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Discovery Channel wird nicht ausgeschlossen - eine neue Chance für Jan Ullrich und Co?

12.01.2007

Discovery Channel wird nicht ausgeschlossen - eine neue Chance für Jan Ullrich und Co?

Autor: Jannes Wellnitz (Jayjay)

Gestern tagte die IPCT (International Professionnal Cycling Teams) in Brüssel, um die Entscheidung zu treffen, ob Discovery Channel weiterhin ausgeschlossen bleibt aus der Vereinigung, aus der das Team fast einstimmig im Dezember ausgeschlossen worden war. Außer Francaise des Jeux sind alle Pro Tour Teams in dieser Organisation vereinigt. Discovery Channel wurde ausgeschlossen, weil sie Ivan Basso verpflichtet haben, der wie Jan Ullrich in den Dopingfall Fuentes verstrickt ist. Durch die Verpflichtung verstößt das Team gegen den selbst auferlegten Ethik Code der Teams.

Die IPCT entschieden gestern mit 8:7 Stimmen, mit dem knappst möglichen Ergebnis, gegen den weiteren Ausschluss von Discovery Channel. Diese Entscheidung ist ein Schritt rückwärts im Kampf gegen Doping im Radsport. Der Ausschluss hätte zwar keinen Startverbot mit sich gezogen, wäre aber ein klares Zeichen, gegen die Methoden von Discovery Channel gewesen. Die deutschen Teams Gerolsteiner und Team T-Mobile hatten für den Ausschluss gestimmt und waren dementsprechend enttäuscht von der Entscheidung der IPCT. "Das ist ein Rückschritt im Anti-Doping-Kampf", sagte Christian Frommert, Kommunikationschef des T-Mobile-Teams im Trainingslager auf Mallorca. Sein Team war in der vergangenen Woche selbst in die Kritik geraten, da T-Mobile dem Fahrer Valverde anscheinend ein Angebot gemacht hatte, obwohl sein Name auch immer wieder auftauchte, wenn es um die Fahrer geht, die in den Fuentes Skandal verwickelt sein können. Die Verpflichtung scheint mittlerweile aber, zumindest für dieses Jahr, ausgeschlossen zu sein.

Welche Folgen diese Entscheidung für den Radsport bzw. die Teams und die, in den Fuentes Skandal involvierten, Fahrer hat, ist noch nicht genau abzusehen. Es wird aber vermutet, dass diese Entscheidung wegweisend für diese Fahrer sein wird, da sie, wie auch Basso, Verträge in Pro Tour Teams unterschreiben können, ohne Konsequenzen fürchten zu müssen. Voraussetzung dafür ist, dass sie von ihren Landesverbänden freigesprochen wurden.

Jan Ullrich ist noch nicht freigesprochen vom Schweizer Verband, hat noch keine neue Lizenz, nach seinem Austritt aus dem Schweizer Verband, und kann somit noch bei keinem Team unterschreiben. Sein Management betont aber immer wieder, dass es einige Angebote, sowohl von Ländern für eine Lizenz, als auch von Teams für ein neues Engagement, gibt. Zuletzt war das italienische Team Aqua e Sapone im Gespräch, aber mit der neusten Entscheidung der IPCT, besteht auch die Möglichkeit, dass Ullrich sich einem Pro Tour Team anschließen wird, um die wichtigen Rennen des Jahres zu bestreiten. Mit ihm gibt es noch einige weitere Fahrer, die derzeit ohne Team sind, wie z.B. Jörg Jaksche und Oscar Sevilla, den Ullrich scheinbar in seinem neuen Team haben möchte.

Die Radsport Fans reagieren unterschiedlich: Einige nehmen die Neuigkeiten mit Unverständnis gegenüber den Teams auf, andere freuen sich, dass die nicht verurteilten Fahrer wieder starten dürfen und dies auch von den Pro Tour Teams akzeptiert wird. Die Diskussionen, die durch diese Entscheidung angeheizt werden, werden weitergehen, vor allem da sich nicht einmal die Pro Tour Teams einig sind, in der Frage, wie mit den beschuldigten Fahrern umgegangen wird. Sicher ist nur, dass der Anti-Doping Kampf, der im Sommer durch die Aufdeckung des Fuentes Skandals angetrieben wurde, immer mehr wie eine Luftblase zu zerplatzen droht.