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Ronde van Vlaanderen: Stijn Devolder ist der Stärkste!
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06.04.2008

Ronde van Vlaanderen: Stijn Devolder ist der Stärkste!

Info: RONDE VAN VLAANDEREN
Autor: Jörg Schröder
Ranking zu: Gesamtweltrangliste



06.04.2007 – Stijn Devolder hat nach einer sehr starken Leistung die Flandernrundfahrt 2008 gewonnen. Der belgische Meister siegte nach 264 Kilometern in seiner Heimat als Solist vor zwei Verfolgern, bei denen Nick Nyens (Cofidis) das Duell gegenüber Juan Antonio Flecha (Rabobank) für sich entschied. Eine erste größere Gruppe brachte Vorjahressieger Alessandro Ballan (Lampre) ins Ziel, George Hincapie holte für das Team High Road den 5. Platz.

Beim Start in den zweiten großen Klassiker der Saison in Brügge meinte es der Wettergott nicht gut mit den Fahrern. Zu den vielen giftigen Anstiegen und den vielen Kopfsteinpflasterpassagen gesellte sich auch noch das vorhergesagte schlechte Wetter. Allerdings sollte sich das zur Freude der Fahrer im Laufe des Rennens bessern.

Um 9.47 Uhr erfolgte der Start, über 200 Fahrer nahmen die Ronde van Vlaanderen in Angriff. Die erste erfolgreiche Attacke aus dem Feld gelang einem Quartett bestehend aus Janek Tombak (Mitsubishi-Jartazi), Tom Veerlers (Skil-Shimano), Sven Renders (Topsport Vlaanderen) und Vincent Jerome (Bouyges Télecom) nach 99 Kilometern am 1. Anstieg des Tages, dem Kluisberg. Zu diesem Zeitpunkt musste bereits der Sieger von 2004, Steffen Wesemann, das Rennen beenden.
Die Ausreißer harmonierten gut und erkämpften sich bald etwas mehr als 2 Minuten Vorsprung. Um diesen Richtwert sollte sich der Abstand über lange Zeit einpendeln.

Bedingt durch Regen und Hagel gab es bereits in der ersten Rennhälfte sehr viele Stürze. Mit dem nassen Kopfsteinpflaster kamen zudem einige Fahrer nicht so gut zurecht, einige Fahrer verloren früh im Rennen den Anschluss an das Hauptfeld, wo Lampre die meiste Arbeit verrichtete um dem Vorjahressieger Alessandro Ballan die Titelverteidigung zu ermöglichen.

Bei den Ausreißern zeigte sich schnell, das Tombak und Jerome die beste Form aufwiesen. Immer mal wieder teilte sich die Gruppe in zwei Zweiergruppen. 100 Kilometer vor dem Ende attackierte der Deutsche Robert Wagner aus dem Feld und schloss bald darauf zu seinem Skil-Teamkollegen und den anderen Ausreißern auf.

Das Feld drückte nun aber von hinten, am 6. Anstieg des Tages, dem mit Kopfsteinpflaster und mit einer Steigung von über 20% versehenem Paterberg waren die Ausreißer gestellt. Nun übernahm Quickstep das Kommando, an den Anstiegen testete immer wieder Ex-Weltmeister Tom Boonen die Konkurrenz. Am Koppenberg beispielsweise verkleinerte er das Feld, an dem steilen und schmalen Anstieg musste viele Fahrer sogar vom Rad absteigen und schieben.

Neben Boonen präsentierte sich dessen Teamkollege Stijn Devolder sehr stark, der stets aufmerksam vorne dabei war und viele Attacken mitging. 62 Kilometer vor dem Ziel bildete sich eine Gruppe um Thor Hushovd und Sebastian Langeveld, während in der Verfolgergruppe der Spanier Gomez Gomez (Saunier Duval) mit einem spektakulären Sturz über einen Streckenbegrenzer für Aufsehen sorgte. Auch einer der großen Favoriten, Leif Hoste (Silence-Lotto), hatte Pech mit einem Defekt, wodurch er viele Kilometer hinter dem Feld herjagen musste und viel Kraft verbrauchte.

Mehr und mehr wurde das Rennen von den Teams Rabobank und Quickstep beherrscht. So attackierte der mehrfache Weltmeister Oscar Freire (Rabobank) bei noch ausstehenden 50 Kilometern und hielt sich auch über 10 Kilometer an der Spitze, ehe er sein Unterfangen einstellte. Richtig ernst wurde es im Anschluss, da sich eine sehr starke Gruppe um Hincapie, Flecha, Langeveld, Gilbert, Devolder, Nyens, Kroon und Quinziato absetzte. Boonen erkannte die Gefahr und setzte nach, Ballan und der Schweizer Fabian Cancellara folgten.

Immer wieder attackierten die Männer in den orangen Trikots von Rabobank, während Quickstep meist nur nachsetzte. Am Valkenberg ging schließlich wieder eine Gruppe auf Iniative von Devolder, mit dabei Hincapie, Kroon, Langeveld und Ballan. Devolder machte aber wegen Boonen in der Verfolung kein Tempo, so das Liquigas, Cofidis und Francaise des Jeux die Gruppe wieder einholen können 25 Kilometer vor Schluss. Genau diesen Moment nutzte Devolder zu einer weiteren Attacke.

Damit unterstrich der belgische Meister endgültig, wer an diesem Tag der stärkste Fahrer im Feld war. Schnell holte er bis zu 30 Sekunden an Vorsprung heraus. Wechselnde Verfolger wie unter anderem gar der frühe Ausreißer Tombak, der junge Nikki Terpstra (Milram) oder Sylvain Chavanel, der unlängst den E3-Preis oder De Branatsje Pijl gewann, kamen nur kurzzeitig näher. Auch durch die berüchtigte Muur van Gerardsbergen lies sich Devolder nicht beirren.

12 Kilometer vor dem Ziel nutze Langeveld den Bosberg als letzten Anstieg des Tages zum Nachsetzen. Bis auf unter 10 Sekunden kam er noch an den Spitzenreiter heran, doch 6 Kilometer vor dem Ziel wurde er wieder gestellt, dafür übernahm sein Teamkollege Flecha den zweiten Rang im Rennen.

Devolder aber fuhr dem verdienten Sieg entgegen und lies sich von den einheimischen Fans bei nun herrschendem Sonnenschein frenetisch feiern. 14 Sekunden später kam Flecha ist Ziel, allerdings hatte der Belgier Nick Nyens (Cofidis) noch zum ihm aufgeschlossen, ihn überspurtet und somit für einen belgischen Doppelsieg gesorgt.
Kurz darauf folgte die Gruppe um die großen Favoriten, deren Sprint von Ballan vor High-Road-Fahrer Hincapie gewonnen wurde.

"Es war immer mein Traum die Ronde van Vlaanderen als belgischer Meister zu gewinnen, nun ist dieser Traum wahr geworden. Ich kann es immer noch nicht glauben," strahlte der Sieger.

Bernhard Eisel wurde als bester Österreicher 11., zudem gewann er mit seinem High Road-Team die Mannschaftswertung (wie auch das Damenteam beim dortigen Sieg von Judith Arndt beim Frauenrennen), da auch noch Andreas Klier als 20. gut platziert ist. Grégory Rast (Astana) schaffte für die Schweiz Rang 13, direkt vor dem besten Milramfahrer Nikki Terpstra, Gerolsteiner dagegen spielte heute erwartungsgemäß keine Rolle, Peter Wrolich wurde 44.

Die Führung in der ProTour-Wertung verteidigte der Deutsche André Greipel (High Road), der extra sein Rennprogramm wegen der Führung in dieser Wertung umstellte, heute aber keine Chance hatte und 100 Kilometer vor dem Ziel erstmals den Anschluss ans Feld verlor.

-> Zum Resultat

-> Stimmen des Milramteams





Stijn Devolder siegt bei Flandernrundfart
Stijn Devolder siegt bei Flandernrundfart

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