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Cunego gewinnt vorletzte Etappe vor Contador
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11.04.2008

Cunego gewinnt vorletzte Etappe vor Contador

Info: VUELTA CICLISTA AL PAIS VASCO
Autor: Henning Witteborg
Ranking zu: Gesamtweltrangliste



Orio, 11.04.2008 - Der Italiener Damiano Cunego vom Team Lampre hat die fünfte und gleichzeitig vorletzte Etappe der diesjährigen Baskenlandrundfahrt über 162 Kilometer von Vitoria-Gasteiz nach Orio gewonnen. Dabei verwies er den Führenden Alberto Contador im Zweiersprint auf den zweiten Platz.

Bevor am morgigen Tag das abschließende Zeitfahren endgültig Klarheit über den Ausgang der 48. Vuelta Ciclista al Pais Vasco bringen wird, stand am heutigen Freitag mit der 162 Kilometer langen Etappe noch mal ein Teilstück an, welches vom Charakter her ebenfalls gut für Abstände sorgen konnte. Grund dafür war, dass nach zwei Bergen der zweiten Kategorie und einem Berg der dritten Kategorie 15 Kilometer vor dem Ziel noch ein weiterer Anstieg zu bewältigen war, der aufgrund seiner Steilheit wie geschaffen für Angriffe auf das gelbe Trikot des Astana-Profis Alberto Contador war, der mit seinem Tageserfolg bereits auf der ersten Etappe das Leadertrikot übernommen hatte.

Bevor jedoch die Favoriten auf den Gesamtsieg ihre Gelegenheit kommen sahen, ging es auch noch in der Bergwertung um den Sieg, denn nach seinen Fluchten während der letzten beiden Tage hatte Morris Possoni von High Road sich mehr und mehr an den in der Spezialwertung Führenden Egoi Martinez von Euskaltel-Euskadi herangetastet und wies vor der Etappe lediglich noch drei Punkte Rückstand auf. Der Baske allerdings war nicht gewillt diese wichtige Trophäe noch herzugeben und zeigte sich in der Anfangshase sehr aktiv. Während er bei der ersten Bergwertung noch Vierter wurde, gewann er jeweils die nächsten beiden Bergprämien am Alto de Santa Ageda und Alto de Alkiza vor Bernhard Kohl vom Team Gerolsteiner mit dem er sich abgesetzt hatte und ein Großteil des Rennbilds prägte. Bei den Metas Volantes gab unterdessen auch keine Veränderungen, denn weder der Führender Iban Mayoz noch sein direkter Verfolger Morris Possoni punktete. Für mehr als kleine Erfolge bei den Spezialwertungen reichte es für Martinez und Possoni aber nicht, denn das Duo wurde 20 Kilometer vor dem Ziel gestellt.

So kam das Peloton mitsamt allen Favoriten geschlossen zum letzten Anstieg, der von zahlreichen Zuschauern gesäumt wurde, welche die Fahrer enthusiastisch anfeuerten. Mit einer Durchschnittssteigung von 11,5 Prozent war der Anstieg der entscheidende Punkt im Rennen und dieser Tatsache waren sich alle Topfavoriten bewusst, denn alle Kapitäne waren zu Beginn der Steigung von ihren Helfern in die richtige Position gebracht worden. Da allerdings niemand die Initiative zu früh ergreifen wollte, dauerte es ein wenig, ehe Euskaltel-Profi Igor Anton erstmals das Tempo erhöhte. Die erste ernsthafte Attacke setzte allerdings Joaquim Rodriguez von Caisse d’Epargne, dem sofort Alberto Contador nachsetzte. Gemeinsam als Duo nahmen die beiden Spanier das 26 prozentige Stück in Angriff, welches viele Fahrer dazu zwang gar ganz vom Rad zu steigen, und überquerten als Erste den Gipfel, gefolgt von Cadel Evans von Silence-Lotto und Fränk Schleck von CSC, die bald auf der Abfahrt aufschlossen. Während der Regen immer stärker wurde, schafften auch der Niederländer Thomas Dekker von Rabobank und der Italiener Damiano Cunego den Anschluss, sodass nun zu jenem Zeitpunkt ein Sextett sich mit einem kleinen Vorsprung vor einer weiteren ca. zehnköpfigen Gruppe an der Spitze lag. Nach und nach schlossen dann weitere Fahrer auf bis schließlich vier Kilometer vor dem Ziel sich eine mittelgroße Gruppe gebildet hatte, die, so war klar, den Etappensieg unter ausmachen würde. Mit dabei war auch der Baske Mikel Astarloza, der drei Kilometer vor dem Ziel gemeinsam mit David Herrero von Karpin-Galicia und Damiano Cunego ausriss um vielleicht noch einen Etappenerfolg für das heimische Team Euskaltel einzufahren. Aus dem Trio wurde zunächst ein Quartett, als Fränk Schleck aufschloss und bald wuchs die Gruppe sogar auf zehn Fahrer an, sodass der Angriff wieder neutralisiert war. Sofort setzte dann Cunego eine Konterattacke, aber auch diese Tempoverschärfung hatte keine Vorentscheidung zur Folge und so war schlussendlich eine zehnköpfige Gruppe in Front, die auf den letzten Kilometer ging.

In den vorderen Positionen befand sich auch der Spanier David Herrero, der bisher dreimal Dritter und einmal Erster geworden war und nun erneut große Chancen auf den Tageserfolg hatte, doch in der letzten Kurve kamen mehrere Fahrer auf der regennassen Fahrbahn zu Fall, darunter auch der Karpin-Profi. Durch diesen Sturz befand sich plötzlich Alberto Contador mit Damiano Cunego am Hinterrad alleine an der Spitze mit ausreichendem Abstand zu den restlichen Verfolgern. Contador zog den Sprint von vorne an und hatte im Spurt keine Chance gegen den antrittsstarken Lampre-Profi, der aus dem Windschatten heraus vorbeizog und die Etappe für sich entschied. Direkt dahinter folgten Dekker, Kirchen, Rebellin und Rodriguez, die zeitgleich gewertet wurden.

Vor dem letzten Tag führt nun Contador mit acht Sekunden Vorsprung auf den heutigen Sieger Cunego, der allerdings mit acht weiteren Fahrern, darunter auch der zeitfahrstarke Cadel Evans, zeitgleich ist. Auch Kim Kirchen hat als Dritter gute Chancen auf eine gute Gesamtplatzierung in der Endabrechnung.

-> Zum Resultat

-> Peter Velits fällt trotz starker Leistung zurück





Cunego gewinnt vorletzte Etappe vor Contador
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