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Moreau gewinnt und übernimmt gelbes Trikot in Saint-Etienne
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12.06.2007

Moreau gewinnt und übernimmt gelbes Trikot in Saint-Etienne

Info: CRITÉRIUM DU DAUPHINÉ LIBÉRÉ
Autor: Henning Witteborg
Ranking zu: Gesamtweltrangliste

Christophe Moreau, der bereits ein Mal die Dauphiné Libéré gewinnen konnte, hat heute auf einer mittelschweren Etappe den Sprintern die Chancen auf einen erneuten Massensprint genommen und so früh für einen Angriff auf das Gesamtklassement gesorgt.

Die heutige Etappe war im Umfeld und auch unter den Profis sehr verschieden eingeschätzt worden, zum einen als Sprintankunft, zum anderen auch als Möglichkeit für Ausreisser. Gleich zu Beginn mit dem offiziellen Start attackierte der Franzose Sylvain Calzati von Ag2r. Dieser nutzt gleich die Steigung zu Beginn zum Col de la Gachet, einem Berg der dritten Kategorie, um sich einen Vorsprung von ca. zwei Minuten zu erarbeiten. Das gab ihm die Chance seinen Kontostand von bisher einem Punkt, den er sich gestern am ersten Berg als Fünfter sich geholt hatte, um weitere sieben Zähler aufzustocken. Hinter ihm fuhren Verdugo, Delage, De Groot und Pereiro (in der Reihenfolge) über den Zielstrich am Gipfel. Hinter Verdugo und Delage bildete sich eine Verfolgergruppe mit Kuschynski und Voeckler, die aber allesamt, so wie auch der Spitzenreiter Calzati, vom Feld wieder eingeholt wurden.
Nach etwa 42 Kilometern war es dann wieder Aleksandr Kuschynski von Liquigas, der zusammen mit Jérôme Pineau von Bouygues Telecom sich vom Feld löste, diesmal auch mit Erfolg. Das Feld sah in den Ausreissern keinerlei Gefahr und ließ das Duo schnell ziehen, sodass dieses nach 62 Kilometern sich einen Vorsprung von fünf Minuten erarbeitet hatte. In der Folgezeit übernahm wie schon am gestrigen Tag Cofidis um den Gesamtleader Bradley Wiggins die Arbeit und verringerte den Vorsprung wieder allmählich.

Nach 100 Kilometern stand dann die Côte des Chamble an, ein Berg der vierten Kategorie, an dem Pineau sich die Punkte vor seinem Fluchtkollegen sicherte, allerdings lieferten sich die beiden Spitzenreiter keinen Kampf um die Zähler bzw. die damit verbundenen Geldprämien. Aus dem Feld heraus aber sicherte sich der in dieser Spezialwertung ambitionierte Sylvain Chavanel noch einen Punkt. Ab da an wurde die Strecke immer hügeliger, was dem Duo an der Spitze Probleme bereitete und sie so von ihrem Vorsprung eine Menge einbüßten. Als es dann zur letzten Erhebung des Tages hinauf ging, die nicht mit dem Bergpreis der dritten Kategorie 29 Kilometer vor dem Ziel bewältigt sein würde, gab es dann aus dem Peloton heraus auch gleich die ersten Attacken. Preben Van Hecke von Predictor-Lotto und Kevin Seeldraeyers von Quick Step konnten sich zunächst vom Feld entfernen, das nun total auseinanderfiel, da Cofidis und Gerolsteiner das Tempo nicht mehr kontrollieren konnten. Während das Spitzenduo vorne weiter an Zeit auf die Verfolger verlor, gingen im Feld immer mehr Attacken, doch die dabei entstandenen Gruppen neutralisierten sich gegenseitig, sodass zunächst nur José Antonio Redondo zum Verfolgerduo Seeldraeyers/Van Hecke aufschließen konnte. Wenig später gesellte sich dann auch zur Überraschung vieler Christophe Moreau zu der Gruppe hinzu und zog das Tempo nochmals stark an, sodass der Belgier Van Hecke reissen lassen musste. An der letzten Bergwertung, die Pineau für sich entschied, hatten die Spitzenreiter noch einen Vorsprung von knapp einer Minute zu den Verfolgern, von denen der letztjährige Bergkönig Moreau als Dritter über die Linie am Gipfel der Côte de Saint-Romain-les-Atheux fuhr und sich so noch drei Punkte gutschrieben ließ. Während das Trio zu den Spitzenreitern aufschloss und sich so eine Fünfergruppe bildete, setzte sich noch ein Verfolgerduo mit Zandio und Botachrov ab, welches zwischenzeitlich mal auf 20 Sekunden an die Spitze herankam, aber schlussendlich doch vom Feld geschluckt wurden.
25 Kilometer vor dem Ziel betrug die Lücke zwischen dem Feld mit dem Gesamtführenden Wiggins und der Gruppe um Moreau, der nur neun Sekunden Rückstand im Gesamtklassement hatte, eine knappe Minute und trotz der Arbeit von Caisse d’Epargne, Gerolsteiner und Crédit Agricole wurde dieser Abstand kaum geringer. Moreau erwies sich wenige Wochen vor der in London beginnenden Tour de France auf den folgenden Kilometern sehr tempostark und machte den Großteil der Führungsarbeit bei den Spitzenreitern, was zur Folge hatte, dass die ersten Ausreisser des Tages, Kuschynski und Pineau, zurückfielen und auch bald vom jagenden Feld eingeholt wurden. Vorne schaltete sich nun auch Seeldraeyers mit in die Arbeit ein, der zuvor, wahrscheinlich mit einem Verweis auf seinen Kapitän Boonen, sich zurückgehalten hatte. Redondo, der seit Moreau zu der Gruppe hinzugestoßen war auch keine Führung machte, weigerte sich jedoch weiterhin Tempo zu machen und so dem Franzosen einen Vorteil gegenüber seinen Kapitänen Vinokourov und Kashechkin zu verschaffen. In den 14 Kilometern Abfahrt zum Ziel erwischte dann Seeldraeyers mit einem Kettenriss ein Missgeschick, welches ihm all seine Hoffnungen auf einen eventuellen Etappenerfolg bei der Dauphiné-Rundfahrt beraubte. Nun half auch Redondo Moreau bei der Führungsarbeit und tatsächlich konnten die beiden Spitzenreiter den Vorsprung auf das Peloton ungefähr halten. Auf der Zielgerade krönte Christophe Moreau seine hervorragende Tagesleistung mit einem kraftvollen Sprint von vorne, an dem Redondo nicht mehr vorbeikam und so Zweiter wurde. Den Sprint des Hauptfeldes gewann noch mit 33 Sekunden Rückstand Caisse-Profi Alejandro Valverde vor Thor Hushovd und dem Vortagessieger Heinrich Haussler.

In der Gesamtwertung führt nun Christophe Moreau mit sieben Sekunden vor José Antonio Redondo und mit 24 Sekunden auf Bradley Wiggins, während in der Bergwertung weiterhin Sylvain Chavanel an der Spitze liegt. In der Punktewertung führt derzeit Heinrich Haussler und in der Kombinationswertung ebenfalls Moreau.

-> Resultat



Christophe Moreau (Foto: http://www.ag2r-cyclisme.com)


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