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Vanmarcke schlägt Boonen und Flecha - Omloop Het Nieuwsblad weckt Appetit auf die Klassiker
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25.02.2012

Vanmarcke schlägt Boonen und Flecha - Omloop Het Nieuwsblad weckt Appetit auf die Klassiker

Info: Omloop Het Nieuwsblad Elite (1.HC)
Autor: Felix Griep (Werfel)



Gent, 25.02.2012 – Außenseitersiege sind nur sehr schwer vorherzusagen, aber LiVE-Radsport.com Autorin Cofitine hat in der Vorschau zum Omloop Het Nieuwsbald ein gutes Näschen bewiesen. Der zum Geheimtipp auserkorene Sep Vanmarcke (Garmin-Barracuda) fuhr in der Tat ein äußerst starkes Rennen und gewann den ersten Halbklassiker der Saison. Neben Tom Boonen (Omega Pharma-Quick Step) war der 23-jährige Belgier der stärkste Fahrer an den Hellingen und distanzierte zwanzig Kilometer vor dem Ziel mit seiner nicht einzigen Attacke des Tages je einen Helfer von Boonen und Juan Antonio Flecha (Sky ProCycling), die er schließlich im Dreiersprint mit dem richtigen Timing bezwang.

Haller initiiert eine Fluchtgruppe, Boonen die Vorentscheidung
Drei Wochen sind es noch bis zu Mailand-Sanremo, dem ersten Monument der Saison, knapp ein Monat bis zum E3 Prijs, dem Auftakt der Kopsteinpflaster-Rennen. Ab Mitte März beginnt die Saison der Frühjahrsklassiker, für die der Omloop Het Nieuwsbald traditionell der erste Appetitanreger ist. Hätte man angesichts der Kältewelle vom Anfang des Jahres noch befürchten können, dass wie 2004 Schneefall eine Austragung verhindern würde, zeigte sich das Wetter im Start- und Zielort Gent doch ausgesprochen freundlich. Blauer Himmel und angenehme Temperaturen sorgten auch für bessere Verhältnisse als im regnerischen letzten Jahr. Der erste Fahrer, der nach dem Start auf die 200 Kilometer lange Strecke für Unruhe sorgte, war ein Österreicher. Marco Haller (Katusha) wurde nach kurzer Alleinfahrt vor dem Feld wieder eingefangen, blieb aber aggressiv und schaffte es doch, mit David Boucher (FDJ-BigMat), Lieuwe Westra (Vacansoleil-DCM), Sven Vandousselaere (Topsport Vlaanderen), Arnaud Van Groen (Accent Jobs-Willems Veranda’s), Florian Vachon (Bretagne-Schuller) und Davide Ricci Bitti (Farnese Vini) in die Gruppe zu kommen, die zunächst einmal das Renngeschehen bestimmte. Erst 60 Kilometer vor dem Ende richtete sich der Fokus auf das Peloton, denn am Taaienberg, Helling Nummer sechs von zehn, ließ Tom Boonen (Omega Pharma-Quick Step) die Muskeln spielen.

Teamkollegen für Boonen und Flecha in einer Sieben-Mann-Gruppe
Boonen träumt davon, noch ein drittes Mal in Flandern (nach 2005, 2006) oder ein viertes Mal in Roubaix (2005, 2008, 2009) zu triumphieren. Gent-Wevelgem 2011 war aber sein einziger Klassiker-Sieg in den letzten beiden Saisons. Gute Form bewies der 31-jährige schon mit seinem Gesamtsieg bei der Katar-Rundfahrt und stellte am bis zu 15% steilen Taaienberg seine Explosivität zur Schau. Der Erste, der das Hinterrad des Favoriten wiedererlangte, war Sep Vanmarcke (Garmin-Barracuda), der trotzdem noch eher in der Außenseiterrolle blieb. Denn die Gruppe, die sich um ihn und Boonen herum formierte, hatte noch einige große Namen zu bieten. Boonen hatte mit Dries Devenyns sogar einen Helfer an seiner Seite, ebenso wie der letztjährige Zweite und Sieger von 2010 Juan Antonio Flecha (Sky ProCycling) in Matthew Hayman. Thor Hushovd (BMC Racing Team) und Matti Breschel (Rabobank) wahrten ebenfalls den Anschluss – im Gegensatz zum Rest des Feldes, welches durch das erhöhte Tempo, aber auch durch eine Vielzahl an Stürzen, u.a. mit Vorjahressieger Sebastian Langeveld (GreenEdge), und Defekten, wie sie bspw. Philippe Gilbert (BMC Racing Team) erlebte, zerwühlt wurde. Die Boonen-Gruppe lief gut und hatte bald einen Vorsprung von einer Minute auf das erste Verfolgerfeld und holte nach nicht allzu langer Zeit mit Westra und Vandousselaere die letzten beiden der frühen Ausreißer ein.

Vanmarckes Attacken bestimmen das Finale und bringen ihm den Sieg
35 Kilometer vor dem Ziel stellte sich mit dem Molenberg die letzte Helling in den Weg und Vanmarcke bewies, dass er in der Spitzengruppe wohl mit der besten Tagesform gesegnet war. Die eingeholten Ausreißer konnten bei seinem Antritt nicht mehr mithalten, die restlichen Fahrer aus der Boonen-Gruppe waren aber doch noch nicht abzuschütteln. Das änderte sich nur wenige Kilometer später auf der Paddestraat, einer Kopfsteinpflaster-Passage, die Ex-Weltmeister Hushovd und Breschel aus der Verlosung nahm. Vanmarcke sah sich jetzt noch je zwei Fahrern von Omega Pharma und Sky gegenüber, konnte diese Unterlegenheit aber mit einer weiteren beherzten Attacke aus der Welt schaffen. Der Mann des Tages gab bei noch 20 Kilometern Devenyns und Hayman den Rest, so dass nur noch er, Boonen und Flecha übrigblieben. Das kleine Hauptfeld, in dem vor allem BMC noch nicht aufgeben wollte, kam von zwei Minuten noch einmal nah an das Trio heran, lag aber im Ziel doch 25 Sekunden zurück. Das Durchkommen war trotz schrumpfenden Vorsprungs nie ernsthaft in Gefahr und so belauerten sich die Führenden im Finale lange Zeit. Wer dachte, Vanmarcke hätte mit einer wirkungslosen Tempoverschärfung vor der Flamme Rouge wichtige Körner verschossen, unterschätzte den 23-jährigen Belgier, der schon bei der U23-Flandern-Rundfahrt auf dem Podium stand, 2010 Zweiter bei Gent-Wevelgem und 2011 Vierter beim E3 Prijs war. Boonen lancierte vom Hinterrad Flechas den Endspurt, musste sich auf den letzten Metern aber noch von Garmins Toptalent überholen lassen.

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Morgen gibt es mit Kuurne-Brüssel-Kuurne ein weiteres Rennen in Belgien über einige Hellingen. Da die letzte gut 50 Kilometer vor dem Ziel liegt, ist von einer Gruppe bis zum Sprint eines Feldes alles möglich.

Der Omloop der Frauen - von Heike Oberfeuchtner (H.O.)
Die Siegerin des Omloop Het Nieuwsblad der Frauen heißt Loes Gunnewijk. Die 31-jährige Niederländerin schenkte ihrer neuen Mannschaft GreenEdge-AIS den ersten europäischen Sieg, indem sie sich nach 120 Kilometern mit Start und Ziel in Gent gegen ihre Fluchtgefährtin Ellen van Dijk (Specialized-Lululemon) durchsetzte. Die beiden Landsfrauen hatten sich auf der Paddestraat bei ca. 30 noch ausstehenden Kilometern aus einer 12-köpfigen Spitzengruppe abgesetzt. Diese war an der Côte de Trieu nach etwa der Hälfte des Rennens zustandegekommen. Die Deutsche Trixi Worrack, eine Teamkollegin von Van Dijk, gewann 1:10 Minuten zurück den Sprint um Platz drei. Siegerin Gunnewijk lobte im Anschluss den Mannschaftsgeist, der bei GreenEdge-AIS herrsche. Vorjahresgewinnerin Emma Johansson hatte auf den Omloop verzichten müssen, da sie nach einem doppelten Schlüsselbeinbruch nicht rechtzeitig fit wurde.

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