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Gabrovski fährt bei Bergankunft der Türkei-Rundfahrt auf und davon
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24.04.2012

Gabrovski fährt bei Bergankunft der Türkei-Rundfahrt auf und davon

Info: Presidential Cycling Tour of Turkey (2.HC)
Autor: Felix Griep (Werfel)



Elmali, 24.04.2012 – In 47 Jahren hatte es bei der Türkei-Rundfahrt noch nie eine Bergankunft gegeben, auf der 3. Etappe der 48. Tour of Turkey war nun die Zeit für die Premiere gekommen. Man wagte sich gleich an einen mächtig schweren Anstieg, es ging den zehn Kilometer langen und am Ende zehn Prozent steilen Gögübeli Pass empor. Ivaïlo Gabrovski, ein Bulgare in Diensten der türkischen Mannschaft Konya-Torku Seker Spor, hatte mit einer ungewöhnlichen Taktik Erfolg. Während die meisten Fahrer auf das harte Ende warteten, griff er schon sehr früh am Berg an und wurde im Ziel mit einem satten Vorsprung von eineinhalb Minuten belohnt. In der Türkei ist er nicht einmal ein unbekannter Mann.

Von Beginn an bergige Etappe
Nicht nur wegen der Bergankunft war das 151,8 Kilometer lange 3. Teilstück die Königsetappe der Türkei-Rundfahrt. Auf den ersten 30 Kilometern von Alanya aus ins Landesinnere waren bereits rund eintausend Höhenmeter zu überwinden. Dabei wurde eine Bergwertung der 2. Kategorie passiert, wo Alexandre Vinokourov (Astana) und Laszlo Bodrogi (Team Type 1) Reißaus nahmen. Bodrogi hatte es auf den kurz darauf folgenden Turkish Beauty Sprint abgesehen, den er gestern gewonnen hatte, als er mit dem Kasachen auch schon lange in einer Ausreißergruppe fuhr. Obwohl sie drei Mitstreiter hatten, schafften sie es aber nicht bis dorthin, stattdessen gewann Vladimir Isaychev (Katusha) die Prämie und Matteo Fedi (Untensilnord Named) übernahm als Zweiter das Weiße Trikot. Die nächste Gruppe schaffte es dann, sich vom Feld abzusetzen, sie bestand aus Marco Bandiera (Omega Pharma-Quick Step), Tony Hurel (Europcar), Florian Vachon (Bretagne-Schuller), Karol Domagalski (Caja Rural), Leonardo Giordani (Farnese Vini) und Juan Pablo Suarez (Colombia-Coldeportes). Es ging fast durchgängig weiter bergauf und zur Mitte der Etappe gab es einen Anstieg der 1. Kategorie, wo das Feld sich schon vieler Sprinter und anderer bergschwacher Fahrer entledigte. Nach der Abfahrt konnte man auf einer Hochebene etwas durchschnaufen, was Christopher Juul Jensen (Saxo Bank) und Albert Timmer (Argos-Shimano) nicht tun wollten. Ihr Angriff brachte sie aber auch nicht an die Spitzengruppe heran. Die Flucht der sechs Ausreißer, die maximal über fünf Minuten Vorsprung verfügten, endete kurz vor dem Schlussanstieg, wo niemand so recht wusste, was zu erwarten war.

„Der frühe Vogel fängt den Wurm“
Der lange Schlussanstieg begann noch etwas leichter mit vier bis fünf Prozent, wurde dann allmählich schwerer und „gipfelte“ auf den letzten drei Kilometern mit circa zehn Prozent Steigung. Der Fokus vieler Bergfahrer lag wohl auf diesem Schlussteil des Berges, weshalb es niemanden ernsthaft kümmerte, als acht Kilometer vor Schluss Ivaïlo Gabrovski (Konya-Torku Seker Spor) davonfuhr. Man dachte sich sicher, den Bulgaren würde man schon irgendwann wieder sehen. Der 34-Jährige brach aber nicht ein, baute seinen Vorsprung dagegen immer weiter aus. Im Ziel hatte er sogar rund eineinhalb Minuten Vorsprung auf Alexandr Dyachenko (Astana), Danail Andonov Petrov (Caja Rural) und Adrian Palomares (Andalucia). Die hatten Romain Bardet (Ag2r La Mondiale) noch überholt, der sich als Erster auf die Verfolgung des Angreifers begeben hatte und am Ende 1:51 Minute verlor. Sechster wurde mit 2:13 Minuten Rückstand Alexander Efimkin (Team Type 1), der 2011 Gesamtsieger war. Angesichts des großen Vorsprungs – in der Gesamtwertung liegt der Zweite Dyachenko inklusive Zeitbonifikationen 1:33 Minute zurück – muss man sich fragen, ob Gabrovski noch einholbar ist. Einerseits ist sein türkisches Continental Team der Stärke anderer Mannschaften wohl kaum gewachsen, doch verfügt Gabrovski selbst über einige Erfahrung in solchen Situationen, wenn auch auf einem niedrigeren Level. Der vielfache Landesmeister ist fünffacher Sieger der Bulgarien-Rundfahrt und gewann 2007 sogar schon einmal die Tour of Turkey. Damals, als das Rennen noch zur Kategorie 2.2 gehörte und damit natürlich schwächer besetzt war, holte er auf der vorletzten Etappe mit einem Solo mehr als zwei Minuten Vorsprung, die ihm den Sieg brachten.

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Auf der 4. Etappe sind die Anstiege wieder deutlich kleiner, der letzte Stich befindet sich aber nur rund drei Kilometer vor dem Ziel. Eine Sprintankunft ist dennoch wahrscheinlich, würde allerdings ohne André Schulze (NetApp) stattfinden. Der Fünfte der 2. Etappe trat schon vor dem heutigen Start die Heimreise an, er wurde zum zweiten Mal Vater.





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Foto: Sabine Jacob, www.eventfoto-jacob.de

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