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Martin, Chavanel, Seeldrayers und Saxo Bank - die anderen Sieger von Paris-Nizza
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15.03.2009

Martin, Chavanel, Seeldrayers und Saxo Bank - die anderen Sieger von Paris-Nizza

Info: PARIS - NICE
Autor: Felix Griep (Werfel)
Bericht: Paris-Nizza: Contador versucht alles, aber Sanchez bleibt in Gelb - Etappensieg durch Colom



Luis Leon Sanchez gewann die Gesamtwertung von Paris-Nizza. Aber auch Tony Martin, Sylvain Chavanel und Kevin Seeldrayers gehören zu den Siegern der "Fahrt zur Sonne", gewann die Berg-, Punkte- und Nachwuchswertung. Das Team Saxo Bank war die beste Mannschaft der Rundfahrt. Hier eine Auswertung dieser Spezialwertungen.

Tony Martin gewinnt die Bergwertung
Obwohl er mit 1,84 Meter und 75 Kilo nicht unbedingt die Gardemaße eines Kletterers hat, eroberte sich Tony Martin mit viel Einsatz das Bergtrikot. Bei seiner Flucht mit Thomas Voeckler (Bouygues Telecom) und dem Etappensieger Jérémy Roy (Française des Jeux) am fünften Tag der Rundfahrt gewann der junge Deutsche alle sieben Bergwertungen und kleidete sich ab da im "maillot à pois rouges", dem weißen Trikot mit den roten Punkten. Sein Columbia-Team unterstützte den 23-jährigen Cottbuser hervorragend, verfolgte auf der 6. Etappe eine Spitzengruppe so lange, bis sich der darin befindliche gefährliche Roy zurückfallen ließ. Schon nach dem drittletzten Berg der Schlussetappe war Martin das Bergtrikot nicht mehr zu nehmen, Alberto Contador kam nur noch bis auf sieben Punkte heran und wurde so vor Roy noch Zweiter. Stéphane Augé (Cofidis), der vor Martin zwei Tage lang das Bergtrikot trug wurde letztlich Vierter der Wertung. Auf Platz sieben kam der Spanier Aitor Hernandez (Euskaltel), der nach der 2. Etappe erster Bergführender war. Von den 37 Bergwertungen (zum Vergleich: bei der letzte Tour de France, die fast drei Mal so lang war, gab es "nur" 57) gewann Martin allein zehn. In der Gesamtwertung hatte er aber keine Ambitionen und landete mit über eine Runde Rückstand nur auf Platz 85 von 92 Fahrern, die das Rennen beendeten.

Chavanel tröstet sich mit Grün
Nach seinem Sieg auf der dritte Etappe hatte Sylvain Chavanel (Quick Step) die Gesamtführung übernommen und kämpfte fortan mit um den Gesamtsieg. Am Ende der Rundfahrt gelang ihm dieser nicht, mit Platz drei sprang aber noch ein Podiumsplatz heraus. Quasi "nebenbei" holte sich Chavanel immerhin das Grüne Trikot des Punktbesten. Weitere Top-Platzierungen sammelte der 29-Jährige beim Auftaktzeitfahren und auf den letzten beiden Etappen. Wie in der Bergwertung belegt auch im Punkteklassement Alberto Contador (Astana) Platz zwei, zehn Punkte fehlten ihm in dieser Sonderwertung auf den Sieger. Die meisten Tage in Grün, nämlich drei, verbrachte Mirco Lorenzetto (Lampre), der auf den letzten Etappen aber den bergfesteren Fahrern nicht folgen konnte und so in der Endabrechnung nur noch Achter ist. Erfolgreichster Sprinter ist jedoch der zwei Punkte bessere Heinrich Haussler (Cervélo TestTeam), der nach seinem tollen Sprintsieg am zweiten Tag einmal das Punktetrikot tragen durfte. Auf der letzten Etappe wagte er sich auch auf bergigem Terrain in eine Spitzengruppe, wurde aber vom Feld wieder eingeholt.

Jungprofi Seeldrayers mit weiterer beachtlicher Leistung
Bevor Tony Martin (Team Columbia) sich auf die Bergwertung konzentrierte, führte er nach seinem vierten Platz beim Zeitfahren auf der 1. Etappe zwei Tage lang die Nachwuchswertung an. Als auf der 3. Etappe Sylvain Chavanel (Quick Step) ins Gelbe Trikot stürmte, war dessen 22-jähriger Teamkollege Kevin Seeldraeyers mit in der Spitzengruppe und übernahm das Weiße Trikot. Der Belgier verteidigte es bis ins Ziel nach Nizza und beendet das Rennen als Siebter der Gesamtwertung mit nur 2:29 Minuten Rückstand auf Platz eins. Schon bei der Tour of California im Februar war Seeldraeyers starker Elfter und damit Zweitbester Jungprofi hinter Robert Gesink (Rabobank). Seine beachtlichen Rundfahrt-Ergebnisse im jungen Alter gehen aber noch weiter zurück. Eine Auswahl: 20. Deutschland-Tour 2008, 14. Tour of California 2008, 11. Österreich-Rundfahrt 2007, 26. Dauphiné Libéré 2007, 19. Volta a Catalunya 2007 und 5. Tour de Georgia 2007. Seine erste Grand Tour, den Giro d'Italia im vergangen Jahr, beendete er auf dem 73. Platz. Wie Seeldraeyers sollte man aber auch Jonathan Hivert (Skil-Shimano) und Yury Trofimov (Bouygues Telecom) im Auge behalten, die in der Gesamt- und Nachwuchswertung die Plätze direkt hinter dem Belgier belegten. Der 23-jährige Franzose Hivert überzeugte in dieser Art erstmals bei einem solch anspruchsvollen Etappenrennen, wobei er im letzten Jahr schon 15. der Tour de Pologne war und bei kleineren Rennen einige gute Resultate aufweisen kann. Der Russe Trofimov fiel erstmals bei der letztjährigen Dauphiné Libéré auf, wo der heute 25-Jährige Zwölfter wurde.

Saxo Bank in der Breite stark
Sicher hätte Frank Schleck lieber die 1:09 Minute Rückstand auf Luis Leon Sanchez noch aufgeholt und sich in Nizza das Gelbe Trikot übergezogen. Zwar gelang dem Luxemburger dies nicht, aber mit seinem Team Saxo Bank konnte der Gesamtzweite trotzdem aufs Podium. Saxo Bank wurde, wenn auch ohne Etappensieg, als bestes Team der Rundfahrt geehrt. Jens Voigt kam als zweitbester Fahrer auf den sechsten Platz des Schlussklassements und hatte an dem Teamerfolg ebenfalls maßgeblichen Anteil. In der Teamwertung folgt Française des Jeux mit gut zehn Minuten Rückstand, dann Caisse d’Epargne, die Mannschaft von Gesamtsieger Sanchez, wenige weitere Minuten zurück. Astana, die Mannschaft des Viertplatzierten Alberto Contador, belegt hingegen mit mehr als einer Dreiviertelstunde Rückstand auf Saxo Bank nur Platz vierzehn von zwanzig Teams. Ein stärkeres Team zu seiner Unterstützung hätte dem Spanier im Kampf um den Gesamtsieg sicher helfen können. Fast zwei Stunden Rückstand kassierte das Cervélo TestTeam, was den letzten Platz bedeutet. Im Gegensatz zu Saxo Bank wurde durch Heinrich Haussler, der als 55. auch Gesamtbester ist, aber ein Etappensieg erreicht.





Wertungssieger Tony Martin, Sylvain Chavanel, Kevin Seeldraeyers und Saxo Bank (Fotos: www.letour.fr)
Bergpreissieger Tony Martin, der Punktebeste Sylvain Chavanel, der beste Nachwuchsfahrer Kevin Seeldraeyers und Saxo Bank, die beste Mannschaft von Paris-Nizza 2009 (Fotos: www.letour.fr)

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