Arndt verliert Gelbes Trikot an Ljungskog

Eine Achterbahn der Gefühle durchlebte das T-Mobile Team am neunten Renntag der Tour de l’Aude. Während Judith Arndt bei der ersten Halbetape die Konkurrenz im Griff hatte, die Etappe gewann und einigen Konkurrentinnen um den Gesamtsieg wertvolle Zeit abnahm, verlor sie auf dem zweiten Teilstück ihre Gesamtführung an Susanne Ljungskog (Flexpoint). Vor der Finaletappe am Sonntag liegt Judith Arndt (+0:55) jetzt hinter Trixi Worrack (Equipe Nürnberger/(+0:11) auf Rang drei.

1. Halbetappe: Judith Arndt gewinnt in "Gelb"
Beim dem Teilstück von Quillan nach Axat setzten sich am zweiten Berg des Tages - dem Col de la Saint Louis -fünf Fahrerinnen ab. Neben den drei Bestplatzierten in der Gesamtwertung Arndt, Ljungskog (Flexpoint) und Worrack (Equipe Nürnberger) vervollständigten noch Claudia Häusler (Equipe Nürnberger) und Fabiana Luperini (Menikini) das Quintett.

Doch auf der Abfahrt verkleinerte sich die Gruppe. In den engen Kurven wurden Luperini und Häusler abgehängt. Und so bog nach 55 Rennkilometern ein Spitzentrio auf die Zielgerade in Axat. Judith Arndt ließ ihren Konkurrentinnen keine Chance. Sie gewann vor Susanne Ljungskog und Trixi Worrack. 38 Sekunden später kamen die weiteren Favoritinnen ins Ziel. Durch die Zeitbonifikation für ihren Sieg baute Arndt ihren Vorsprung vor Ljungskog um weitere zwei Sekunden aus.

-> Resultat Etappe 8a

2. Halbetappe: Ljungskog übernimmt Führung in der Gesamtwertung
Am Nachmittag stand eine weitere schwere Bergetappe auf dem Programm. Über 62 Kilometer und einen Anstieg der Hors Kategorie führte die Strecke von Axat nach Quillan. Gleich nach dem Start mussten die Fahrer eine lange Steigung zum Col du Garavel hinauf klettern. Durch die zahlreichen Attacken riss das Feld früh auseinander.

Den Gipfel in 1256 Meter Höhe erreichte Amber Neben (Flexpoint) als Erste. Dahinter ein Duo der Equipe Nürnberger mit Trixi Worrack und Claudia Häusler. Dem folgte wieder ein Grüppchen mit zwei Fahrerinnen: Susanne Ljungskog (Flexpoint) und Nicole Brändli (Bigla). Erst dann kam Judith Arndt an deren Hinterrad sich die Italienerin Fabiana Luperini (Menikini) geklemmt hatte. "Der Einstieg unten am Berg war sehr steil, und da konnte Judith nicht bei allen Attacken mitgehen", sagte die Sportliche Leiterin des T-Mobile Team Anna Wilson.

Obwohl Amber Neben an der Spitze fuhr, wartete sie auf ihre Teamkollegin Susanne Ljungskog, die im Gesamtklassement nur knapp 20 Sekunden hinter Arndt lag. Zu zweit wollten sie den Vorsprung gegenüber dem zurückliegenden Gelben Trikot ausbauen. Durch diesen taktischen Schachzug übernahmen das deutsche "Tandem" Häusler und Worrack die Führung. Arndt hatte auf der Abfahrt - wie auch schon in den Etappen zuvor - Luperini abgehängt und musste als Solistin den Führenden hinterher jagen. Um nicht alleine gegen die Konkurrenz und den Wind zu kämpfen, wartete sie rund 15 Kilometer vor dem Ziel auf ihre Mannschaftskolleginnen Kim Anderson und Linda Villumsen.

An der Spitze hatte Worrack mittlerweile ihre Teamkollegin Häusler "verloren" und jagte Solo in Richtung Finish. Mit 15 Sekunden Rückstand überquerten Ljungskog, Brändli und Häusler die Ziellinie. Obwohl das T-Mobile Trio den Rückstand von zwischenzeitlich mehr als 2 Minuten und 40 Sekunden auf eine 1:31 Minuten runterdrückte, musste Arndt ihr Gelbes Trikot an Susanne Ljungskog abgeben. "Natürlich sind wir enttäuscht. Aber es war diesmal halt nicht unser Rennen", sagte Anna Wilson im Ziel.

-> Resultat Etappe 8b

Die Möglichkeiten, auf der Schlussetappe rund um Limoux die verlorene Zeit aufzuholen, sind nicht sehr groß. "Wir haben eine kleine Chance, aber der Finalabschnitt ist zum Ziel hin sehr flach und es bieten sich nur wenig Möglichkeiten, wirkungsvolle Attacken zu fahren", sagte Anna Wilson. "Wir werden aber alles versuchen, um uns das Gelbe Trikot zurück zu holen. (db/TMO)