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Van Emden siegt im Münsterland
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03.10.2007

Van Emden siegt im Münsterland

Info: Münsterland Giro (1.2)
Autor: Henning Witteborg
Ranking zu: Gesamtweltrangliste

Der Niederländer vom Rabobank Espoirs-Team Jos Van Emden hat den zweiten Münsterlandgiro mit einer Attacke kurz vor dem Ziel gewonnen und damit zum Ende der Saison hin doch noch seinen ersten Sieg in diesem Jahr eingefahren. Gerald Ciolek vom T-Mobile-Team gewann den Sprint der Verfolgergruppe vor Stefan Van Dijk von Wiesenhof-Felt, der damit für das deutsche Continental-Team den zweiten Podiumsplatz innerhalb weniger Tage erkämpfte.

Um 12 Uhr 35 erfolgte der Startschuss zum letzten Rennen innerhalb der Serie der Internationalen Deutschen Meisterschaft und vor dem Rennen war noch nicht klar, wer die zweite Austragung der Rennserie für entscheiden konnte, da Gerolsteiner-Profi Fabian Wegmann mit einem Sieg, ebenso wie Gerald Ciolek, noch die Spitze vom Vorjahressieger Jens Voigt übernehmen konnte und immerhin ging es bei der oft wenig beachteten Sonderwertung noch mal um 12.000 Euro. Mit dementsprechender Spannung ging es so auf die 210 Kilometer lange und zwischendurch recht hügelige Strecke durch das Münsterland mit Start in Steinfurt und Ziel im Herzen Münsters. Trotz der letzten flachen Schlusskilometer rechneten sich viele Ausreißer ebenfalls eine Chance auf den Sieg aus, schließlich hatte es Paul Martens im Vorjahr bei der ersten Austragung vorgemacht und als einziger Überlebender aus einer frühen Spitzengruppe wenige Meter ins Ziel gerettet. Immer wieder folgte so Attacke auf Attacke, wobei sich vor allem das Rabobank Continental-Team sehr aktiv zeigte und bereits früh Ambitionen offenbarte, wobei keine Attacke zunächst zum Erfolg führte.

Unterdessen bestätigte sich am Tag der Deutschen Einheit am Streckenrand der Eindruck, der bereits die gesamte Rennsaison innerhalb Deutschlands zu beobachten war, nämlich eine Vielzahl von gut gelaunten Zuschauern, die für eine prächtige Stimmung sorgten und so die aktuellen Probleme fast vergessen machten. Auch die Events außerhalb des Profi-Rennens, so z.B. der Jedermannwettbewerb und die Hochschulmeisterschaften trugen ihren Teil zum rundum gelungen Ereignis bei.

Kurz vor dem ersten Anstieg, dem Postweg, löste sich dann ein Duo bestehend aus Chris Anker Sorensen von CSC und René Weissinger vom Team Volksbank, welches die folgenden Rennkilometer entscheidend prägen sollte. Die beiden tapferen Ausreißer erkämpften sich einen soliden Vorsprung und schnell wurde im Peloton klar, dass die goldene Gruppe des Tages somit stand, auch wenn nach 50 absolvieren Kilometer lediglich 1:40min auf der Seite der Spitzenreiter standen, denn anscheinend wollte man nicht denselben Fehler vom letzten Jahr wiederholen. Auch auf den folgenden Kilometern wollte zunächst keine Ruhe einkehren, denn kein Team wollte die Nachführarbeit übernehmen und so blieb das Tempo hoch und immer wieder zeigten sich andere Fahrer an der Spitze, bis irgendwann einmal das Tempo nachließ und der Vorsprung sich auf 6:40min bei noch 128 zu fahrenden Kilometern vergrößerte. Die Ruhe war allerdings auch nur eine Momentaufnahme, denn der deutsche Meister Fabian Wegmann sorgte mit einer Attacke für eine erneute Tempoverschärfung, die eine Teilung des Feldes zur Folge hatte, doch die Attacken, ebenso wie die Zersplitterung des Feldes, war nicht von Dauer und so konnten die Spitzenreiter den Abstand wieder etwas stabilisieren, nachdem sie zwischenzeitlich über drei Minuten eingebüßt hatten. In der Folgzeit aber kristallisierte sich heraus, dass das Szenario von 2006 sich in der Form nicht noch mal ereignen würde, denn im Feld bildete sich eine Koalition aus verschiedenen Mannschaften, die kontinuierlich den Abstand reduzierte und bald René Weissinger und wenig später auch Chris Anker Sorensen wieder einholte.

Der Zusammenschluss war allerdings kein Garant für einen ruhigen Rennverlauf, denn nun begann das Attacken-Feuerwerk erneut, in Zuge dessen sich unter anderem eine 14-köpfige Gruppe mit Frank Schleck und Fabian Wegmann formierte, die aber nicht richtig wegkam. Kurz darauf bildete dann sich aber eine 30-köpfige Gruppe mit allen Favoriten, die die Entscheidung unter sich ausmachen sollte, da der Abstand 15 Kilometer vor dem Ziel mit drei Minuten äußerst komfortabel war. Vor einer beeindruckenden Kulisse machte während der drei Mal zu fahrenden 4,8 Kilometer langen Schlussrunde sogar Gerald Ciolek im Finale höchstpersönlich mit das Tempo an der Spitze der Gruppe,. In dieser Phase bildete sich auch zwischenzeitlich eine vierköpfige Gruppe mit dem Vorjahressieger Paul Martens, Luke Roberts, Heinrich Haussler und Björn Schröder, die sich zwar ein wenig distanzieren konnte, aber schlussendlich doch wieder gestellt wurde. So gingen 32 Fahrer geschlossen auf die letzte Runde und eigentlich war das Terrain für eine Sprintankunft bereitet, doch kurz vor dem Ziel konnte sich noch Jos Van Emden mit einer beherzten Attacken lösen und schlug so den Sprinter ein Schnippchen. Für den 22-jährigen war es der dritte Profisieg in seiner Karriere, während Gerald Ciolek seinen 18. verpasste und sich mit Rang zwei zufrieden geben musste. Unterdessen fuhr Stefan Van Dijk in Diensten von Wiesenhof-Felt nach seinem dritten Platz beim “Omloop van de Vlaamse Scheldeboorden“ die zweite Podiumsplatzierung innerhalb kürzester Zeit ein.

In der Internationalen Deutschen Meisterschaft triumphierte somit wie im Vorjahr Jens Voigt von CSC, der nach dem heutigen Rennen in der Gesamtwertung noch 3 Punkte Vorsprung rettete.

-> Resultat


Van Emden mit dem Siegerjubel in Münster (Foto: www.sparkassen-muensterland-giro.de/)


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