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Nach Rabobank-Offensive: Etappensieg und Gelbes Trikot für Sylvain Chavanel
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10.03.2009

Nach Rabobank-Offensive: Etappensieg und Gelbes Trikot für Sylvain Chavanel

Info: PARIS - NICE
Autor: Felix Griep (Werfel)
LiVE-Ticker zum Nachlesen: Flash | Text



Vichy, 10.03.2009 - Auf der 3. Etappe von Paris-Nizza hat Alberto Contador (Astana) die Gesamtführung durch eine Offensive des Teams Rabobank verloren. Auf Initiative der niederländischen Mannschaft setzte sich eine achtköpfige Spitzengruppe ab, aus der Sylvain Chavanel (Quick Step) den Tagessieg holte. Zudem übernahm der Franzose auch noch das Gelbe Trikot. Pech hatte Marcus Burghardt, der fünf Kilometer vor dem Ziel durch einen Platten zurückgeworfen wurde. Das Bergtrikot übernahm Chavanels Landsmann Stéphane Augé (Cofidis).

Was am Ende eine aktionsreiche, hektische, packende Etappe werden sollte, begann am Anfang noch ganz normal: wie es für flache Teilstücke üblich ist, wurde ein Großteil der 178 Kilometer zwischen Orval und Vichy von einer kleinen, gut kontrollierbaren Fluchtgruppe bestimmt. Nach etwa einer halben Rennstunde sorgte der Pole Maciej Bodnar (Liquigas), der vor drei Tagen seinen 24. Geburtstag feierte, für die Bildung einer Fünfergruppe mit den Franzosen Christophe Le Mevel (Française des Jeux) und Stéphane Augé (Cofidis) sowie Tom Veelers (Skil Shimano) aus den Niederlanden und dem Belgier Jürgen Roelandts (Silence-Lotto). Diese musste erneut widrigen Wetterbedingungen trotzen - es regnete, es windete und es war kalt. Beim ersten Zwischensprint holte sich Le Mevel die Punkte und Sekunden vor Roelandts und Augé. Der in der Gesamtwertung bestplatzierte Ausreißer Bodnar versuchte nicht, seinen 31-Sekunden-Rückstand auf Gelb-Träger Contador zu verringern. Die wichtigste Zeit für die Gruppe stand zwischen Rennkilometer 80 und 90 an, wo zwei der drei Bergwertungen der 3. Kategorie warteten. Diese wurden zum Duell der Franzosen, dass beide Male Augé gegen Le Mevel gewinnen konnte. Zu dem Zeitpunkt war dem 34-jährigen letztjährigen Deutschland-Tour-Etappensieger das Bergtrikot bereits sicher, mit dem Gewinn der dritten Bergwertung bei Kilometer 125,5 baute er seine Führung aber noch aus. Mit 12 Punkten übernahm Augé das "maillot à point rouges" vom Spanier Aitor Hernandez (Euskaltel), der ebenso wie Le Mevel auf sechs Zähler kommt.

Rabobank sorgt für Action
Kurz nach dieser dritten Bergwertung, an welcher der Rückstand des Feldes bereits von maximal sieben auf 3:15 Minuten gesunken war, wich der Rennverlauf vom erwarteten Prinzip Sprinterteams gegen Ausreißer ab. Etwa 45 Kilometer vor dem Ziel ging das Team Rabobank in die Offensive und erwischte mit seiner Tempoverschärfung eine Menge Fahrer auf dem falschen Fuß. Der Träger des Punktetrikots, Heinrich Haussler (Cervélo TestTeam) schaffte es zwar in die zunächst etwa 20 Mann groß Rabobank-Gruppe, mit Alberto Contador (Astana) und Tony Martin (Team Columbia) fehlten aber die Träger von Gelb und Weiß. Für Rabobank verausgabten sich zunächst Mathew Hayman, Bram Tankink und Maarten Tjallingii, die es bald auch schafften, die Ausreißer zu stellen. 20 Kilometer vor dem Ziel blieben nur noch ihre drei Teamkollegen Juan Antonio Flecha, Juan Manuel Garate, Sebastian Langeveld und sechs weitere Fahrer an der Spitze. Quick Step war mit Sylvain Chavanel und Kevin Seeldrayers doppelt vertreten, Jurgen Roelandts (Silence-Lotto), Marcus Burghardt (Team Columbia), und die aus der ehemaligen Ausreißergruppe verbliebenen Le Mevel (Francaise des Jeux) und Augé (Cofidis) waren allein. Eine halbe Minute hinter diesen neun hatte sich eine zweite Gruppe von etwa 40 Fahrern gebildet, in der Alberto Contador um sein Gelbes Trikot kämpfte. Der gefährliche Mann vorne war Chavanel, der mit nur 19 Sekunden Rückstand in die Etappe gegangen war und durch den Gewinn des zweiten Zwischensprints 18 Kilometer vor dem Ziel sogar noch drei Sekunden aufholte.

Burghardt im Pech, Rabobank kann Chavanel-Sieg nicht verhindern
Le Mevel musste bald den Anstrengungen des Tages Tribut zollen und verlor noch den Anschluss an die ab da nur noch achtköpfige Spitzengruppe. Diese wurde fünf Kilometer vor Schluss nochmals einen Fahrer kleiner, als Marcus Burghardt durch einen Defekt gestoppt wurde. Der Columbia-Fahrer, der 2008 eine Etappe der Tour de France gewann, kämpfte zwar wacker aber letztenendes erfolglos darum, wieder vorne ranzukommen. Rabobank vermochte es trotz seiner zahlenmäßigen Überlegenheit von drei Fahrern in einer Siebenergruppe nicht, die Gegner durch Attacken im Finale abzuschütteln und es kam zum Spurt, in dem sich Chavanel auf den letzten Metern an Flecha und Langeveld vorbeischob und so einen Rabobank-Doppelsieg verhinderte. In der Reihenfolge Augé, Seeldrayers, Garate, Roelandts wurden dahinter die Plätze vier bis sieben verteilt. Ein enttäuschter Burghardt rettete sich mit 40 Sekunden Rückstand noch als Achter ins Ziel, 29 Sekunden vor der Gruppe um Contador, deren Sprint Heinrich Haussler gewann.

Führungswechsel in allen Wertungen
Dieser unerwartete Ausgang der 3. Etappe sorgte in allen Wertungen von Paris-Nizza für Führungswechsel. Am wichtigsten war natürlich, dass Sylvain Chavanel sich das Gelbe Trikot von Alberto Contador eroberte, der nun mit 1:03 Minute Rückstand den sechsten Platz belegt. Zwischen den Beiden liegen bei 33 bis 40 Sekunden Rückstadn Garate, Flecha, Seeldrayers und Roelandts. Durch den Gewinn eines zwischensprints und der Zielankunft hat Chavanel überdies Heinrich Haussler als Ersten der Punktewertung abgelöst. Der punktgleiche Deutsche kann aber trotzdem weiterhin das Grüne Trikot tragen - wenn auch nur noch stellvertretend für Gesamtleader Chavanel. In der Mannschaftswertung übernahm selbstverständlich Rabobank die Führung von Astana. Die Spitze der Bergwertung eroberte sich wie bereits erwähnt Stéphane Augé, und auch im Nachwuchsklassement veränderte sich einiges. Dort führt nun Seeldrayers mit drei Sekunden vor Roelandts, während der bisherige Beste Tony Martin (Team Columbia) auf der Etappe viel Zeit und alle Chancen auf den Gewinn dieser Sonderwertung verlor. In seiner Gruppe, die mit zehn Minuten Rückstand das Ziel erreichte, befand sich auch der Australier Cadel Evans (Silence-Lotto), der somit die Frage klar beantwortete, ob er bei Paris-Nizza auf das Gesamtklassement schauen werde oder nicht. Fünf Fahrer mussten das Rennen sogar ganz beenden. Nachdem Rémi Pauriol (Cofidis) bereits gestern mit einem Schlüsselbeinbruch auschied, konnten José Angel Gomez Marchante (Cervélo TestTeam) mit einem gebrochenen Arm und der nach zwei Etappen Gesamtsechste Joost Posthuma (Rabobank) wegen einer Grippe heute nicht antreten. Matteo Bono (Lampre), Anthony Charteau (Caisse d'Epargne) und Daniel Martin (Garmin-Slipstream) gaben unterwegs auf.

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Die Spannung dieser Etappe könnte sich morgen am 4. Tag der Rundfahrt weiter fortsetzen. Auf den 173,5 Kilometern vom heutigen Zielort Vichy nach Saint-Étienne gibt es gleich sechs Bergwertungen, die nicht nur Augé das Verteidigen des Gepunkteten Trikots schwierig machen werden. Vom letzten Anstieg, der Côte de Rochetaillée (5,2 km à 4,3%) sind es nur noch 6,5 Kilometer ins Ziel. LiVE-Radsport wird die Etappe für Euch ab 11:40 live tickern!


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Sylvain Chavanel holt sich den Etappensieg und das Gelbe Trikot (Foto: www.letour.fr)
Sylvain Chavanel holt sich den Etappensieg und das Gelbe Trikot (Foto: www.letour.fr)

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