<< älterer Bericht  | zurück zur News |  neuerer Bericht >>
Start > Tour de Suisse
Patrick Sala aus Meiringen zur Tour de Suisse
Suchen Tour de Suisse Forum  Tour de Suisse Forum  Tour de Suisse
04.06.2007

Patrick Sala aus Meiringen zur Tour de Suisse

Info: Tour de Suisse
Autor: Christian Iseli

Als Elitefahrer steht der Meiringer Patrick Sala in seiner neunten Rennsaison. Die zehnte soll eine Profisaison werden. Deshalb hat er sich zum Ziel gesteckt, einen Pro-Tour-Vertrag mit einem ausländischen Team abschliessen zu können. Der 25-Jährige freut sich auf die Schweizermeisterschaft und natürlich auf die Etappenankunft der Tour de Suisse im Sommer 2007.

«Ich war schon immer ein Wettkampftyp», bemerkt Patrick Sala. Aus dem anfänglichen Bike-Konditionstraining für das Ski Alpin Kader wurde schon bald mehr und der Meiringer betätigte sich beim Veloclub Meiringen-Brienz aktiv. Er fuhr an der Clubmeisterschaft mit und löste eine Juniorenlizenz bei Swiss Cycling. «Es hat mir den Ärmel reingezogen», erinnert sich Sala. Inzwischen hat der 25-Jährige bereits seine neunte Saison auf dem Buckel. Und sein Ziel – ein Profi-Radrennfahrer zu werden – rückt für den Elitefahrer immer näher. «Ich möchte für die nächste Saison einen Profivertrag und werde entsprechend noch härter daraufhin arbeiten.» Spätestens an der Schweizermeisterschaft vom 27. Juni (Zeitfahren) und 1. Juli (Strassenrennen) gilt es für den Fahrer des Team Megabike mehr als ernst. An der Franche-Comté im Elsass, einer Nachwuchsrundfahrt über vier Tage, hat Sala eine wichtige Leaderrolle in seinem Team inne.

Alexander Winokurow
Dass die Tour de Suisse ins Oberhasli kommt, freut Patrick Sala sehr. Wer die Favoritenrolle einnehmen werde, sei schwierig abzuschätzen. «Zum Teil kommen die Teams direkt vom Giro d'Italia. Das heisst, sie sind entweder noch topfit oder schon müde in den Beinen.» Die Königsetappe führt den Tross über den Furka-, Susten- und auf den Grimselpass. «Die Entscheidung der diesjährigen Tour de Suisse wird ganz sicher im Hasli fallen», so Sala. Als Hauptaspirant tippt er auf den Kasachen Alexander Winokurow – der für das schweizerisch-kasachische Team Astana fährt. «Er wird auch an der Tour de France dabeisein, wie viele andere auch», weiss Sala. Denn in den vergangenen Jahren habe sich die Tour de Suisse als die ideale Vorbereitung für die Königin aller Radrundfahrten – die Tour de France – bestätigt. «Jetzt kommt es natürlich ganz darauf an, welche Ambitionen die Fahrer in Frankreich haben. Wenn sie die Tour de France gewinnen wollen, werden sie an der Tour de Suisse sicher nicht Vollgas fahren.» Dies wiederrum käme auf die Ausrichtung der Teams an – welche Ziele sie sich für eine Rundfahrt gesetzt haben. «Fährt man auf das Gesamtklassement oder auf Etappensiege? Das sind die grundlegenden Strategien, die zuerst ausgemacht werden müssen.» Nimmt eine Mannschaft das Gesamtklassement in Angriff, braucht es einen Leader, am besten einen Allrounder. Der benötigt jedoch die Hilfe von Mannschaftshelfern, «damit er weniger Kraft verschwendet, und frisch in den Finish gehen kann». Aus Schweizer Sicht sieht Patrick Sala Hubert Schwab von der Quickstep-Mannschaft als einzigen Schweizer Topfahrer an der Tour de Suisse.

Suboptimale Nachwuchssituation
Die Nachwuchssituation in der Schweiz schätzt Sala als suboptimal ein. «Und ehrlich gesagt verstehe ich die Eltern, wenn sie nach den zahlreichen Dopingskandalen ihre Kinder nicht in diesem Sport fördern wollen.» Zudem sei das Freizeitangebot je länger je vielfältiger geworden. Sala hofft auf eine Trendwende – hofft, dass der Radsport wieder in ein gutes Licht – ein sauberes – gerückt werden kann. «Kantone wie Basel oder Aargau sind da sehr fortschrittlich, haben gute Projekte aufgezogen», weiss der Hasler. Auch den Kanton Bern mit der Kantonalauswahl kann er loben. «Aber im Vergleich mit Frankreich hinken wir natürlich immer noch hinterher. Dort fängt die Förderung quasi auf Gemeindeebene an.» Die Tour de Suisse wird sicher anders werden ohne das Phonak-Team. «Für die Nachwuchsfahrer ist es natürlich schade, dass unser einziges Schweizer Team nicht mehr existiert. Nun müssen die jungen Fahrer im Ausland den Schritt zum Profi wagen.» Andererseits lag die Auflösung des Teams nach den Dopingfällen auf der Hand. «Komischerweise ist Phonak die einzige Mannschaft, die nach solchen Geschichten wirklich ihre Konsequenzen zog. Es gibt Teams, die nach ähnlichen Fällen nach wie vor existieren und weiterfahren.»

In diesem Jahr wird Patrick Sala die Ankunft der Tour de Suisse auf dem Grimselpass nur als Zuschauer betrachten können. Es ist zu hoffen, dass der Hasler seinen Weg geht und vielleicht schon 2008 selbst an der Tour de Suisse mitfahren kann. (Christian Iseli, Jungfrau-Zeitung)


Etappenankunft Tour de Suisse
In neun Tagen führt die Tour de Suisse von Olten nach Bern. Zwei von dieser Etappen führen am 22. und 23. Juni durch das Oberhasli. Die Königsetappe startet dabei in Ulrichen und führt über den Furka-, Susten- und den Grimselpass. Während den 125,7 Kilometern müssen 4000 Höhenmeter überwindet werden. Drei der acht höchsten je an einer Tour de Suisse überquerten Pässe werden also an einem Tag bezwungen. Und seit sechs Jahren wird erstmals wieder eine Pass-Ankunft realisiert. Auf der achten Etappe von Innertkirchen nach Schwarzsee wartet kein schwieriger Kurs auf die Fahrer. Das coupierte Gelände mit stetigem Auf und Ab wird dennoch nicht ausschliesslich auf die Sprinter zugeschnitten sein. (ci)




Patrick Sala
Der Meiringer Elitefahrer Patrick Sala freut sich auf die Etappenankunft der Tour de Suisse 2007 auf dem Grimselpass.

Zum Seitenanfang von für Patrick Sala aus Meiringen zur Tour de Suisse



Radsportnews auf Twitter - Radsport, Cycling, Radrennen live