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Fabian Cancellara sorgt auf Etappe 7 der Tour de Suisse für Heimsieg
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20.06.2008

Fabian Cancellara sorgt auf Etappe 7 der Tour de Suisse für Heimsieg

Info: TOUR DE SUISSE
Autor: Henning Witteborg
Ranking zu: Gesamtweltrangliste



Lyss, 20.06.2008 - CSC-Profi Fabian Cancellara hat mit einer Attacke wenige Kilometer vor dem Ziel die siebte Etappe der Tour de Suisse gewonnen und so für den ersten schweizer Sieg gesorgt. Er rettete wenige Meter Vorsprung vor Erik Zabel vom Team Milram und Robbie McEwen von Silence-Lotto ins Ziel.

Zwischen der gestrigen zweiten Bergankunft und des morgigen Bergzeitfahrens stand heute auf dem Programm der Tour de Suisse 2008 ein eher leichtes Teilstück, welches zwar welligen Charakter aufwies, doch im Gegensatz zu gestern eher erholsam war. Insgesamt waren auf der Strecke zwischen Gruyères und Lyss 170,6 Kilometern zu bewältigen, an deren Ende noch drei Zielrunden mit je einem Berg der vierten Kategorie und zwei Zwischensprints warteten.

Bei angenehmen Temperaturen und Sonnenschein zeigten sich gleich in der Anfangsphase besonders die deutschen Fahrer und Teams aktiv, doch Marcus Burghardt vom Team High Road, Markus Zberg vom Team Gerolsteiner, noch Daniel Musiol vom Team Volksbank war es nicht vergönnt gemeinsam mit fünf weiteren Fahrern wegzukommen. Nachdem so das Peloton nach 20 absolvierten immer noch geschlossen war, konnte sich eine gefährliche 18-köpfige Spitzengruppe lösen, in der sich unter anderem der Gesamtfünfte und Teamkollege von Leader Kim Kirchen Thomas Lövkvist (+56’’) befand. Aus dieser Gruppe heraus attckierte nochmals CSC-Profi Stuart O’Grady, dem die Zusammensetzung nicht gefiel und für die Formation keine Zukunft sah. Im Peloton realisierte man schnell den Ernst der Lage und so wurden die 17 Verfolger und bald auch O’Grady gestellt.

Direkt im Anschluss löste sich dann überraschenderweise der im Gesamtklassement auf Platz zwei liegende Tscheche Roman Kreuziger vom Team Liquigas (+27’’), dem sich der Deutsche Ronny Scholz von Gerolsteiner und die Belgier Johann Van Summeren von Silence-Lotto und Sébastien Rosseler von Quick Step anschlossen. High Road sah zunächst aber keine Gefahr für das gelbe Trikot von Kim Kirchen und gestand dem Quartett sogar einen zwischenzeitlichen Vorsprung von drei Minuten zu. Kreuziger jedoch änderte bald seine Meinung und gab seine offensive Taktik auf und ließ sich zurückfallen. Während der Tscheche sich so im Feld für die kommenden Aufgaben schonte, konnten seine ehemaligen Fluchtkollegen den Abstand 100 Kilometer vor dem Ziel auf 4:09min ausdehnen. Auch auf den folgenden Kilometern in Richtung Rundkurs setzte sich diese Tendenz weiter fort und so konnten Scholz, Rosseler und Van Summeren 70 Kilometer vor dem Ende einen Abstand zum Feld von knapp fünf Minuten auf ihrer Habenseite wissen.

Dieser Vorsprung reichte jedoch bei weitem nicht für das Spitzentrio um im Kampf um den Etappensieg ein Wort mitreden zu können, denn im Feld fand sich eine Allianz aus verschiedenen Sprinterteams, die den Abstand nach vorne kontinuierlich reduzierte. Somit blieb den drei Ausreißern nur noch die Spezialwertungen auf den Zielrunden um zumindest ein paar Prämien für das Team mitzunehmen. So gewann Rosseler die erste Bergwertung bei Kilometer 108, Van Summeren den Sprint bei Kilometer 117, Scholz die zweite Bergwertung bei Kilometer 134 und Van Summeren auch den zweiten Sprint bei Kilometer 143. Bis zum letzten Berg reichte es aber nicht mehr, denn 17 Kilometer vor dem Ziel war das Unternehmen für Scholz, Rosseler und Van Summeren beendet.

An der Bergwertung deutete alles auf einen Zweikampf zwischen Maxim Iglinsky und David Loosli hin, doch erstmal war es der Belgier Leif Hoste (Silence-Lotto), der mit einer kraftvollen Attacke ein Ausrufezeichen setzte und als Erster die Kuppe passierte. Dahinter folgte Iglinsky vor Loosli, was ein Wechsel an der Spitze der umkämpften Spezialwertung bedeutete, da Iglinsky mit zwei Punkten (Loolsi bekam als Dritter einen) gleichzog, aber durch den Gewinn der HC-Kategorie am Nufepass einen Tag zuvor nun an erster Stelle liegt. Während der Schweizer und der Kasache wieder zurückfielen, lancierte Fabian Cancellara eine Konterattacke und konnte mit dem Deutschen Markus Fothen von Gerolsteiner zu Hoste aufschließen. Da Fothen jedoch als Neunter im Gesamtklassement nur 1:06min zurücklag, sah sich High Road gezwungen nachzusetzen, doch das starke Trio machte es dem Team so schwer, dass schließlich Kim Kirchen persönlich attackierte und gemeinsam mit Philippe Gilbert von Fdjeux nach vorne aufschloss.

Bei etwas mehr als noch fünf zu fahrenden Kilometern und direkt nach der Auffüllung der Gruppe aber setzte Cancellara einen erneuten Angriff und setzte sich mit seiner gewohnt kraftvollen Fahrweise ab. Was dann folgte war ein packender Kampf um jede Sekunde. Während das Feld wieder näher kam und die vier Verfolger des Schweizers wieder stellte, hielt sich Cancellara tapfer mit ein paar Sekunden vorne. Da im Feld keine uneingeschränkte Einigkeit herrschte und immer wieder kleinere Attacken lanciert wurden, konnte Cancellara sechs Sekunden mit auf den letzten Kilometer nehmen und tatsächlich schaffte er es sich den nahenden Sprintern zu erwehren und konnte sogar noch vor Überquerung der Ziellinie den Sieg genießen.

Für den Berner war es nach zwei Prologsiegen und einem Zeitfahrerfolg der vierte Triumph bei einer Tour de Suisse und ein weiterer Mosaikstein in seiner bisher äußerst erfolgreichen Saison mit Siegen bei der Kalifornien-Rundfahrt, Monte Paschi Eroica, Tirreno-Adriatico, Mailand-San Remo und der Skoda Tour de Luxemburg. Hinter Cancellara gewann Erik Zabel (Milram) den Sprint um Platz zwei, vor Robbie McEwen (Silence-Lotto). Bester Gerolsteiner-Profi und zweitbester Deutscher des Tages war Robert Förster auf Rang vier, während sein Teamkollege Markus Zberg als Siebter ebenfalls eine gute Leistung zeigte. Für das BMC Racing Team zeigte sich wie schon an vergangenen Tagen Danilo Wyss in guter Verfassung und konnte mit dem sechsten Platz hinter Danilo Napolitano (Lampre) das bisher beste Resultat für sein Team einfahren. Hinter Anthony Geslin (Bouygues Telecom), kam der Spanier Oscar Freire (Rabobank) nur auf Platz neun, verteidigte aber sein Punktetrikot, welches er mit neun Punkten Vorsprung vor McEwen inne hat.

Im Gesamtklassement gab es keine Veränderungen, sodass morgen Kim Kirchen mit 27 Sekunden Vorsprung vor Roman Kreuziger und mit 33 Sekunden Vorsprung vor Igor Anton als Letzter das 25 Kilometer lange Bergzeitfahren in Angriff nehmen wird. Auch für die dahinter platzierten Stijn Devolder (+46’’), Thomas Lövkvist (+56’’), Andreas Klöden (+58’’), Andy Schleck ( +1’04’’), Sergei Ivanov (+1’06’’), Markus Fothen (+1’06’’) und Oliver Zaugg (+1’13’’) ist mit einer guten Zeitfahrleistung noch ein gutes Resultat im Bereich des Möglichen.

-> Zum Resultat

Weiterer Bericht:
-> Zabel sprintet hauchdünn am Etappensieg vorbei





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