Freire gelingt erneuter Coup bei Mailand - San Remo

Info: MILANO - SANREMO
Autor: Claudio Edelmann
Ranking zu: Gesamtweltrangliste

Auch in diesem Jahr heißt der Sieger von Mailand - San Remo wie schon 2004 Oscar Freire. In einem fulminanten Rennen, bei dem es zahlreiche, teils schwere Stürze gab, setzte sich der Spanier vor Allan Davis (DSC) und Tom Boonen (QST) durch. Wie war es zu diesem Sprint gekommen?...

Zunächst bildete sich bei km 84 eine 6-köpfige Spitzengruppe, nach dem zuvor zahlreiche Fahrer vergeblich versuchten sich vom Peloton abzusetzen. Folgende Fahrer schafften es weg zu kommen:
Koen de Kort (Astana), Emanuele Sella (Panaria), Roberto Traficante (Lpr) Pavel Brutt (Tinkoff), Andrei Kunitski (Acqua e Sapone) und Aitor Hernandez (Euskaltel).

Die 6 harmonierten sehr gut und fuhren einen maximalen Vorsprung von knapp über 8min heraus. Im Feld waren es sowohl Liquigas, als auch das deutsch-italienische Team Milram, die für die Nachführarbeit sorgten. Diese zeigte dann auch schon bald ein wenig Wirkung, zuerst war es Roberto Trafficante (LPR), der aus der Spitze zurückfiel und kurz darauf völlig endkräftet das Rennen aufgab.
Nach und nach schmolz der Abstand zwischen Feld und Spitze...noch 90km bis ins Ziel, und nur noch 6.50 für die 5 tapferen Fahrer vorne...

Nun war es auch Lampre die das Tempo im Feld machten, es war nun allen klar das es bald um die Spitzenreiter geschehen sein wird...aber noch hatten sie 4min. Als nächstes zeigte die kontrollierte Arbeit der Sprinterteams Wirkung bei Koen de Kort (Astana), er fiel nun als nächster Fahrer aus der Spitze zurück, wenige km später konnte dann auch Manuele Sella (Panaria) das Tempo nicht mehr halten, somit waren es also nur noch 3 Mann, die verzweifelt um jede Sekunde kämpften...
Im Feld begannen jetzt auch die Positionskämpfe, hektisch wurde um einen vorderen Platz im Peloton gekämpft...noch 40 km bis ins Ziel, es ging hinauf zum "Capo Berta"!
Sekunde um Sekunde verloren Brutt, Kunitski und Hernandez, nur noch knapp 1 min.

Dann kam es zu einem zunächst schlimm aussehenden Sturz: David Kopp vom Team Gerolsteiner war unglücklich gemeinsam mit Fabian Wegmann, ebenfalls GST, gestürzt. Währendessen Wegmann weiterfuhr, blieb Kopp mit blutigen Verletzungen am Kopf liegen, allerdings war er glücklicherweise bei Bewusstsein, wie sich später herausstellen sollte hatte Kopp noch einmal Glück im Unglück. Zurück zum Rennen...

Noch wenige Sekunden verblieben für die 3 Führenden, im Feld ging es jetzt heiß her, ein Trio konnte sich absetzen: Moletta (GST), Pellizotti (LIQ) und Popovych (DSC). Die 3 konnten die ehemalige Spitzengruppe zunächst stellen, bis es dann erneut eine Hiobsbotschaft für Gerolsteiner gab: Sturz von Andrea Moletta! Er prallte mit voller Wucht gegen einen Mast, das sah alles andere als gut aus...was ein schwarzer Tag für die Sprudeltruppe...Erste Diagnose: Beinbruch.
Nun also die Etappensieger von Paris - Nizza, Popovych und Pellizotti alleine vor dem heranjagenden Feld, in dem Quickstep die Initiative übernahm...
Eine kleine Gruppe mit 8 Fahrern schloss nun zu den beiden Führenden auf, mit dabei Matze Kessler (AST) und der zuletzt starke Riccardo Ricco (SDV). Popovych, der sich kurzzeitig am Poggio absetzen konnte, musste seiner Flucht Tribut zollen und fiel wie auch Pellizotti zurück. Es waren nun Ricardo Ricco und Phillipe Gilbert (FDJ) die gut 10sek vor dem Feld mit allen Favoriten lagen, wagemutig stürzten sie sich in die Abfahrt doch der Vorsprung wurde immer kleiner und so wurden auch sie kassiert, es kam also zum erwarteten Sprint...

Milram mit 4 Mann ganz vorne, Zabel zieht für Petacchi an, dahinter kommen Freire und Davis, auch Tom Boonen und McEwen dabei, Alessandro Petacchi geht zu früh in den Wind, souverän gewinnt Oscar Freire vor dem überraschend starken Allan Davis (DSC), 3. wird der ebenfalls sehr gut aufgelegte Tom Boonen, vor Robbie McEwen und Stuart O´Grady. Für Milram am Ende ein enttäuschendes Ergebnis, Platz 6 für Ete Zabel und Platz 8 für den außer Form scheinenden Petacchi, der wohl einfach nicht mehr die Spritzigkeit früherer Tage besitzt, um solch ein langes Rennen zu gewinnen...

Erneut also ein klasse Rennen, das mit Oscar Freire einen verdienten Sieger fand. Das Team Gerolsteiner erwischte einen rabenschwarzen Tag, wobei T-Mobile zwar am Ende nicht ganz vorne landen konnte, allerdings mit 4 Mann in der ersten Gruppe vertreten war...

->Resultat
->Live-Bericht zum Nachlesen

LiVE-CUP 2007:

Jayjay gewinnt mit über einem Punkt Vorsprung Mailand - San Remo und geht somit auch in der Gesamtwertung mit nun 402 Punkten in Führung.
Seine Siegesgaranten waren ein hoher Zeitfaktor, die richtige Antwort bei der Bonusfrage, Freire als Siegtipp und Boonen als Platzierungstipp richtig getippt, dazu mit Petacchi und McEwen zwei weitere Fahrer unter den Top10.

Für Jayjay ist es der 2. Saisonsieg, nachdem er bereits die 6. Etappe bei Paris-Nizza gewonnen hatte und die Rundfahrt auf dem 4. Platz beendet hatte.
Somit ist es der bereits 5. Erfolg in der Karriere von Jayjay, der letztes Jahr 2 Etappensiege und die Gesamtwertung der Tour de France gewonnen hatte.
Nach diesem erfoglreichen Saisoneinstand zählt Jayjay zu den großen Favoriten für die Ardennen-Klassiker, welche er letztes Jahr wegen einer Verletzungspause verpasst hatte.

Die weiteren Plätze auf dem Podium belegten Hincapie und Keta; Titelverteidiger Links2003 erreichte einen passablen 5. Platz.

Das nächste Rennen im Rahmen des Tippspiels findet am 31.03. statt:
Der E3 Prijs Vlaanderen und das Critérium International stehen dann auf dem Programm.