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Nick Nuyens erobert durch Etappensieg Gesamtführung bei Eneco-Tour
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23.08.2007

Nick Nuyens erobert durch Etappensieg Gesamtführung bei Eneco-Tour

Info: ENECO TOUR
Autor: Jörg Schröder
Ranking zu: Gesamtweltrangliste

Nick Nuyens hat zur Freude seiner belgischen Landsleute in Eupen die 1. Etappe der Eneco-Tour gewonnen. Der Cofidisfahrer setzte sich im Sprint einer 7köpfigen Spitzengruppe durch, die sich mit einigen Favoriten auf den Gesamtsieg der Rundfahrt 14 Kilometer vor dem Ziel gebildet hatte. Thomas Dekker (Rabobank) und Iván Gutierrez (Caisse d'Epargne) hatten das Nachsehen. Durch seinen Etappensieg und das fleißige Sammeln von Zeitbonifikationen hat sich Nyens das rote Leadertrikot von seinem Teamkollegen Michiel Elijzen erobert, der heute mit großem Rückstand das Ziel erreichte.

Ungeduldiges Quartett setzt sich früh ab
Die 1. Etappe der Eneco-Tour 2007 auf belgischem Terrain versprach einen spannenden und abwechslungsreichen Rennverlauf, führte die Strecke von Waremme nach Eupen doch über selektive 189,5km. Der zweite Teil der Strecke beinhaltete dabei bekannte Anstiege des Frühjahrsklassikers Lüttich-Bastogne-Lüttich wie die Côte de Wanne, die Côte de Stockeu und die Côte de la Haute-Levée. Vom Fleche Wallonne kannten viele Fahrer die berüchtigte steile Mauer von Huy.
Trotz des schweren Profils setzten sich auf den ersten Kilometern schon vier Fahrer ab: der Däne Martin Pedersen (CSC), der Niederländer Maarten den Bakker (Skil-Shimano), Benat Albizuri (Euskaltel) aus Spanien und Tom Stubbe (Chocolat Jacques/Belgien). Schnell erarbeitete sich das Quartett einen Vorsprung von 7 Minuten, dann reagierten die Mannschaften Cofidis vom Gesamtführenden Michiel Elijzien, unterstützt wurden sie von Rabobank, dessen bester Fahrer Juan Antonio Fleche vor der Etappe nur eine Sekunde Rückstand auf Elijzen aufwies und der als ausgewiesener Klassikerspezialist gilt.

Frühjahrsklassiker lassen Grüßen
50 Kilometer vor dem Ziel, an der Côte de Stockeu, begann das Rennen dann quasi von vorne. Im Feld gab es zahlreiche Attacken, so das sich zwei größere Gruppen absetzten konnten. In der ersten Gruppe, die aus etwa 15 Fahrern bestand, fuhren Favoriten auf den Gesamtsieg wie Nick Nuyens (Cofidis), dessen Teamkollege im roten Leadertrikot keine Chance hatte, seine Führung zu verteidigen und schnell zurückfiel. Die Spitzenreiter waren inzwischen gestellt, als letztes erreichte die erste Gruppe den Bakker und Pedersen. Nach einigen Kilometern und einem zähen Ringen schlossen sich die zwei Gruppen zusammen, 55 Fahrer fuhren nun zusammen an der Spitze.
Ständig gab es Attacken, besonders aktiv zeigten sich dabei die Fahrer von Skil-Shimano, T-Mobile (Hanson, Davis, Kirchen) und AG2R. Aber auch Sebastian Lang und Sven Krauss (beide Gerolsteiner) zeigten sich aktiv. Die Favoriten waren alle mit ein paar Helfern in der Spitzengruppe vertreten. Daher kam kein Fahrer entscheidend weg, jede kleine Gruppe wurde bald wieder gestellt.

Der Pechvolge des Tages heißt Vladimir Gusev
Einen rabenschwarzen Tag erwischte heute der Russe Vladimir Gusev (Discovery Channel), der auf Grund seiner Kämpfer- und Zeitfahrqualitäten zu den heißesten Anwärtern auf den Gesamtsieg galt. Gleich zwei Defekte auf den letzten rasanten 30 Kilometern brachten ihn ins Hintertreffen, zumal die Hilfe des neutralen Materialwagens viel zu lange dauerte, doch mit der Unterstützung seiner Teamkollegen schaffte er immer wieder den Anschluss. 3 Kilometer vor dem Ziel stürzte er dann auch noch zusammen mit Pieter Mertens (Predictor-Lotto). Dabei hatte er aber noch Glück im Unglück, da der Sturz auf den letzten 3000m passierte, trat die Sturzregel in Kraft und so bekam er am Ende nur einen Zeitrückstand von 42 Sekunden aufgebrummt, was aber dennoch zu viel sein dürfte, um noch den Gesamtsieg erringen zu könen.

7 Fahrer setzen sich vor dem Ziel ab
An einem kleinen Anstieg 15km vor dem Ziel fiel dann die Vorentscheidung um den Tagessieg. David Millar attackierte und verkleinerte die Gruppe auf 7 Mann. Mit dabei waren noch Thomas Dekker (Rabobank), José Ivan Gutierrez, Jurgen Van Den Broeck und Leif Hoste (Predictor), Christoph Riblon (AG2R) und Nick Nuyens. Bis ins Ziel arbeiteten sie sehr gut zusammen, so dass die in viele kleine Gruppen zerspitterten Verfolger nicht mehr herankamen.
Ab 500m vor dem Ziel ging es wieder bergan, was dem Belgier Nuyens zum Favoriten machte, der an diesen Anstiegen als der Schnellste galt. Millar versuchte es direkt von vorne, der Weg war aber zu weit. Die Predictor-Fahrer konnten aus der zahlenmäßigen Überlegenheit keinen Profit schlagen, stattdessen attackierte Nuyens 200m vor dem Ziel und feierte einen ungefährdeten Sieg vor Dekker und Gutierrez. Die Verfolger erreichten versprengt das Etappenziel in Eupen, angeführt vom Sieger der Vattenfall-Cyclassics am Sonntag, Alessandro Ballan (Lampre/8.), der zusammen mit dem Deutschen Paul Martens (Skil-Shimano/9.) und dem Schweizer Rubens Bertogliati (Saunier Duval/10.) 24 Sekunden nach dem Sieger das Ziel erreichte.
Michiel Elijzen erreichte mit über 10 Minuten Rückstand das Ziel und verlor so das Leadertrikot an seinen Teamkollegen Nuyens.

Cofidis reicht Leadertrikot teamintern weiter
Nuyens hatte mit seinem gestrigen 5. Platz im Prolog bereits eine gute Basis in der Gesamtwertung gelegt, da er unterwegs noch Zeitbonifikationen sammelte liegt er nun 10 Sekunden vor Dekker und 17 Sekunden vor Gutierrez in Führung.
"Alles läuft perfekt für uns", strahlte Nuyens nach dem 2. Tagessieg seiner Mannschaft. "Ich will mein Trikot bis zum Ende verteidigen, auch wenn ich weiß, dass das abschließende Zeitfahren mir nicht entgegen kommen wird und die Spezialisten wie Millar und Hoste dabei wohl Boden gutmachen werden." Die nächsten Etappen versprechen aber einfacher zu werden, so das die Entscheidung in der Tat im abschließenden Zeitfahren erwartet wird.

Bester Deutscher in der Gesamtwertung ist Paul Martens als guter 10. (+49 Sekunden), Bertogliati als bester Schweizer liegt weitere 2 Sekunden zurück auf Position 13.

Sprinter hoffen morgen auf ihre Chance
Morgen starten die Fahrer im belgischen Antwerpen auf eine 199,1km lange Strecke. Lediglich im Mittelteil wird es etwas anspruchsvoller, allerdings deutlich einfacher als heute. Somit wird durchaus der erste Massensprint der Rundfahrt im Etappenziel in Knokke-Heist erwartet.

-> Resultat


Nick Nuyens durch Sieg im roten Leadertrikot (Foto: www.sport.be/enecotour/2007)


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