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21-jähriger Norweger Boasson Hagen gewinnt Gent-Wevelgem
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08.04.2009

21-jähriger Norweger Boasson Hagen gewinnt Gent-Wevelgem

Info: GENT - WEVELGEM
LiVE-Ticker zum Nachlesen: Flash | Text
Autor: Felix Griep (Werfel)



Wevelgem, 08.04.2009 - Aus einer ursprünglich 33 Fahrer großen Gruppe, in der viele der vermeintlichen Topfavoriten fehlten, entschied sich die diesjährige Auflage des Klassikers Gent-Wevelgem. 36 Kilometer vor dem Ziel setzte sich am Kemmelberg aus der Gruppe ein Duo ab, das einen soliden Vorsprung ins Ziel brachte. Im finalen Sprintduell besiegte der Norweger Edvald Boasson Hagen (Team Columbia) den Weißrussen Aleksandr Kuschynski (Liquigas) und feierte den größten Erfolg seiner noch jungen Karriere. In einer folgenden Dreiergruppe sprinteten die Australier Matthew Goss (Team Saxo Bank) und Mathew Hayman (Rabobank) auf die nächsten Plätze. Andreas Klier (Cervélo TestTeam) wurde als bester Deutscher Fünfter.

Vorentscheidung nach nur 10 Kilometern
Als Mailand-Sanremo Sieger Mark Cavendish bei Kilometer sieben einen Platten hatte, hätte man denken können, dies wäre so etwas wie das Highlight der Anfangsphase von Gent-Wevelgem. Doch nur kurz darauf nahm das Rennen plötzlich einen unerwarteten Verlauf. Starker Wind und Regen sorgten schon nach zehn Kilometern für mehrere Risse im Feld, woraufhin sich eine Gruppe von etwa 40 Fahrern an der Spitze bildete. Bei durch den Rückenwind hohen Geschwindigkeiten von 50 km/h spielte sich schon zu Beginn des 203 Kilometer langen Rennens eine wilde Verfolgungsjagd ab. Der Abstand dieser ersten zur nächsten Gruppe blieb lange Zeit sehr gering. Nach 55 Kilometern lag er bei einer halben Minute, als der vorn befindliche Heinrich Haussler (Cervélo TestTeam) stürzte und so buchstäblich aus der Führungsgruppe herausfiel. Gute zehn Kilometer später erwischte es einen weiteren als Favoriten ins Rennen gegangenen Fahrer. Tom Boonen (Quick Step) erlitt bereits seine zweite Reifenpanne an diesem Tage und musste ebenso die Spitze ziehen lassen. Gegen Mitte des Rennens vergrößerten sich die Abstände und die nun 33 vorn liegenden Fahrer setzten sich auf drei Minuten vom verfolgenden Feld ab.

Sechs Mal Cervélo, kein Quick Step
Zwar ohne Haussler, dafür aber mit sechs anderen Fahrern war das Schweizer Cervélo TestTeam in der Spitzengruppe vertreten und stellte damit vor dem Team Columbia, das vier Fahrer dabei hatte, die stärkste Fraktion. Vorne gänzlich abwesend war nach Boonens Panne unter anderem Quick Step, das sich dann aber bald damit abfand, dass es heute nichts mehr zu holen gab. Die 33 Namen der Spitzengruppe im Einzelnen:

Jeremy Hunt, Andreas Klier, Brett Lancaster, Daniel Lloyd, Gabriel Rasch, Dominique Rollin (alle Cervélo TestTeam), Edvald Boasson Hagen, Marcus Burghardt, Bernhard Eisel, George Hincapie (alle Team Columbia), Mathew Hayman, Tom Leezer, Bram Tankink (alle Rabobank), Murilo Fischer, Aleksandr Kuschynski, Manuel Quinziato (alle Liquigas), Marlon Alirio Perez, Nicolas Portal (beide Caisse d'Epargne), Bradley Wiggins, Christopher Sutton (beide Garmin-Slipstream), Robbie McEwen, Danilo Napolitano (beide Katusha), Matthew Harley Goss, Matti Breschel (beide Saxo Bank), Cyril Lemoine, Kenny Van Hummel (beide Skil-Shimano), Michiel Elijzen (Silence-Lotto), Assan Bazayev (Astana), Steve Chainel (Bouygues Telecom), Koldo Fernandez (Euskaltel), Yauheni Hutarovich (Française des Jeux), Servais Knaven (Team Milram) und Klaas Lodewyck (Topsport Vlaanderen).

Kuschynskis Attacken formen das Rennen
Nach 130 Kilometern erreichte man den schwierigen Teil der Strecke. Zwei Mal musste eine Runde mit den Anstiegen Rodeberg, Monteberg und Kemmelberg absolviert werden. Auf der ersten Runde hielt die Spitzengruppe noch gut zusammen. Marcus Burghardt testete zwar am Kemmelberg, dem bis zu 18,7% steilen Kopfsteinpflaster-Anstieg, seine Mitstreiter, aber alles blieb noch zusammen. Auf dem folgenden Flachstück setzte sich zum ersten Mal der Weißrusse Kuschynski (Liquigas) in Szene und regte mit seinem Vorstoß eine Reihe von Tempoverschärfungen an, welche letztlich 13 Fahrer vom Rest der Gruppe trennten. Kuschynski hatte seinen Teamkollegen Quinziato dabei und auch Rabobank mit Leezer und Tankink sowie Saxo Bank mit Goss und Breschel waren doppelt vertreten, während Hincapie und Rollin ihre Teams Columbia und Cervélo allein vertraten. Desweiteren hatten Bazayev, Fernandez, Hutarovich, Sutton und Lemoine den Sprung in die neue Formation an der Spitze geschafft. McEwen (Silence-Lotto) kämpfte sich auf eigene Faust über die 50 Kilometer vor dem Ziel bereits 30 Sekunden betragende Lücke nach vorne. Vor der zweiten Überfahrt des Kemmelberges näherten sich beide Gruppen jedoch wieder an und trafen in den steilen Rampen erneut aufeinander. In diesem Moment war es abermals Kuschynski, der das Rennen in die Hand nahm und über die ansteigende Pavé-Straße hinweg sprintete. Oben auf dem Kemmelberg hatte der Liquigas-Fahrer ein Loch von mehreren Sekunden reißen können und setzte seinen Angriff in der folgenden engen Abfahrt fort.

Kuschynski und Boasson Hagen bilden starkes Duo
Eine klasse Vorstellung zeigte am Kemmelberg auch der junge Norweger Edvald Boasson Hagen vom Team Columbia, der unten mit der zweiten Gruppe hinein kam, an allen anderen vorbei kletterte und als Zweiter über den Anstieg kam. Bergab konnte er nach und nach den Rückstand zu Aleksandr Kuschynski aufholen, womit diese beiden 35 Kilometer vor dem Ende als Duo das Rennen anführten. In der folgenden Gruppe war man sich uneinig, wer das Tempo machen sollte. Die Cervélo-Fahrer waren ausgepowert, Boasson Hagens Teamkollegen versuchten natürlich den Rhythmus der Gruppe zu brechen, die Sprinter wie McEwen und Fernandez wollten sich vor dem Finale nicht verausgaben und die anderen Teams den sprintstarken Gegnern nicht den Sieg vorbereiten. So konnten Kuschynski und Boasson Hagen bis zur 20-Kilometer-Marke fast eineinhalb Minuten Vorsprung herausholen und sich des Sieges sicher sein.

Nachwuchstalent setzt sich durch
Gemeinsam unterquerte das Duo die „Flamme Rouge“ und machte den Sieger von Gent-Wevelgem unter sich aus. Den Sprint gewann der erst 21-Jährige Boasson Hagen, der vom Hinterrad Kuschynskis dem Weißrussen keine Chance ließ. Boasson Hagen sorgte nicht nur für den zweiten norwegischen Erfolg bei Gent-Wevelgem nach Thor Hushovds Sieg im Jahr 2006. Es war auch der zweite Sieg eines Colombia-Youngsters bei einem großen Klassiker. Sein Teamkollege Mark Cavendish gewann vor zweieinhalb Wochen im Alter von 22 Jahren Mailand-Sanremo. Etwas weniger als eine Minute betrug im Ziel der Rückstand einer Dreiergruppe, die sich bildete, als in der Verfolgergruppe doch noch weitere Attacken passierten. Die Australier Matthew Goss (Saxo Bank) und Mathew Hayman (Rabobank) holten sich die Plätze drei und vier, für den Deutschen Andreas Klier (Cervélo) reichte es zu Rang fünf. Der sechste Platz ging an den Basken Koldo Fernandez (Euskaltel), der das Rennen als Solist beendete. Nach gut zwei Minuten führte Marcus Burghardt (Team Columbia) dann den Großteil der ehemaligen großen Gruppe ins Ziel. Mehr als elf Minuten vergingen, ehe das Feld, bestehend aus nur gut 50 Fahrern, das Ziel erreichte. Darin vertreten waren unter anderem Tom Boonen, Mark Cavendish und der Schweizer Fabian Cancellara, die sich trotz großen Rückstandes auf die Spitze an den Anstiegen einige schöne Duelle boten.

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