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Lüttich-Bastogne-Lüttich: Schleckbrüder attackieren, Valverde gewinnt vor Rebellin
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27.04.2008

Lüttich-Bastogne-Lüttich: Schleckbrüder attackieren, Valverde gewinnt vor Rebellin

Info: LIÈGE - BASTOGNE - LIÈGE
Autor: Jörg Schröder (Links2003)
Ranking zu: Gesamtweltrangliste


Ans, 27.04.2008 - Alejandro Valverde (Foto, Caisse d'Epargne) hat die 2008er-Auflage von Lüttich-Bastogne-Lüttich gewonnen. Im Sprint schlug der Spanier seine Fluchtkollegen Davide Rebellin (Gerolsteiner) und den Luxemburger Frank Schleck (CSC), dessen Teamkollege und Bruder Andy 4. wurde. Der Österreicher Christian Pfannberger erreichte den sehr guten 5. Platz.

Bereits nach 3 der 261 Kilometern gab es die erste Attacke des Tages. Mit dabei der Deutsche David Kopp (Cycle Collstrop), der später mehr Glück haben sollte. Die entscheidende Gruppe bildete sich nach 24 Kilometern zunächst aus Markus Fothen (Gerolsteiner) und Tom Stubbe (Française des Jeux). Zu ihnen gesellten sich bald Pierre Rolland (Crédit Agricole, Pavel Brutt (Tinkoff Credit Systems) und Kopp. In der Spitze sollten sie sich fast 12 Minuten an Vorsprung herausfahren können.

Im Feld sorgten Fahrer von High Road, Silence-Lotto, Caisse d’Epargne und Lampre zunächst dafür, das der Abstand nicht noch größer wurde. Insgesamt galt es 12 ausgewiesene Bergwertungen zu absolvieren, von denen die meisten erst auf dem Rückweg von Bastogne nach Lüttich zu absolvieren waren. Das Wetter meinte es gut mit den Fahrern, angenehme Temperaturen und Sonnenschein sorgten für einen würdigen Rahmen des spannenden Rennens.

Als erster verlor Stubbe früh den Kontakt in der Spitzengruppe. Dabei hatte er sich für heute vorgenommen, nicht wie bei seinen bisherigen Starts in diesem Rennen weiter als zur zweiten Verpflegungszone zu kommen. Nach den Anstregungen aus der Fluchtgruppe blieb dies leider ein Wunschtraum. Seine ehemaligen Begleiter wurden in den Flachstücken immer wieder von einem starken David Kopp angeführt.

Auf den schweren letzten 100 Kilometern hatten bereits viele Fahrer den Anschluss an das Hauptfeld verloren, besonders das Team High Road war bereits stark gelichtet worden, auch ihr Kapitän Kim Kirchen, unter der Woche umjubelter Sieger beim Flèche Wallonne, zeigte in dieser Phase die ein oder andere Schwäche und hielt sich am Ende des Feldes auf.

80 Kilometer vor dem Ende erhöhte Brutt an den Anstiegen das Tempo, so das Kopp den Anschluss verlor. Einmal konnte er noch aufschließen, doch wenig später war es um ihn geschehen. Auch Fothen machte nicht mehr den frischesten Eindruck und beteiligte sich nicht mehr an der Führungsarbeit. Unterdessen war das Feld 4 Minuten an das Trio an der Spitze heran gekommen. Bewegung ins Feld brachte eine Attacke von Philippe Gilbert (FDJ) an der Côte du Rosier 66 km vor dem Ziel. Seinen Begleiter Kjell Carlström (Liquigas) ließ er schnell hinter sich und begab sich alleine auf die Verfolgung der Spitzenreiter.

Es folgten weitere Attacken aus dem Feld, unter anderem vom Weltmeister und doppelten L-B-L Sieger Paolo Bettini. An der Spitze ließ Hollad seine Begleiter alleine zurück, Gilbert wurde vom Feld gestellt noch bevor er die Spitze des Rennens erreicht hatte. Eine Vorentscheidung dann 34km vor dem Ende durch Andy Schleck (CSC). Stefan Schumacher (Gerolsteiner) konnte dem Luxemburger nicht lange folgen und musste seine Hoffnung auf ein gutes Resultat auch beim letzten Ardennenklassiker begraben. Nach und nach ergriffen mehr Favoriten die Iniative, so das 16 Kilometer vor Schluss Schleck Begleitung durch seinen Bruder Fränk, Davide Rebellin (Gerolsteiner), Alejandro Valverde und Joaquim Rodriguez (beide Caisse d'Epargne) bekommen hatte. Dahinter bemühten sich Cadel Evans (Silence-Lotto), Damiano Cunego (Lampre) und der Österreicher Christian Pfannberger (Barloworld) vergeblich um den Anschluss.

Eine starke Attacke folgte auf den letzten 10000m vom jüngeren Schleckbruder Andy. Vor allem Rebellin sorgte für die Verfolgung, während Fränk am Hinterrad von Valverde und Rebellin Kräfte sparen konnte. 5km später schlug seine Stunde als sein Bruder gestellt war, seine Attacken sorgten aber nur dafür, das sein Bruder nicht mehr folgen konnte, die beiden anderen Kontrahenten hielten sein Hinterrad. In der Folge hoffte er auf die Rückkehr von Andy und überlies die Arbeit den anderen beiden. Valverde eröffnete schließlich den Sprint um den Sieg und lies Rebellin und Schleck überhaupt keine Chance. Damit reiht sich der Spanier in die Liste der mehrmaligen Sieger ein, da er bereits 2006 in Lüttich gewonnen hatte in ähnlicher Art und Weise. Andy Schleck rangierte sich einen Platz hinter Fränk ins Tagesklassemet ein.

Der österreichische Meister Christian Pfannberger fuhr erneut ein starkes Rennen, nach einem 6. Platz beim Amstel-Gold-Race und Rang 9 am Mittwoch beim Flèche Wallone wurde er heute toller 5. Er gewann den Sprint einer Gruppe mit Thomas Dekker und Cadel Evans 40 Sekunden hinter dem Sieger. Für High-Road schaffte Kim Kirchen Rang 12, bester Deutscher wurde Fabian Wegmann als 22.

Valverde über die Schlussphase: "Fränk Schleck war sehr stark wie auch sein Bruder, Andy... Im Sprint fühlte ich mich sehr stark."
Enttäuscht zeigte sich der gelobte: "Es stimmt, ich habe nicht gewonnen. Ich habe es immerhin zweimal aufs Podium geschafft." Neben einem Dank an seinen Bruder, der sich in seinen Dienst gestellt hatte, urteilte er, das "Rebellin und Valverde sehr stark waren."
Zufrieden mit dem Podestplatz zeigte sich Gerolsteiner-Teamchef Hans Michael Holczer, der noch immer auf der Suche nach einem neuen Sponsor für sein Team ist: "Das Ergebnis ist ausgezeichnet. Wir sind absolut clever gefahren. Mehr konnte man nicht erwarten".

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Valverde erster in Lüttich, Foto: www.letour.fr
Alejandro Valverde (Caisse d'Epargne) schlägt im Sprint bei Lüttich-Bastogne-Lüttich Davide Rebellin (Gerolsteiner, mitte) und Frank Schleck (CSC, links). Foto: www.letour.fr




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