Vicioso führt Vorentscheidung herbei

Info: VUELTA CICLISTA AL PAIS VASCO

Zwei Tage vor seinem 30. Geburtstag hat Angel Vicioso bei der Baskenland-Rundfahrt zum großen Schlag ausgeholt: Der Lokalmatador vom spanischen Zweitligisten Relax setzte sich beim dritten Teilstück im Sprint eines Spitzenquintetts durch und übernahm zugleich das Führungstrikot.

Nach 173,5 km zwischen Karrantza und Vitoria-Gasteiz blieben für Lampre-Profi Patxi Vila und Iker Camaño (Saunier Duval) die Plätze zwei und drei. Der Berliner Jens Voigt (CSC) erreichte das Ziel noch vor der zweiten Gruppe mit dem T-Mobile-Quartett Michael Rogers, Patrik Sinkewitz, Serhiy Honchar und Michael Barry (+ 2:39 Minuten) als Neunter.

"Der Renntag hat für uns nicht gerade verheißungsvoll begonnen. Nach einer sehr schnellen ersten Stunde sind Giuseppe Guerini und Adam Hansen ausgestiegen. Auf der anderen Seite zeigen unsere Kapitäne Michael und Patrik eine gute Form und sammeln weitere Rennkilometer für die Ardennenklassiker", sagte der Sportliche Leiter der Magenta-Equipe, Valerio Piva.

Einen exzellenten Tag erwischte hingegen Vicioso, der nach seinem ersten Saisonsieg überraschend deutlich das Klassement vor dem Niederländer Bram Tankink (Quick Step/+ 2:00) und Juan José Cobo (Saunier Duval/+ 2:14) anführt. Vicioso: "Zunächst habe ich nur auf den Tagessieg spekuliert. Ich hätte nicht gedacht, dass die Verfolger uns mit so einem großen Vorsprung ins Ziel kommen lassen. Jetzt schaue ich von Tag zu Tag."

Guerini und Hansen geben auf
Zur "Halbzeit" des fünften ProTour-Rennens des Jahres nahmen am Mittwoch noch 175 Radprofis den welligen Tagesabschnitt unter die Räder. Verabschiedet von der Baskenland-Runde hatte sich derweil Gerolsteiner-Profi Stefan Schumacher, der ein Start beim Halbklassiker Gent-Wevelgem bevorzugte.

Mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 47 km/h raste der Tross über die ersten der zahlreichen Anstiege. Insgesamt sechs Bergwertungen waren darunter. Zu viel für die angeschlagenen Magenta-Fahrer Giuseppe Guerini und Adam Hansen.

"Giuseppe ist geschwächt aus der Settimana Coppi e Bartali gekommen und kam bei den beiden ersten schweren Etappen nicht in Tritt. Adam verletzte sich gestern bei einem Sturz am Fuß und gab schließlich wegen zu großer Schmerzen auf", erklärte Piva.

Das Peloton drosselte später das Tempo, was die Ausreißer auf den Plan rief. Nach rund 100 km löste sich dann eine zunächst acht Fahrer große Gruppe um Vicioso, die das Hauptfeld schnell distanzierte.

Als ihr Vorsprung im Finale nicht deutlich abnahm, merkten Tankink und Vicioso, dass auch die Gesamtwertung plötzlich interessant wurde und drückten gemeinsam aufs Tempo. Vicicoso hatte schließlich die größten Reserven und sprintete mit zwei Radlängen Vorsprung zum Sieg.

Die Berge fehlen auch am Donnerstag nicht im Streckenprofil der nordspanischen Rundfahrt. Von Vitoria-Gasteiz führt der Kurs des vierten Abschnitts über sechs Bergwertungen und 176 km nach Lekunberri. (Quelle: T-Mobile)

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