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Vandevelde gewinnt 4. Etappe bei Paris-Nizza - Chavanel verliert fast Gelb
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11.03.2009

Vandevelde gewinnt 4. Etappe bei Paris-Nizza - Chavanel verliert fast Gelb

Info: PARIS - NICE
Autor: Felix Griep (Werfel)
LiVE-Ticker zum Nachlesen: Flash | Text



Saint-Étienne, 11.03.2009 - Christian Vandevelde (Garmin-Slipstream) hat als letzter Verbleibender einer Ausreißergruppe das vierte Teilstück von Paris-Nizza gewonnen. Hinter dem US-Amerikaner entbrannte erneut der Kampf ums Gelbe Trikot. Eine Attacke von Alberto Contador (Astana) am letzten Anstieg brachte Sylvain Chavanel (Quick Step) in Schwierigkeiten. Der Franzose konnte die Gesamtführung aber mit wenigen Sekunden Vorsprung auf Juan Manuel Garate (Rabobank) verteidigen.

Dass es nicht unbedingt Alpen- oder Pyrenäen-Riesen für spannenden Radsport braucht, das wurde bei Paris-Nizza bereits auf der gestrigen Etappe bewiesen. Auch auf dem heutigen vierten Teilstück über 173,5 Kilometer von Vichy nach Saint-Étienne wurde wieder einiges geboten. Die ersten 30 Kilometer der Strecke führten fast durchgängig bergauf und waren mit den ersten beiden von insgesamt sechs Bergwertungen der 3. Kategorie versehen. An der ersten kam es zum Duell des Mannes im Bergtrikot - Stéphane Augé (Cofidis) - gegen den, der es vor ihm trug - Aitor Hernandez (Euskaltel). Der Spanier setzte sich durch und verringerte seinen Rückstand auf vier Zähler. Es waren allerdings für Beide die letzten Zähler. An der zweiten Bergwertung sorgten Augés Cofidis-Kollegen dafür, dass Hernandez keine weiteren Punkte gutmachen konnte, David Moncoutié holte sich dort Platz eins. Noch immer war das Feld zusammen, was sich auch erst eine Weile später nach mehr als 50 gefahrenen Kilometern änderte.

Eine siebenköpfige Gruppe, bestehend aus Alexandr Kolobnev (Team Saxo Bank), Christian Vandevelde (Garmin), Tony Martin (Columbia), Nicolas Roche (AG2R), Xavier Florencio (Cervelo), Samuel Dumoulin (Cofidis) und Daniel Moreno (Caisse d’Epargne) sollte fortan das Geschehen bestimmen. Gesamtbester und damit gefährlichster Fahrer war der Russe Kolobnev, der 3:43 Rückstand auf Gelb-Träger Chavanel hatte. Im flachen Mittelstück der Etappe wurde den Ausreißern nie mehr als zwei Minuten Vorsprung gewährt, ein Durchkommen in dieser Konstellation schien nahezu unmöglich. An den drei Bergwertungen zwischen Kilometer 119 und 142,5 schnappte sich Dumoulin jeweils die meisten Punkte. Zum einen sicherte er damit seinem Teamkameraden Augé einen weiteren Tag im Bergtrikot, zum anderen ist er nun selbst mit nur einem Punkt weniger zweitbester Kletterer, womit Cofidis in dieser Spezialwertung nun eine Doppelspitze hat. An der letzten dieser Bergwertungen, von der aus es noch 31 Kilometer bis ins Ziel waren, war der Abstand zwischen den Ausreißern und dem Feld schon wieder auf unter eine Minute gesunken. Ein französisches Trio mit Pierre Rolland (Bouygues Telecom), Geoffroy Lequatre (Agritubel) und Christophe Le Mevel (Française des Jeux) nutzte die folgende Abfahrt zu einem Konterangriff. Als dieses Verfolgergrüppchen nur noch wenige Sekunden hinter der Spitzengruppe zurück lag, startete vorne Christian Vandevelde die entscheidende Attacke.

Vandevelde konnte schnell Sekunde um Sekunde auf die sich hinter ihm vereinigenden ehemaligen Mitausreißer und französischen Verfolger gutmachen und verlor auch auf das Feld nicht mehr viel Zeit. Im letzten Anstieg der Etappe, der Côte de Rochetaillée (5,2 km à 4,3%), musste sich alle Flüchtigen nach und nach damit abfinden, wieder eingeholt zu werden - nur nicht Vandevelde, der als Solist weiter um den Sieg kämpfte. Den brachte mit einem starken Antritt Alberto Contador (Astana) noch einmal in Gefahr. Der Spanier, der gestern das Gelbe Trikot abgeben musste, zeigte sich kämpferisch und demonstrierte seine Stärke am Berg, die er in den kommenden Tagen noch besser wird ausspielen können. Zwar schaffte es Contador nicht, das komplette Feld abzuschütteln, aber unter anderem den Gelben Chavanel erwischte er auf dem falschen Fuß. Auf den letzten Kilometern hinab ins Ziel bekam Contador wieder Gesellschaft von etwa 20 Fahrern, mit denen er gemeinsam 14 Sekunden nach Vandevelde, der einen seiner größten Karriereerfolge feierte, ins Ziel kam. Chavanel kam erst mit der nächsten Gruppe an.

Den Sprint um Platz zwei gewann der Franzose Jonathan Hivert (Skil-Shimano) vor Mirco Lorenzetto (Lampre). Der Italiener kam als einziger Sprinter auf den vorderen Positionen an und übernahm so die Führung in der Punktewertung. Jens Voigt (Saxo Bank) erzielte mit Platz fünf eines seiner besten Saisonresultate. 41 Sekunden nach dem Sieger, also 27 nach der Gruppe um Contador, beendeten die nächsten 15 Fahrer das Rennen, darunter Chavanel, der mit dem besten Jungprofi Kevin Seeldrayers nur noch einen Helfer an seiner Seite hatte. In dieser Gruppe befanden sich auch Heinrich Haussler (Cervélo TestTeam) sowie Markus Fothen und der Österreicher Thomas Rohregger (beide Team Milram). In der Gesamtwertung schmolz der Vorsprung Chavanels gegenüber Juan Manuel Garate (Rabobank) von 33 auf sechs Sekunden. Und auch Contador pirschte sich wieder näher an Platz eins heran, liegt jetzt ebenso wie Juan Antonio Flecha (Rabobank) nur noch 26 Sekunden zurück.

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Auch die morgige längste Etappe der Rundfahrt bietet wieder ein gutes Terrain für ein spannendes Rennen. Auf den 204 Kilometern von Annonay nach Vallon-Pont-d'Arc gibt es erneut sieben Bergwertungen, darunter aber gleich drei der 2. und eine der 1. Kategorie. Diese ist nach 113 Kilometern zwar die letzte Bergwertung der Etappe, aber nicht der letzte Anstieg.


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Christian Vandevelde (Foto: www.letour.fr)
Christian Vandevelde bei der rennentscheidenden Attacke auf der 4. Etappe von Paris - Nizza 2009 (Foto: www.letour.fr)

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