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Liquigas-Tag zum Auftakt der Jubiläumsausgabe der Settimana Internazionale Coppi e Bartali
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23.03.2010

Liquigas-Tag zum Auftakt der Jubiläumsausgabe der Settimana Internazionale Coppi e Bartali

Info: Settimana Internazionale Coppi e Bartali (2.1)
Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)



Riccione, 23.03.10 - Mit einer zweigeteilten ersten Etappe begann heute die 10. Austragung der Settimana Internazionale Coppi e Bartali. Der Tag entpuppte sich als ein ausgezeichneter für das Team Liquigas-Doimo: In Person von Francesco Chicchi holte man sich den Sieg bei dem 80-Kilometer-Rundkursrennen am Vormittag, bevor man mit dem ersten Platz im nachmittäglichen Mannschaftszeitfahren die Führung im Gesamtklassement eindrucksvoll verteidigte.

Informationen zum zehnjährigen Jubiläum der Settimana
So erbitterte Konkurrenten sie im Wettkampf zu Lebzeiten waren, so friedlich sind Fausto Coppi und Gino Bartali, deren Todestage sich heuer zum 50. bzw. zum 10. Mal jähren, heutzutage vereint als Namenspatrone der fünftägigen Settimana Ciclista Internazionale. Das Rennen wurde zwischen 1984 und 1997 mit Unterbrechungen als nationales Event ausgetragen und ist seit 2001 jährlicher Bestandteil des UCI-Kalenders. Es ist das erste einer Reihe von Rennen desselben Veranstalters, die alle durch die norditalienische Region Emilia-Romagna führen.
Den rund 820 Kilometern der zehnten Auflage stellen sich 18 Teams, darunter allerdings - die Musik spielt derzeit eben eindeutig in Katalonien - nur zwei mit ProTour-Status, nämlich die beiden einheimischen Liquigas-Doimo und Lampre-Farnese Vini. Vorjahressieger Damiano Cunego verzichtet jedoch auf die Titelverteidigung. Aus dem Verbreitungsgebiet von LiVE-Radsport.com ist nur der österreichische Rennstall Vorarlberg-Corratec mit von der Partie. Hier gibt der Deutsche Sebastian Siedler sein Comeback nach der Pause, zu der ihn eine Schulterverletzung bei den Berliner Sixdays gezwungen hatte. Und noch ein Rückkehrer befindet sich im Peloton, der allerdings aus ganz anderen Gründen und etwas länger weg vom Fenster war: der geständige und reuige Doping-Sünder Riccardo Ricco, der in den Reihen von Ceramica Flaminia einen Neuanfang versucht.

Liquigas' erster Streich am Vormittag: Chicchi im Sprint nicht zu schlagen
Wo andere Leute Urlaub machen, in Riccione an der Adriaküste, mussten die gut 140 Teilnehmer heute zum Auftakt gleich zwei Mal zur Arbeit antreten. Wie üblich war der erste Tag zweigeteilt in ein Straßenrennen und ein Mannschaftszeitfahren. Etappe 1a führte über 81,2 Kilometer, die aus neun nicht gerade einfachen Runden bestanden, denn bei jedem Umlauf war ein 600 Meter langer Anstieg mit einer durchschnittlichen Steigung von neun und einer maximalen Steigung (200 m in der Länge) von immerhin 12 Prozent zu überwinden. Dennoch - oder gerade deswegen - schützte das Peloton keine Müdigkeit vor und ließ die ganze Zeit über keine Gruppe wirklich entkommen. Jedes Mal, wenn man die Ziellinie passierte, waren die Ausreißer bereits wieder einkassiert.
Als die Glocke zur letzten Runde ertönte, übernahm Liquigas-Doimo, in dessen Reihen im Übrigen auch der Schweizer Oliver Zaugg am Rennen teilnimmt, langsam, aber sich das Kommando. Auf der Zielgeraden zeigte die Mannschaft das, was man eine kontrollierte Sprintvorbereitung nennen könnte. Mit Erfolg: Francesco Chicchi, Liquigas' Sprinter vom Dienst bei der Settimana, schnappte sich mit einer Radlänge Vorsprung überlegen den Sieg - seinen bereits vierten in der immer noch jungen Saison! Der 29-jährige Italiener war schon bei der Tour de San Luis und gleich doppelt bei der Tour of Qatar erfolgreich gewesen. Landsmann Mattia Gavazzi (Colnago-CSF Inox) hingegen muss als heutiger Zweitplatzierter weiterhin auf den ersten Saisonsieg warten. Roberto Ferrari (De Rosa - Stac Plastic) kam über Rang drei nicht hinaus - doch wird er diese Niederlage bei ebenfalls schon zwei Saisonerfolgen in der Tasche gut verschmerzen können. Als Vierter wurde der Slowene Marko Kump (Adria Mobil) bester nicht-italienischer Fahrer, unmittelbar dahinter holte sich der Deutsche André Schulze, in Diensten des tschechischen Teams PSK Whirlpool, einen sehr guten fünften Platz. Nur zwei Positionen hinter ihm kam sein bereits erwähnter Landsmann Sebastian Siedler ein, dem die Verletzungspause also nicht allzu sehr geschadet zu haben scheint. Nahezu alle Fahrer wurden zeitgleich mit dem Sieger gewertet; zu den wenigen, die Zeit (ca. eine halbe Minute) verloren, gehörten etwa Michael Rasmussen (Miche) und der in Sprints sonst immer vorne anzutreffende Francisco Ventoso (Camiooro).
Durch seinen Auftaktsieg übernahm Francesco Chicci selbstredend auch das Leadertrikot, das ihm aufgrund von Zeitgutschriften mit zwei Sekunden Vorsprung auf Gavazzi und vier Sekunden Vorsprung auf Ferrari zufiel. Doch was sollte das im nachmittäglichen Mannschaftszeitfahren wert sein? - so lautete die Frage.

-> Zum Resultat Etappe 1a

Liquigas' zweiter Streich am Nachmittag: Deutlicher Sieg im Teamzeitfahren
Dieses MZF, also die sogen. "Etappe 1b", wurde ebenfalls in Riccione auf einem 15,6 Kilometer langen, technischen Kurs mit vielen weiten Kurven ausgetragen, auf dem zudem eine lang gestreckte Kuppe bewältigt werden musste. Als erste Mannschaft ging das ungarische Team Betonexpressz 2000 an den Start - nur um am Schluss auf dem letzten Platz zu landen. Eine erste etwas bessere Zeit setzte CDC - Cavaliere, doch erst die slowenische Formation Adria Mobil konnte sich berechtigte Hoffnungen aufs Podium machen. Von der Spitze verdrängt wurde sie erst wieder durch die Professional-Mannschaft ISD-Neri, Vorjahressiegerin des Zeitfahrens, die für die Strecke nur 18:34 Minuten benötigte - doch Ceramica Flaminia war kurz darauf eine schlappe Sekunde schneller.
Letztlich sollte aber keine der bis jetzt erwähnten Mannschaften das Podium besetzen. Denn De Rosa-Stac Plastic gelang noch einmal eine deutliche Verbesserung der Zeit auf exakt 18 Minuten - und Liquigas-Doimo, also das Team des vormittäglichen Siegers, unterbot sogar diese Marke, fuhr als erste Mannschaft eine Zeit mit einer 17 vor dem Komma (17:51). Als erste und einzige, denn die zuletzt startende Formation Lampre-Farnese Vini war nicht besser als 18:24 Minuten und reihte sich somit auf Rang drei ein. Vorarlberg-Corratec landete mit einem Rückstand von 1:04 im Übrigen auf Position 11. Für Liquigas war es der erste MZF-Sieg seit dem bei der Vuelta a Espana des Jahres 2008.
Ganz davon abgesehen, dass die Mannschaft mit den hellgrünen Trikots damit ihre Spitzenposition in der nach Teams geordneten saisonalen Siegerliste verteidigt, konnte Francesco Chicchi seine auf Etappe 1b gewonnene Führung ausbauen auf sechs Sekunden Vorsprung - die sich zudem auf seine eigenen Mannschaftskameraden beziehen. Erster wirklicher Gegner im Kampf um das Führungstrikot ist De Rosas Roberto Ferrari, nunmehr auf Rang neun mit + 0:13.

-> Zum Resultat Etappe 1b

Die morgige zweite Etappe beginnt harmlos mit zwei Runden durch den Startort San Lazzaro di Savena und einem langen Flachstück. Doch nach ca. der Hälfte der 175 Kilometer wird es zunehmend schwerer bis hin zum Anstieg auf den Monte Trebbio 25 km vor der Zielankunft in Faenza, das nach einer schnellen Abfahrt und einer kurzen ebenen Passage erreicht wird.





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