Ciolek mit bestechender Form - 2. Etappensieg in Folge

Info: DEUTSCHLAND-TOUR
Autor: Henning Witteborg
Ranking zu: Gesamtweltrangliste

Gerald Ciolek scheint derzeit bei der Deutschlandtour seinen optimalen Formhöhepunkt erreicht zu haben, denn heute gewann er die zweite Etappe nacheinander und fuhr somit seinen dritten Tageserfolg bei der Deutschlandtour ein.

Einen Tag vor dem entscheidenden Einzelzeitfahren bot sich heute, wie schon am Vortag, die Möglichkeit für die Topsprinter einen Sieg nach den 192,,2 Kilometern zwischen Kufstein und Regensburg einzufahren. Das Terrain war heute zwar geringfügig von leichten Wellen geprägt, jedoch war das letzte Viertel des Rennens fast komplett flach und wie geschaffen für die Vorbereitung eines Massensprints.

Trotz des vermeintlich klaren Szenarios für die heutige Etappe war die Anfangsphase von unzähligen Attacken und einem enormen Tempo geprägt, ehe 20 Kilometer nach dem Startschuss sich ein Quintett mit Christian Leben von Wiesenhof Raivis Belohvosciks von Saunier-Duval, Erki Pütsep von Bouygues Telecom, René Mandri von Ag2r und Florian Stalder vom TeamVolksbank lösen konnte, welches das Rennbild der Etappe prägen sollte. Somit war auch die erste Sprintwertung nach 24 Kilometern in Neubeuern eine sichere Beute für die Ausreißer, von denen Mandri als Erster über die Linie der Zwischenprämie rollte. Während die Spitzenreiter sich einen maximalen Vorsprung von sechseinhalb Minuten erarbeiteten, ging auch die Bergwertung an der Wasserburg nach 63 Kilometer an den Letten Raivis Belohvosciks vor Erki Pütsep und Florian Stalder. Auch die beiden restlichen Sprintprämien bei Kilometer 91 und 123 waren eine klare Sache für die fünf Spitzenreiter, von denen Belohvosciks jeweils beide Wertungen gewann und so das Preisgeldkonto seines Teams gehörig aufbesserte. Bei einsetzendem Regen begann dann ein Katz und Maus Spiel des Pelotons mit den Spitzenreitern, ehe das Quintett 13 Kilometer vor dem Ziel in Regensburg vom von den Sprinterteams angeführten Feld wieder geschluckt wurde. Da der Zusammenschluss recht früh herbeigeführt wurde, gab es plötzlich die Möglichkeit für weitere Attacken, die Marten Den Bakker von Skil-Shimano nutzte, dem der Träger des Bergtrikots, Nikki Terpstra vom Team Milram folgte, obwohl dieser zunächst nur hatte das Loch schließen wollen. Das Duo war jedoch trotz hohen Einsatzes gegen die Armada von Sprinterteams machtlos und so kam es dann erneut zu einem Massensprint.

Der Bonner Rennstall T-Mobile machte dabei die beste Figur, denn Anfahrer André Greipel zog den Sprint für seinen Teamkollegen Gerald Ciolek perfekt an, der mit einer Radlänge vollendete und so seinen dritten Deutschlandtour-Erfolg vor Erik Zabel und Rojas Gil feiern konnte. In der Punktewertung setzte sich damit Erik Zabel wieder auf den ersten Platz, ist jedoch mit dem Spanier vom Caisse d’Epargne-Team derzeit punktgleich. Der Etappensieger Gerald Ciolek folgt mit 15 Punkten Abstand auf Rang drei. Gesamtleader Jens Voigt kam heute nicht in Bedrängnis, wird aber morgen alles geben müssen um sein Führungstrikot gegen den mit 1:31min zurückliegenden Levi Leipheimer verteidigen zu können.

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