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Lüttich-Bastogne-Lüttich Nibali attackiert, doch Iglinskiy siegt bei Lüttich-Bastogne-Lüttich |
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22.04.2012 | ||
Nibali attackiert, doch Iglinskiy siegt bei Lüttich-Bastogne-LüttichInfo: LIÈGE - BASTOGNE - LIÈGELiVE-Ticker zum Nachlesen: Flash | Text Autor: Felix Griep (Werfel) Ans, 22.04.2012 – Bei „La Doyenne“ Lüttich-Bastogne-Lüttich, dem letzten großen Frühjahrsklassiker, gingen die Favoriten leer aus, weil sie sich 20 Kilometer vor dem Ziel von einem Angriff Vincenzo Nibalis (Liquigas) an der Côte de La Roche aux Faucons überrumpeln ließen. Der Italiener sah eine Weile fast wie der sichere Sieger aus, doch überholte ihn kurz vor der Schlusssteigung in Ans noch der Kasache Maxim Iglinskiy und sorgte für den zweiten Astana-Erfolg in acht Tagen. Beim Amstel Gold Race hatte Enrico Gasparotto triumphiert, der heute aus der ersten Verfolgergruppe Dritter wurde. Geschke als Ausreißer auffällig – bis zu einem Sturz Die Kopfsteinpflaster-Klassiker waren in diesem Jahr trocken verlaufen, bei den Rennen in den Ardennen gab es dagegen recht viel Regen. So auch bei der 98. Austragung von Lüttich-Bastogne-Lüttich, die vor allem in der ersten Hälfte der 257,5 Kilometer immer mal wieder von Schauern heimgesucht wurde. Nach dem üblichen Hin und Her zu Beginn hatte sich nach 40 Kilometern eine Spitzengruppe gebildet, die mit Simon Geschke (Argos-Shimano), Dario Cataldo (Omega Pharma-Quick Step) und Kevin Ista (Accent.jobs-Willems Veranda’s) nur drei Fahrer umfasste. Kurz darauf setzten aber Istas Teamkollege Grégory Habeux, Reinier Honig (Landbouwkrediet) und Alessandro Bazzana (Team Type 1) nach und schlossen sich mit dem ersten Trio zu einer Sechsergruppe zusammen. Geschke wollte das Beste aus der Flucht machen – deren Siegaussichten verschwindend gering waren – und gewann die ersten drei von elf Bergwertungen. Am Fuß der Côte de Stockeu, wo er weitere Punkte hätte sammeln können, kam der Berliner jedoch zu Fall und zog sich Verletzungen im Gesicht zu. Zwar schwang er sich noch einmal auf sein Rennrad, doch die Mitausreißer waren auf und davon und bis ins Ziel wollte er sich dann doch nicht mehr quälen, wobei im weiteren Rennverlauf niemand mehr Punkte sammelte als er schon hatte. Am nächsten Berg, der Côte de la Haute-Levée, war der Rückstand von einst weit über zwölf auf drei Minuten gesunken und es gab neue Angriffe aus dem Feld, obwohl noch 85 Kilometer zu fahren waren. Nibalis Angriff eröffnet das Finale und sorgt für die Vorentscheidung Pierre Rolland (Europcar) hatte den Willen und die Kraft, zur Spitze aufzuschließen, schaffte das gemeinsam mit Vasil Kiryienka (Movistar) und David Le Lay (Europcar) nach nicht allzu langer Zeit. Die Neuen konnten in der Gruppe ein höheres Tempo anschlagen, so dass die früheren Ausreißer nach und nach das Handtuch werfen mussten. Nach der Côte de La Redoute waren nur noch Rolland, Kiryienka und Cataldo übriggeblieben. Im Feld hatte es dort ein paar halbherzige Angriffe gegeben, von einer Vorentscheidung war man aber noch weit entfernt. So war es auch noch 20 Kilometer vor dem Ende, allerdings fehlten die Gebrüder Fränk und Andy Schleck, die 2011 auf dem Podium neben Sieger Philippe Gilbert gestanden hatten, dessen BMC Racing Team für das erhöhte Tempo verantwortlich war, welches die Luxemburger auf dem falschen Fuß erwischte. In der steilen Côte de La Roche aux Faucons sollten nun die Weichen für das Finale gestellt werden. Vincenzo Nibali (Liquigas) attackierte ohne nachzulassen und löste den starken Rolland als Leader ab. Hinter dem Italiener mussten sich viele kleine Grüppchen erst einmal wieder ordnen, was ihm schnell einen Vorsprung von fast einer halben Minute auf die ersten Verfolger bescherte. Diese waren Maxim Iglinskiy (Astana) und Flèche Wallonne-Sieger Joaquin Rodriguez (Katusha). Dahinter vergrößerte sich eine Gruppe um Gilbert, der aber ohne Teamkollegen war und von seinen Begleitern auch keine große Unterstützung bekam. Iglinskiy zieht an Nibali vorbei und holt Astanas zweiten Ardennen-Sieg Sechs Kilometer vor dem Ziel fuhr Iglinskiy Rodriguez ausgerechnet an der Côte de Saint-Nicolas davon, die mit ihren steilen Rampen eigentlich dem Spanier liegen sollte. Doch der wurde gleich auch noch von Daniel Martin (Garmin-Barracuda) und dem immer noch nicht ausgelaugten Rolland überholt. Um den Sieg kämpften aber nur noch zwei Mann: der mutige Angreifer Nibali und sein Verfolger Iglinskiy, der bis zur Tausend-Meter-Marke den Rückstand aufgeholt hatte. Iglinskiy, der bei großen Klassikern bisher nur wenige herausragende Resultate vorweisen konnte (8. Mailand-Sanremo und Flandern-Rundfahrt 2010, 7. Gent-Wevelgem) und bei Amstel Gold Race und Flèche Wallonne zuletzt knapp außerhalb der Top10 ankam, hatte den größten Erfolg seiner Karriere vor Augen und griff sogleich wieder an. Nibali konnte dem am Mittwoch 31 Jahre alt gewordenen Kasachen nichts mehr entgegensetzen und im Ziel mit 21 Sekunden Rückstand nur noch Platz zwei retten. Astana wäre mit Amstel Gold Race-Sieger Enrico Gasparotto auch gut gerüstet gewesen, wäre es zur Ankunft einer Gruppe gekommen, wie der Italiener bewies, als er 36 Sekunden nach seinem Teamkollegen im Sprint eines Dutzends Fahrer um den dritten Platz Thomas Voeckler (Europcar) schlug. Die als Topfavoriten gehandelten Rodriguez (15./+1:00) und Gilbert (16./+1:27) waren nicht einmal mehr in jener Gruppe dabei. -> Zum Resultat |
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