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Brown behält im hektischen Finale die Überhand
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11.02.2008

Brown behält im hektischen Finale die Überhand

Info: Mallorca Challenge
Autor: Henning Witteborg
Ranking zu: Gesamtweltrangliste



Der australische Sprinter Graeme Brown vom Team Rabobank hat das zweite Teilstück der Mallorca Challenge vor Denis Flahaut von Saunier Duval-Scott und Gert Steegmans von Quick-Step gewonnen und sich somit den ersten Saisonsieg gesichert, der ihm zudem auch die Gesamtführung des fünftägigen Events auf der iberischen Insel einbrachte.

Nach der durchweg flachen Etappe am Vortag stand heute für die Teilnehmer der Mallorca-Challenge ein etwas welligeres Teilstück auf dem Programm, dass zwar mit zwei Bergwertungen aufwartete, doch aufgrund der geringen Klassifizierung (4) war nicht davon auszugehen, dass dort Entscheidungen für das Rennen fallen würden. Die Strecke führte diesmal nicht über einen Rundkurs, sondern von Cala Millor nach Son Servera. Wie auch schon bei der Trofeo Mallorca gab es wieder zwei Spezialsprints, so wie zwei Meta Volante-Wertungen, bei denen es abermals Punkte und Prämien zu gewinnen gab. Bei frischen 14 Grad machten sich so um kurz nach zwölf Uhr 165 Fahrer auf die 162,7 Kilometer lange Strecke, doch direkt nach einem absolvierten Kilometer war es mit der Ruhe schon vorbei. Ein Quintett bestehend aus José Antonio López von Andalucía-Cajasur, Andoni Lafuente von Euskaltel-Euskadi, Sergio Herrero von Extremadura, Javier Iriarte von Burgos Monumental und Roy Curvers von Skil-Shimano schickte sich an die goldene Gruppe des Tages zu bilden und den Sprinterteams das Leben schwer zu machen.

Das Peloton um den Gesamtführenden Belgier Philippe Gilbert von Fdjeux reagierte jedoch erst einmal überhaupt nicht und ließ die Spitzenreiter bis zum Kilometer 22 auf über 10 Minuten wegziehen, bis man das Tempo hochschraubte und begann den Abstand zu limitieren. So kam es, dass bis zur sieben Kilometer später angesetzten Meta Volante, die Andoni Lafuente für sich entschied, nur noch neun Minuten auf der Habenseite der Fünfergruppe standen, Tendenz weiter fallend. Auf den folgenden Kilometern setzte sich die Reduzierung des Abstandes weiter fort, nichtsdestotrotz erreichte die Gruppe den ersten Zwischensprint, den Roy Curvers gewann, nach 51 gefahrenen Kilometern mit noch beruhigenden siebeneinhalb Minuten Vorsprung auf das Peloton und konnte so die dort zu vergebenen Punkte ohne drohende Gefahr von hinten unter sich ausmachen. Danach stagnierte die Aufholjagd ein wenig und so machte das Feld auf den nächsten 26 Kilometern bis zur zweiten Meta Volante-Wertung nur 25 weitere Sekunden gut. Wie auch schon bei der ersten Spezialwertung dieser Art gewann Andoni Lafuente von Euskaltel-Euskadi den Sprint und erhöhte seinen Punktestand auf sechs Zähler, die ihm die Führung in dieser Wertung einbrachten.

Um den Abstand weiter zu reduzieren, zeigte sich dann nach 84 Kilometern auch erstmals das deutsche Team Gerolsteiner an der Spitze des Feldes um die Chancen für den gestern auf dem dritten Rang platzierten Robert Förster zu wahren. Auch das Team des Gesamtführenden, Francaise des Jeux, Rabobank und Quick-Step entzogen sich nicht ihrer Verantwortung und trugen ihren Anteil zur Nachführarbeit bei. Durch diese Konsequenz in der Aufholjagd schrumpfte der Vorsprung unaufhörlich bis zum zweiten Zwischensprint 57 Kilometer vor dem Ziel auf nur noch lediglich drei Minuten und 40 Sekunden, sodass es immer klarer wurde, dass die Entscheidung über den heutigen Sieg wohl im Massensprint fallen würde. Trotzdem blieben immer noch zwei Bergwertungen für die Spitzenreiter, die am Ende des Tages die Führung in der Spezialwertung einbringen konnten, denn bisher war kein Bergpreis ausgefahren worden. Ein besonderes Augenmerk auf diese beiden Prämien hatte offenbar José Antonio Lopez von Andalucia-Cajasur gelegt, der sowohl die erste, als auch die zweite Bergwertung gewann, allerdings beide während unterschiedlicher Rennsituationen. 26 Kilometer vor dem Ziel hatte die Fünfergruppe noch zusammen 50 Sekunden vor dem jagenden und von einer Allianz aus verschiedenen Teams angeführten Feld gelegen, sodass sich Lopez mit einem Sprint gegenüber seinen Fluchtkollegen durchsetzen musste, die allesamt schon deutlich der Flucht Tribut zollen mussten und nur bedingt gegen halten konnten.

Während das Feld nun zum Sprung ansetzte um die Ausreißer wieder zu stellen, lancierte Lopez nun eine letzte und eigentlich mehr verzweifelte Attacke, die ihm einige Meter Vorsprung einbrachten. Nach 141 Kilometern überquerte er so als Solist auch die zweite Bergwertung und sicherte sich somit natürlich den Titel des Bergbesten – zumindest für einen Tag. Hinter dem tapferen Spanier mussten sich kurz darauf seine ehemaligen Begleiter endgültig geschlagen geben und wurden gestellt. Lopez jedoch zog sein Tempo weiter durch und hielt einen Vorsprung von 45 Sekunden fast konstant, wohl mit einigem Wohlwollen des Feldes, das nicht zu früh den Zusammenschluss herbeiführen wollte. Sieben Kilometer vor dem Ziel in Son Servera war es dann aber endgültig um José Antonio Lopez geschehen, der in dem Moment gestellt wurde, als ein Fahrer der nationalen spanischen Auswahl eine Attacke forcierte, allerdings ohne Erfolg.

In der Zielanfahrt folgten bald weitere Attacken unter anderem erneut von einem Andalucia-Fahrer der zunächst auch aussichtsreich einen Kilometer vor dem Ziel unter dem roten Banner einiger Meter an Vorsprung herausfuhr, dann doch aber einsehen musste, dass gegen die Sprinterteams heute kein Kraut gewachsen war. Für die Männer mit den schnellen Beinen gab es kurz vor dem Ziel noch eine kritische Situation an einer ganz leichten Steigung zu überstehen, als viele Fahrer noch eine Chance suchten. Doch auch dort kam kein entscheidendes Loch zustande. Im Sprint präsentierte sich dann erneut Graeme Brown als der Stärkste, der bereits gestern den Sprint des Feldes hinter Philippe Gilbert hatte gewinnen können. Zweiter im Massensprint wurde der Franzose Denis Flahaut vor dem Belgier Gert Steegmans. Im inoffiziellen Gesamtklassement liegt Brown nun vor dem gestrigen Sieger Gilbert, der heute Vierter wurde. Der Deutsche Robert Förster ging nach aufwendiger Nachführtarbeit seines Teams Gerolsteiner leer aus und musste sich mit Rang 15 begnügen.

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