minuten auf das von Omega Pharma-Quick Step angeführte Feld. Am Stationsberg, der siebten von 15 Hellingen, wurden sie nach nur 145 von 211 Kilometern eingeholt. Als nächste Steigung folgte direkt danach der Taaienberg, wo Boonen genau wie 2012 attackierte. 62 Kilometer vor dem Ziel mussten die Favoriten Aufmerksamkeit und Stärke beweisen, um nicht bei einer eventuellen Vorentscheidung ins Abseits zu geraten.

Oude Kwaremont dient Cancellara als Startrampe
Jürgen Roelandts (Lotto Belisol) war der Erste, der auf den Vorstoß des belgischen Meisters reagieren konnte, dann kam Fabian Cancellara (RadioShack-Leopard) mit Matthew Hayman (Sky Procycling) und Zdenek Stybar (Omega Pharma-Quick Step) heran. Als nächste schlossen Edvald Boasson Hagen (Sky Procycling), Daniel Oss (BMC Racing Team) und Sep Vanmarcke (Blanco) auf, wobei Letztgenannter nach kurzer Zeit wieder zurückfiel. Schließlich kamen auch noch Sebastian Langeveld (Orica-GreenEdge), Vincent Jérôme (Eurocpar) und als dritter Omega-Fahrer Stjn Vandenbergh hinzu, was eine zehnköpfige Gruppe ergab. Vermisst wurde der wie schon in Sanremo zu den heißesten Sieganwärtern gezählte Peter Sagan, dessen Cannondale-Mannschaft folglich zum Motor des Feldes wurde und nach knapp zwanzig Kilometern Boonen und Co. stellte. Dies passierte gerade, als die Hellingen 11 bis 13 erreicht wurden, drei der schwersten und innerhalb von nur acht Kilometern gelegen. Am Kapelberg spaltete sich das Feld gleich wieder und nach dem Paterberg bildeten etwa 20 Fahrer die Spitze. Danach zehrte das Kopfsteinpflaster des langen Oude Kwaremont an den Kräften. In diesem Moment fuhr Cancellara nach vorne, legte Meter um Meter zwischen sich und Sagan, hinter dem sich die anderen Favoriten aufreihten. Um den Slowaken bildete sich mit Oss, Langeveld, Sylvain Chavanel (Omega Pharma-Quick Step) und Geraint Thomas (Sky Procycling) eine Verfolgergruppe, die trotz zahlenmäßiger Überlegenheit nichts gegen den Solisten ausrichten konnte.


WorldTour Ranking:
Sagan führt einen Punkt vor E3-Sieger Cancellara


Einzelzeitfahren des Ex-Weltmeisters über 35 Kilometer
Nach fünf Kilometern Alleinfahrt hatte Cancellara eine halbe, nach zehn Kilometern eine volle Minute Vorsprung, während sich noch weiter hinten um Tom Boonen wieder ein Feld formierte. Die beiden letzten Hellingen, Knokteberg und Tiegemberg, änderten nichts am Abstand, der erst danach zur Zehn-Kilometer-Marke auf 40 Sekunden sank und neue Hoffnung bei den Verfolgern aufkommen ließ. Dann allerdings tendierte die Zeitanzeige wieder nach oben und Cancellara kam schlussendlich mit 1:04 Minute Vorsprung ins Ziel, gewann E3 Harelbeke zum dritten Mal nach 2010 und 2011. Am letzten Kilometer griff Oss für Rang zwei an, wurde auf der Linie aber von Sagan abgefangen. Thomas wurde Vierter, Langeveld und Chavanel fehlte die Energie für den Kampf um die verbliebenen Plätze auf dem Podium. Für Boonen war dann, als das Feld 2:15 Minuten nach dem Sieger das Rennen beendete, nur noch der siebte Platz drin. In den Interviews nach Rennende wurde deutlich, dass es für Cancellara nicht einfach nur eine Vorbereitung auf die bevorstehenden Monumente war. Im vergangen Jahr erlebte er mit seinem Schlüsselbeinbruch bei der Flandern-Rundfahrt, wie schnell ein Frühjahr verloren sein kann, und war daher von vornherein mit dem Ziel eines Sieges angetreten, um ein Erfolgserlebnis in der Tasche zu haben. Und dies geht kaum eindrucksvoller, als auf typische Cancellara-Art mit einem langen Soloritt.

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Nur ein Tag Pause, dann findet Sonntag mit Gent-Wevelgem bereits das nächste wichtige Rennen statt, bei dem Sagan oder Boonen eine Antwort auf Cancellaras Demonstration der Stärke geben könnten.





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