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4 Tage von Dünkirchen: Napolitano mit Etappensieg ins Rosa Trikot, Zeitgleichheit zu Rasmussen
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06.05.2010

4 Tage von Dünkirchen: Napolitano mit Etappensieg ins Rosa Trikot, Zeitgleichheit zu Rasmussen

Info: 4 Jours de Dunkerque (2.HC)
Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)



Auby, 06.05.10 - Der Italiener Danilo Napolitano (Team Katusha) hat auf der zweiten Etappe der Quatre Jours de Dunkerque, die von Coulogne nach Auby führte, seinen ersten Saisonsieg errungen. Er setzte sich im Massensprint durch vor dem Argentinier Juan Jose Haedo (Saxo Bank) und dem Tunesier Rafaa Chtioui (Acqua e Sapone). Andreas Stauff belegte für Quick Step Rang 8, Gerald Ciolek (Milram) verpasste knapp die Top 10. Napolitano ist nun in der Gesamtwertung zeitgleich mit Auftaktsieger Alex Rasmussen (Saxo Bank) und wird aufgrund seiner besseren Tagesresultate morgen das Rosa Trikot des Führenden tragen.

Moderates Tempo und drei Ausreißer an der langen Leine
Das Pensum am zweiten Tag der Rundfahrt betrug nicht weniger als 196,4 Kilometer; es handelte sich um die längste aller fünf Etappen. Ebenso wie gestern blieben die Fahrer vom Regen verschont, dafür hatten sie es mit teilweise heftigem Wind zu tun. Schon vor der ersten Bergwertung - bei Journy nach 28 Kilometern - konnte sich eine rein französische Dreiergruppe vom Feld absetzen, bestehend aus Stéphane Poulhies (Saur-Sojasun), Cédric Pineau (Roubaix Lille Metropole) und Jean-Marc Bideau (Bretagne-Schuller).
Lange Zeit machte sich das Peloton bei der Verfolgungsarbeit keinen unnötigen Stress, der Vorsprung der drei Ausreißer wuchs an auf bis zu 7 Minuten bei Kilometer 80 und er sank auch danach allenfalls in Trippelschritten. Mit 37,8 in der zweiten Rennstunde zurückgelegten Kilometern und einer fast identischen Anzahl in der dritten war das Tempo mit Recht als moderat zu bezeichnen. Man sah die verschiedensten Mannschaften an der Spitze des Hauptfeldes, zuerst Ag2r und Omega Pharma, später, als man doch mehr Druck zu machen bemüht war, auch Milram und Saxobank, also die Teams, die den Vortages-Zweiten Gerald Ciolek bzw. den Vortages-Ersten und Rosa-Träger Alex Rasmussen in ihren Reihen hatten.

Bideau sichert sich Bergtrikot
Am dritten klassifizierten Anstieg des Tages befanden sich nur noch Poulhies und Bideau auf der Flucht, nachdem Pineau, der Gewinner aller drei Sprintwertungen unterwegs, sich bereits hatte einholen lassen. Bideau hatte die beiden vorangegangen Bergwertungen für sich entschieden und wollte am Mons en Pevele noch einmal die maximale Punktzahl kassieren. Dieser Wunsch sollte zwar in Erfüllung gehen, doch wenig später, bei ca. 20 noch zu fahrenden Kilometern, stellte das Feld auch ihn und seinen verbliebenen Begleiter. Den vierten und letzten Bergpreis - der eine Wiederholung des dritten Anstiegs war - sicherte sich Sep Vanmarcke (Topsport-Vlaanderen), der gleichwohl das gestern gewonnene Sondertrikot an Bideau abgeben muss.

Napolitano oberster Fahrer auf einem multi-kontinentalen Podium
Bis zur Ziellinie in Auby tat sich nicht mehr viel - bis auf einen Angriff von Romain Zingle (Cofidis), der jedoch auf dem letzten Kilometer wirkunglos verpuffte - sodass das nunmehr tonangebende Team Katusha seinen Sprinter Danilo Napolitano in eine aussichtsreiche Position fahren konnte. Der Italiener vollendete zu seinem persönlichen ersten Saisonsieg und zum fünften Spitzenresutat seiner Mannschaft. Der letzte Triumph des 29-Jährigen liegt ziemlich genau 11 Monate zurück und spielte sich bei der Tour de Luxembourg ab. Napolitano geschlagen geben mussten sich heute der Argentinier Juan José Haedo (Team Saxo Bank) und der Tunesier Rafaa Chtioui (Acqua e Sapone) - also ein Europäer, ein Süd-Amerikaner und ein Afrikaner auf dem Podest, was auch nicht alle Tage vorkommt.

Rasmussens Tagesresultat zu schlecht, um Rosa zu verteidigen
Hinter bekannten Sprintern wie Sébastian Chavanel (Francaise des Jeux), Jose Joaquin Rojas (Caisse d'Epargne), Romain Feillu (Vacansoleil) und Chavanels Kollegen Matthieu Ladagnous erkämpfte sich der Deutsche Andreas Stauff (Quick Step) einen ordentlichen achten Rang. Drei Plätze hinter ihm verpasste Gerald Ciolek als Elfter die Top 10. Alex Rasmussen kam als 120-ter (von 152) ins Ziel - zwar ohne Zeitverlust, aber viel zu weit hinten, um sein Rosa Trikot zu verteidigen. Dieses steht ab sofort Napolitano zu, der durch seinen Sieg in der Gesamtwertung Zeitgleichheit gegenüber dem Dänen herstellte und der außerdem in der Addition seiner Tagesplatzierungen, gestern Fünfter, heute Erster, deutlich besser abschneidet als Rasmussen. Mit-Ausreißer Cedric Pineau ist neuer Gesamt-Dritter mit auch nur einer Sekunde Rückstand und übernimmt die Führung in der Nachwuchswertung von Ciolek.
Ein Fahrer gab das Rennen heute verfrüht auf: der Spanier Pablo Urtasun (Euskaltel-Euskadi), der schon bei der Asturien-Rundfahrt, deren Gesamtführender er vorrübergehend war, überraschend die Segel hatte streichen müssen. Um seine Form oder aber seine Gesundheit scheint es nicht zum Besten zu stehen.

-> Zum Resultat

Start und Ziel der morgigen dritten Etappe befinden sich in Belgien, genauer gesagt in West-Flandern. Auf den 189 Kilometern zwischen Menin und Yper werden die Fahrer dreimal den Kemmelberg überqueren und dabei Frühjahrsklassiker-Atmosphäre schnuppern.





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