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Pfeil von Brabant geht an Sylvain Chavanel
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30.03.2008

Pfeil von Brabant geht an Sylvain Chavanel

Info: De Brabantse Pijl - La Flèche Brabançonne (1.1)
Autor: Henning Witteborg
Ranking zu: Gesamtweltrangliste



Nur wenige Tage bei seinem Sieg bei Quer durch Flandern hat Sylvain Chavanel bei der 48. Austragung des Pfeil von Brabant gesiegt und so die Siegesserie von Oscar Freire beendet, der 2005, 2006 und 2007 triumphiert hatte. Nach 193 Kilometern siegte er mit 38 Sekunden Vorsprung vor Philippe Gilbert von Francaise des Jeux und Juan Antonio Flecha von Rabobank.

Zum ersten Mal in der 48-jährigen Gesichte des Pfeils von Brabant wurde das Rennen in Leuven gestartet, bei dem es zunächst 110 Kilometer zu absolvieren galt, ehe es auf den fünf Mal zu absolvierenden Rundkurs ging. Direkt nach dem Start folgten trotz nassen Wetters schnell die ersten Attacken, darunter auch von Milram-Profi Markus Eichler, doch die Versuche waren nicht von Erfolg gekrönt und so blieb das Peloton vorerst komplett beisammen. Bei noch 158 zu fahrenden Kilometern hatte eine Gruppe mit Wouter Mol von P3Transfer-Batavus, Raymond Smith von Cycle Collstrop und Ermanno Capelli von Saunier Duval mehr Glück und konnte sich leicht absetzen und innerhalb von vier Kilometern einen Vorsprung von zweieinhalb Minuten herausfahren. Als der Abstand auf über sechs Minuten angewachsen war, lancierte Dann De Jonge von Josan – Mercedes Benz eine Konterattacke und machte sich auf die Verfolgung des Spitzentrios, wenngleich sein Unternehmen mehr als aussichtslos erschien.

Bis zur ersten Passage der Ziellinie am Alsemberg hatte Jonge immerhin den Vorsprung auf 5:16min reduzieren und knapp vier Minuten zwischen sich und das Feld mit allen Favoriten legen können. Unterdessen strichen viele Fahrer wegen den nasskalten Bedingungen die Segel, darunter auch Alessandro Ballan, der nach der ersten Runde aufgab. Hingegen zeigte sich der Spanier Raul Alarcón von Saunier Duval-Scott äußerst motiviert und schickte sich bei der Zielpassage an, sich vom Peloton zu distanzieren. Schnell bekam er Begleitung von Mark Cassidy vom Sean Kelly Team, Berik Kupeshov von Astana und Kenny Van Der Schueren von Cycle Collstrop mit denen er zusammen schnell zu Jonge aufschloss. 60 Kilometer vor dem Ziel stellte sich die Situation so dar, dass die Spitzengruppe einen Vorsprung von sechs Minuten aufwies, während sich die neu formierte Verfolgergruppe mühsam dem Feld erwehrte. Ein paar Kilometer später schlossen noch Frederik Veuchelen und Geert Steurs zu jenen Verfolgern auf, ebenso wie wenig später Tom Stubbe, während Mark Cassidy zurückfiel. Auch Maarten Wynants von Quick Step und Markus Zberg von Gerolsteiner maßen der Verfolgergruppe hohe Chancen bei und schlossen ebenfalls 50 Kilometern vor dem Ende auf. Im Peloton zeigte man sich jedoch nicht gewillt die Spitzenreiter ziehen zu lassen und so sorgte das französische Team Cofidis dafür, dass die Ausreißer nach und nach eingeholt wurden. Als letztes wurden Wouter Mol und Ermanno Capelli gestellt, die sich noch die Hände schüttelten, ehe sie vom Feld geschluckt wurden.

Für Cofidis hingegen war nun die große Stunde der Attacke gekommen, als sich Nick Nuyens mit Sylvain Chavanel am Hinterrad an die Spitze setzte und das Tempo enorm erhöhte. Zu jenem Zeitpunkt waren es nur Karsten Kroon von CSC und Frederik Willems von Liquigas, die folgen konnten, während Philippe Gilbert, der ebenfalls als Favorit gehandelt worden war, durch einen Sturz des Spaniers Carlos Barredo in Mitleidenschaft gezogen wurde und in dieser wichtigen Phase so keine Möglichkeit hatte zu reagieren. Bald war auch Nuyens Arbeit verrichtet und so zog Chavanel das Tempo erneut an und diesmal konnte niemand folgen. Kroon und Willems waren nicht bereit mit Nuyens am Hinterrad die Verfolgung aufzunehmen und so konnte der Franzose schnell einen Vorsprung von 20 Sekunden 23 Kilometer vor dem Ziel herausfahren. Am Lindenberg setzte dann weiter hinten Philippe Gilbert zur Aufholjagd an, als Chavanel bereits eine halbe Minute auf seine Verfolger herausgefahren hatte. Jurgen Van Den Broeck machte es zusammen mit Tom Stubbe dem Belgier bald gleich und versuchte sich ebenfalls zu lösen, aber auch sie sollten wie auch Kroon und Willems keine Chancen mehr haben in die Entscheidung einzugreifen. Stattdessen entwickelte sich ein packendes Duell zwischen Gilbert und Chavanel, wobei der Franzose den Vorteil hatte, dass Gilbert viel Kraft hatte aufwenden müssen um seine Aufholjagd zu gestalten. Diese Tatsache war schlussendlich auch der entscheidende Faktor im Duell um den Sieg. Dahinter schloss das Feld angeführt vom Rabobank-Profi Sebastian Langeveld zu den Verfolgern auf, sodass nur noch Frederik Willems hinter den beiden Kontrahenten Chavanel und Gilbert lag. Neun Kilometer vor dem Ziel schlossen dann Juan Antonio Flecha von Rabobank und Giovanni Visconti von Quick-Step auf, sodass sich ein starkes Trio bildete, zu dem sich auch Gilbert zurückfallen ließ und gemeinsame Sache zu machen und eventuell doch noch den Abstand von einer halben Minute zum Cofidis-Profi zu egalisieren.

Sylvain Chavanel gab seinen Vorsprung aber nicht mehr ab und rettete 29 Sekunden über den Alsemberg. Für Chavanel war es somit der dritte Saisonsieg, nachdem er bereits bei der Mittelmeer-Rundfahrt und Paris-Nizza jeweils eine Etappe hatte gewinnen können. Dahinter verschärfte Gilbert nochmals das Tempo um sich Platz zwei zu sichern, was ihm auch gelang. Juan Antonio Flecha gewann den Sprint der Verfolger um den dritten Platz, während der deutsche Meister Fabian Wegmann vom Team Gerolsteiner mit einem tollen sechsten Platz auf sich aufmerksam machte.

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